Was die Leinwand angeht, würde ich nicht übertreiben. Für Festinstallationen funktioniert eine sauber grundierte und mattweiß gerollte Spanplatte sehr gut; sie entspricht von der Wirkung einer Leinwand mit Gain-Faktor 1,0 (also gleichmäßige Remission in alle Richtungen). Eine rollbare Leinwand muss es für Festinstallation nicht sein. Spezialtücher braucht man nur, wenn man höhere Gain-Faktoren (d. h. stärker gerichtete Reflexion) will, was aber auch Nachteile hat.
Ich habe meinen derzeitigen Beamer (BenQ W1100) hauptsächlich für Vorführungen in größeren Räumen gekauft, also ein etwas anderer Anwendungsbereich. Aber vielleicht helfen meine Erfahrungen als Anhaltspunkt.
Für Festinstallation (oder gar Deckeninstallation) ist der W1100 weniger geeignet, weil er einen ziemlich großen, festen Offset hat, d. h. er projiziert in normaler Stellung stark nach oben und an die Decke montiert stark nach unten.
Der W1100 ist im Standard-Modus erstaunlich hell und liefert auch mit gedämpftem Restlicht noch recht gute Bilder. Beim Vergleichen von Geräten habe ich übrigens festgestellt, dass die ANSI-Lumen-Angaben der Hersteller komplett fürn Eimer sind; manchmal liefert das Gerät mit höherem ANSI-Wert in Wahrheit sogar dunklere Bilder. Ein besserer Anhaltspunkt ist die Stärke der Projektionslampe - in meinem Fall 230 Watt. (Leider sind diese Angaben schwer zu finden.)
Leider hatte ich keine Software, die beim Kalibrieren den nativen Weißpunkt behalten kann. Mit HCFR habe ich D65 und D75 als Ziele ausprobiert. Mit D65 gibt es eine sehr deutliche Abdunklung und ein (im Direktvergleich) wesentlich wärmeres Bild. Mit D75 ist die Abdunklung nicht ganz so heftig, aber immer noch sichtbar (deutlicher als z. B. die Wirkung der Lampen-Sparschaltung). Der native Weißpunkt dürfte über 8000 K liegen (vielleicht auch mit Abweichung auf der Rot-Grün-Achse - konnte ich mit meinen Mitteln nicht messen).
Unter Restlicht ist dieser Helligkeitsunterschied auf jeden Fall relevant. Da ich mehr Video als Fotos vorführe, war ich auf eine Farbraumemulation im Beamer angewiesen und bin deshalb bei HCFR gelandet. Wenn ich Bilder nur vom Computer zusspielen würde, würde ich eine klassische Kalibrierung/Profilierung unter Beibehaltung des nativen Weißpunktes machen; dann bleiben die volle Maximalhelligkeit und der volle Kontrastumfang erhalten.