Aus welchem Grund? Es stimmt doch so wie es geschrieben wurde.Und bei dem letzten Satz bzgl. Brennweite kann ich auch nicht ganz zustimmen.
Das ist unzutreffend.Aber es gibt auch eine brennweitenabhängige Verzeichnung, die man nicht korrigieren kann.
Je kürzer die Brennweite ist, desto stärker der Effekt. Der kommt dadurch zustande, das bei z.B. 12mm Brennweite und einem Portrait die Nase viel näher am Nodalpunkt (hier zählt nicht die Sensorebene) ist als das Kinn, die Stirn oder die Schultern.
Und was näher dran ist, wirkt in Relation zu den anderen Körperteilen größer.
Das ist auch physikalisch und lässt sich auch (noch) nicht korrigieren.
Also das 55mm Mittelformatobjektiv ist nicht (nur) besser korrigiert als das 35mm KB Objektiv sondern auch generell in Vorteil was die Verzeichnung angeht.
Die perspektivische Verzerrung (nicht zu verwechseln mit kissen/tonnenförmiger Verzeichnung eines Objektivs!) hängt nicht von der Brennweite ab, sondern vom Aufnahmeabstand. Ist dieser zu kurz ergibt das Knollennasen.
Du schreibst es ja selbst dass bei 12 mm die Nase näher dran ist - und eben dieses "näher dran" verursacht den Effekt. Ob man ein Porträt aus 0,5 m Entfernung mit einer Mittelformatkamera und 55 mm, mit 35 mm an Kleinbild, 12 mm an 1" oder mit noch kleinerer Brennweite mit einer kleinen Kompakten aufnimmt - bei identischem Abstand ergibt das dieselbe Perspektive und somit gleich viel/wenig Knollennasen. Eine solche perspektivische Verzerrung ist keine inhärente Eigenschaft einer bestimmten Brennweite.