2004, Flughafen Antalya (Türkei).
11. September 2006 - also exakt am fünften "Jahrestag" der Anschläge von New York und Washington: Rückflug von Hiraklion (Kreta).
Alle Personen, die nach Aufgabe ihres Reisegepäcks in den Wartebereich einchecken, werden - wohlgemerkt in der Hauptreisezeit - durch eine einzige Kontrollstelle geschleust. "Na das kann ja ewig dauern" denkt sich der zuvor in Schönefeld (incl. Sprengstoffwischkontrolle im Fotorucksack) bis auf die Schnürsenkel gefilzte Reisende. Aber weit gefehlt. Ein gerade mal über die 20 Jahre aler Sicherheitsbeamter lümmelt machohaft hinterm Handgepäckdurchleuchtungsgeräte herum, und läßt wirklich alles unbeanstandet durchlaufen. Nur ein einziges Mal wird er stutzig, leht sich vor und guckt etwas fragend und angestrengt auf den Bildschirm.
Wr nun denkt, dass dieses betreffende Gepäckstück hinter dme Durchleuchtungsgerät auf einem Kontrolltisch geöffnet und durchsucht wird, hat falsch gedacht. Das ist dort offensichtlich nicht einmal vorgehehen. Denn es gibt weder einen weiterne Sicherheitsbeamten, der diese Kontrolle vornehmen könnte, noch gibt es hinter dem Durchleuchtungsgerät überhaupt einen Tisch, auf dem eine solche Kontrolle stattfindne könnte.
Man löst das Problem dort recht pragmatisch:
Der Reisende, dem diese Gepäckstück gehört, wird herangewunken und gefragt: "Can you tell me what this is?".

Die Erklärung - sicher egal wie se ausfällt - genügt dann dem Bematen mit seiner jahrzehntelangen Kontrollerfahrung.
Derweil passieren die Reisenden ohne ihr Handgepäck die Personenschleuse. Süßes Gerät. Es zeigt nicht nur generell an, wenn ein Reisender etwas metallisches mit sich führt. Es blinkt auch an der Schleuse eine Lampe im jeweils unteren, mittleren oder oberen Bereich der Schleuse. je nachdem, wo in etwa das Metall geortet wurde.
Das ist eine sehr große Hilfe für den Sicherheitsbeamten der mit dem Handdetektor hinter der Personenschleuse steht. Denn so kann er die Reisenden besser mit den Handdetektor (als Hilfskelle) einfach in die Wartehalle durchwinken.

Eine Nachkontrolle hat nach meinem Beobachtungen bei keinem einzigen Reisenden stattgefunden - obwohl die Detektoren in der Personenschleuse bei praktisch jedem Reisenden angeschlagen haben.
Ich habe das Spielchen noch eine Weile beobachtet, nachdem ich "kontrolliert" wurde. Irgendwann hat sich der Typ hinter der Personenschleuse doch etwas genervt vn dem Gepiepe gezeigt. Bis ihm dann einfiel, mal in seinen Taschen zu wühlen und dann triumphierend lachend sein Handy raus zu ziehen und zu seinem Kollegen hoch zu halten, der das ebenfalls mti einem ,mir unverständlcihen Kommentar amüsiert quitierte. Man war also scheinbar der Meinung, das Handy in der Tasche des Beamten würde das Piepesen der Schleusendetektoren auslösen.... Also ein grund mehr für den Herren, es einfach weiter zu ignorieren.
Wer also einen Flieger entführen will, und dafür eine in Einzelteile zerlegte Kalaschnikov und eine Panzerfaust dafür durch die Personenkontrolle schmuggeln will, tut dies in Europa am Besten in Hiraklion während der Hauptreisezeit.
Mir hat das keine Ruhe gelassen, und ich habe den für die Sicherheitskonrollen zuständigen Hauptmann in seinem Büro aufgesucht. Das befand sich direkt hinter der Personenkontrolle. Ich habe ihn ganz direkt auf die laxe Art der Kontrollen angesprochen und ihn gefragt wie sich die Arbeitsweise seiner Leute mit den Sicherheitsrichtlinien der EU vertragen. Und vor allem: ob er mal auf den Kalender geschaut habe, was für ein Datum für hätten. Ich als Passagier dieses Flughafens und als Gast dieses Landes würde mich jedenfalls alles andere als sicher fühlen in der Obhut seiner Leute. Beides hat er mit einem unverständlichen Schulterzucken quittiert.
In der für Sicherheit im Luftverkehr zuständigen Stelle des Bundesverkehrsministeriums - ich habe einen guten Draht zu den Leuten -, ist man über die Zustände in Hiraklion bestens informiert. Es scheint immer wieder Berichte (von Reisenden) über derartige Zustände in Hiraklion zu geben. Nur wenn wieder einmal eine EU-Kontrolle stattfindet, ist auf einmal alles paletti und es wird schärfstens kontrolliert. Die Kontrollen müssen vorher jeweils mit dme zuständiges Ministerium des jeweiligen Landes abgestimmt werdne. Und es ist eigentlich festgelegt, dass die zu kontrollierenden Flughäfen über die bevorstehende Kontrolle nicht informiert werden (dürfen).
Naja. No commend dazu.