Das Konzept "Taste gedrückt halten und Einstellrad drehen" ist - wenn es konsequent umgesetzt wird, meiner Meinung nach das beste Konzept.
Nein, definitiv nicht. Ich beschäftige mich seit gut 15 Jahren hauptberuflich mit der Sortierung von Schallereignissen - und es hat gefühlte Ewigkeiten gebraucht, bis digitale Mischsysteme an die Effizienz und Übersichtlichkeit ihrer analogen Vorfahren anknüpfen konnten, die nach dem Prinzip "Eine Funktion pro Bedienelement" funktionierten.
Bis zu einem gewissen Grad an Komplexität ist eben das das einfachste Bedienkonzept.
Ab welcher Menge an Elementen im ersten Layer das unübersichtlich wird, ist für jeden Benutzer etwas anders. Dennoch tut man als Designer und Hersteller gut daran, einen gewissen Anteil wichtiger Funktionen direkt erreichbar zu machen.
Die nächste Ebene ist dann die mit zwei Bedienelementen, die zusammen benutzt werden. Dazu gehören z.B. "Taste gedrückt halten und Rädchen drehen", "(Shift-)Taste drücken, Knopf drücken" oder "zwei Tasten gleichzeitig drücken".
Den nächsten Layer baut man dann in Menüs ein.
Wenn nun ein Fokusschalter die möglichen Modi C, S und M hat, ist es sinnvoll, diese direkt erreichbar zu machen. Es ist einfacher, sich drei mögliche Stellungen zu merken (zumal wenn die Anordnung modellunabhängig gleich und auch noch tastbar ist) als A und M direkt umschaltbar zu machen, die dritte Option aber über eine Einstellung im zweiten Layer zu realisieren.
Nach diesem Modell hätte man C, S, M beibehalten und C oder S per Custom Function auf AF-A einstellbar realisieren können.
Anders sieht das bei sicherheitsrelevanten Dingen aus. Wo mich neulich jemand danach fragte: Es gibt gute Gründe dafür, dass man die Handschaltung für eine Ladebordwand am LKW nicht mit den Händen erreichen kann, wenn man draufsteht. Und auch dafür, dass sich zumindest die Hubfunktion nur mit beiden Füßen auf zwei Tastern stehend aktivieren lässt.
Das gleiche Prinzip gilt für den Fußschalter an Scherenliften, der getreten gehalten werden muß, um mit der Hand die Hubfunktion aktivieren zu können. Klar nervt das manchmal - es verhindert aber wirkungsvoll, dass man sich selbst zwischen Lift und Decke einklemmt, weil irgendwas auf den Joystick gefallen ist. Oder eben, dass man sich mit der Ladebordwand den Fuß abschneidet.
Andersrum habe ich aber z.B. die Sperrfunktion für den AF-Feldwähler bei Nikon noch nie verstanden. Die habe ich noch nie benutzt, mir aber auch noch nie aus Versehen das Feld verstellt. Insofern könnte man den (da es ihn ja auch an der D4 gibt) vielleicht zum AF-Wähler umbauen?