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Ein Absolutes Highlight des Blogs ist für mich folgendes Zitat: (...)
Besser hätte man es nicht formulieren können.
Diese Worte sind ein wahrer Schatz.
...Der von Dir zitierte Satz ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Eine völlig sinnfreie Aneinanderreihung von Wörtern, ...
Nur weil Du keinen Sinn darin zu sehen vermagst, heißt es ja nicht, dass dort keiner vorhanden wäre.
Na, dann suchen wir doch mal den Sinn.
Der Satz stammt aus dem Blogteil "Bilderwelten 3 - Dokumentation und Ästhetik" (
hier, zur Mitte scrollen).
Wie man schon am Titel erkennen kann, geht es dem Autor um die dokumentarische Fotografie und deren Ästhetik, gar Schönheit. Am Ende des Abschnitts meckert er darüber, dass ein Bild einer Biene, eines Hundewelpen als 'schön' wahrgenommen werde, ein Foto vom Aldiparkplatz aber nicht, wie gemein! Dies sei eine 'idiotische ... bildungsferne' Vorstellung von Schönheit.
Jetzt zum genannten Zitat.
Glaubt der Autor wirklich, dass DSDS ein Rollenmodell für das heutige Ästhetikempfinden ist? Hat er etwa nicht verstanden, dass DSDS eine Bespaßung ist, basierend auf öffentlicher Zurschaustellung und Verhöhnung? So wie in 'früheren Zeiten' Krüppel, Schwertschlucker und Kunstfurzer auf Jahrmärkten das Volk bespaßt haben?
Die 'Selbstüberschätzung' befördert DSDS ja genau deswegen, weil sie die armen Würstchen für das Konzept *brauchen*, das ist ja kein 'Jugend forscht'-Wettbewerb.
Aber was hat diese Selbstüberschätzung mit dem Asthetikempfinden, mit 'Schönheit' zu tun?
Will der Autor mit der Nennung von DSDS nicht nur einfach ein Bild in den Kopf des Lesers transportieren, damit zum Schluß 'idiotisch ... bildungsfern' kritiklos abgenickt wird?
Wenn wir den DSDS-Teil streichen, bleibt übrig 'Heute aber ... ist die rein assoziative Auslegung von Schönheit die Regel'.*
WTF ist denn 'assoziative Auslegung von Schönheit'?
Die Psychologie/Neurowissenschaft beschäftigt sich mit dem
Ästhetikempfinden, die Philosophie mit dem
Begriff der Schönheit, die Kunstkritik rätselt über das 'Erhabene' oder 'Authentische' etc. Aber was ist eine assoziative Auslegung?
Selbst wenn der Autor mit 'Auslegung' die Bildung eines individuellen Begriffs von Schönheit meinen sollte - ist denn 'Oh, ein Aldiparkplatz, ha, Ästhetik der Dokumentation, des Authentischen, man beachte die Komposition - SCHÖÖN' des Hochgebildeten nicht
genauso assoziativ wie 'Oh, ein Welpe, süßer Hund, Kindchenschema, prima Schärfe und er kuckt so nett - SCHÖÖÖN' des 'bildungsfernen Idioten'?
Was also ist der Mehrwert des Artikels? Begründet, definiert, bechreibt der Autor die Ästhetik des Dokumentarischen oder versucht er es wenigstens? Nope. Es bleibt bei 'Wer Welpenfotos schön findet, aber nicht meins vom Aldiparkplatz, der ist doof.'
Schönes Beispiel, wie sich der Blogger mit Schwurbelsätzen, Schlüsselreizen (der eine freut sich über die Fäkalsprache, der andere über Stichworte wie DSDS, bildungsfern) und Namedropping viele Leser zu Fans (
5x Top-Smiley in einem Satz, PeterTV, tsk:-) macht...
C.
*(Den Anhang 'die Ausnahmen bestätigen das nur.' lassen wir mal als Nullargument weg, außerdem ist unklar, welche 'Ausnahmen' gemeint sind).