..reden wir hier ja wohl kaum darüber, was man für ernsthafte, größere Fimproduktionen einsetzt..
Nur, Spaßvideos sind es auch nicht - Sobald man ein Thema "ernsthaft" drehen will, egal welcher Länge, wird die Frage um vDSLR genau so fallen.
Kurze Geschichte z Th Reportage und DSLR. Eine größere investigative Reportageserie der Öffentlich Rechtlichen hat schon in mehreren Fällen die DSLR (eine 5DII) für den Heroen-Shot genommen (idR der Prof, der das Problem bzw. Lösung erklärt) - und die zweite Crew ist mit der Billig-300Eur-Videocam zum Problemort gefahren. Unterbewusste Beeinflussung des Zuschauers nenne ich es mal..
Produkt-Trailer, Videoclips, Serien - Kurzum, Produktionen, die letzlich nicht viel Geld haben, aber "teuer" aussehen sollen, werden mit DSLRs gedreht, egal ob GH2/3 oder Canon - der Filmlook spielt eine gewichtige Rolle.
Wo ich Schulterkameras noch sehe, sind die typischen
EB-Team-Einsätze - Kanzlerin/Minister redet auf ner Ausstellung oder bei nem Symposium. Nur wird dort wiederum die Blende in den Bereich um f/5.6 gedreht (bei kleinerem Sensor), dass eh nix unscharf wird (und das macht die AE, auf welche mehr gesetzt wird als auf AF-Systeme) Ach, TV-Shows setzen natürlich auch auf jene Kameras - liegt aber prinzipiell daran, dass die Übertragung Kamera/Ü-Wagen krankt, mangels Blende schieben und WB-Kontrolle. AF wird dort aber auch nicht benutzt. Die Lokalsender (offener Kanal FFM, ach was weiß ich..) kommen noch mit den Prosumergeräten. Jene, die nen AF-Button haben. Eine Sony PDW/DVW wird eh idR auf den Punkt fokussiert, Run and Gun (also AF) gibt es im reellen Leben gar nicht so viel, wie man glauben mag. Der klassische Kameramann ist fit in Sachen Fokussierung. Die eine Hand am Zoom-Regler, die andere am AF-Ring, bei
EB wohlgemerkt.
Nicht jeder will das große Kino machen, aber sogar der Kurzfilm der eigenen Kinder sieht in DSLR deutlich sympathischer aus als mit ner Consumercam.
Kurzum - DSLR/SLT-Arbeitsweisen sind in den letzten Jahren eingeschlagen wie ne Bombe - unabhängig von den Nachteilen des Handling. Von Reportage über Produktvideo bis FullFeature. AF ist das geringste Problem. Nicht mal der C300 hat Canon einen Autofokus spendiert - und die geht wie warme Semmeln.
Ich habe lange genug mit XL1 und XH-A1 gedreht - solide Kameras, deutlich bessere Auflösung. Will keiner mehr. Der Kunde bekommt den Look, nicht das Handling. Die FS100 halte ich für eine kompetente preiswerte Allrounderkamera mit videofreundlichem Handling - wenn man Autofokus, großer Sensor, Wechselobjektive, Budget unter ein Dach bekommen will.
Nachtrag: Zacuto ist ja einer der Firmen, die sich auf DSLR-Video-Zubehör spezialisiert haben. Ist schon interessant, wieviel von dem Zeugs eine Simulation des Alten ist - und wiederum viele Dinge so an den (bzw. für die) klassischen Kameras entweder nicht existieren oder deutlich anders/unhandlicher(?!) sind.
http://www.zacuto.com/