Sampleman
Themenersteller
Hallo Gemeinde, ich möchte euch heute von den ersten Erfahrungen mit einem neuen (gebrauchten) Objektiv an meiner EOS M3 berichten.
Zunächst einmal zur Vorgeschichte: Ich habe die M3 vor ein paar Wochen gebraucht gekauft, weil ich eine möglichst kompakte Reisekamera haben wollte, eine von der Sorte, bei der die beste Ehefrau von allen nicht wieder die Augen verdreht, wenn du deine Kamera mitnehmen willst. Außerdem war mir wichtig/sympathisch, dass die M3 zu meinem gesamten EOS-Gerödel kompatibel ist, sogar zu den Blitzen. Zur M3 habe ich mir das EF-M 15-45 mm IS STM geschossen, das ist zusammen eine sehr kleine, handliche Einheit.
Zur Kamera hatte ich mir auch einen EF-EF-M-Adapter gekauft, so dass ich mit meinen EF- und EF-S-Objektiven ausgiebig rumprobieren konnte. Dabei zeigte sich schon ein konzeptioneller Nachteil der M3: Gemessen am Autofokus meiner Spiegelreflexen ist der AF der M3 nicht besonders schnell und auch etwas weniger treffsicher, wobei sich das beim EF-M 15-45 gar nicht so schlimm bemerkbar macht. Deutlicher ist das bei den adaptierten Objektiven, vor allem bei denen ohne STM- oder USM-Motor. Ich kenne das schon vom Live-View-Mode meiner EOS 6D, der ist auch eher eine Fokushilfe als ein richtig schneller AF.
Ihre erste große Bewährungsprobe hatte die M3 während einer Woche in Helsinki. Ich hatte die Kamera ja extra gekauft, um bei Bedarf nicht mit riesigem Gepäck unterwegs zu sein, also habe ich außer der M3 mit dem 14-45 nur den Adapter und ein 85 mm f/1.8 von Meike mit konventionellem AF mitgenommen, damit man wenigstens etwas Tele in der Tasche hat. Das Meike war insgesamt eine Enttäuschung, denn das Fokussieren gestaltete sich so schwierig - vor allem im hellen Sonnenlicht - dass doch recht viel Ausschuss dabei war. Wenn der Fokus mal glatt sitzt, ist das ein schönes Objektiv, aber im Vergleich zu meinen Spiegelreflexen saß er mit der M3 eben oft nicht glatt. Außerdem ist das Loch zwischen 45 und 85 mm auch nicht zu unterschätzen.
Deshalb habe ich mich nach der Rückkehr aus Helsinki gezielt auf die Suche gemacht nach einem alten Kit-Zoom für eine EOS-Vollformatkamera. Dass die Kit-Zooms bei 28 mm anfangen, ist ja nicht ewig so, früher ging das bei 35 mm los. Und wenn man nix anderes hat, dann mögen 35 mm ja langweilig sein, aber wenn man das Ding an APS-C fährt, und wenn man bereits 15-45 mm mit einem anderen Objektiv abgedeckt hat...
Relativ weit verbreitet am Markt sind EF 35-80 mm, das wäre auf KB umgerechnet 56-126 mm, schon mal besser als nix. Und zusammen mit einer Linse, die umgerechnet 24-70 mm abdeckt, klingt das sogar ganz ordentlich. Ich wollte unbedingt ein USM-Objektiv, außerdem wollte ich ein kompaktes Objektiv und eins, das wenig Geld kostet, denn große und teure Objektive habe ich schon. Empfohlen wurde mir das EF 35-105 mm 4.5-5.6 USM. Das Ding war in den frühen 90er Jahren extrem weit verbreitet, allerdings als Schiebezoom ohne USM. Was für das 35-105 USM spricht, ist, dass es nahezu exakt gleich groß und auch kaum schwerer ist als das 35-80 mm USM, aber eben 25 mm mehr Brennweite hat. Auf KB umgerechnet, entsprechen die 105 mm knapp 170 mm - und viel längere Brennweiten werden ohnehin schwierig, wenn man keinen Eyelevel-Finder hat.
Also, nach einiger Suche wurde ich bei eBay fündig und habe doch tatsächlich glatte 45 Euro zzgl. Versand ausgegeben:
Mit Adapter ist das 35-105 natürlich beträchtlich größer und auch schwerer als das 15-45, aber insgesamt ist die Kombination noch recht handlich. Man kann auch ohne Probleme die Kamera am Kameragewinde auf ein Stativ schrauben, ohne dass man ums Bajonett fürchten muss.
Nüchtern betrachtet ist das EF 35-105 USM ein wirklich schlichtes Teil. Der Korpus ist komplett aus Plastik, der Zoomring läuft längst nicht so sämig wie bei teureren Objektiven. Das Ding hat noch nicht einmal eine Geradeführung, zum manuellen Fokussieren dreht man quasi am Filtergewinde. Das Bajonett ist aus Plastik, aber, ok, das ist es beim 14-45 auch.
Wie performt es denn, das 45-Euro-Teil? Gar nicht mal so schlecht:
Der Autofokus funktioniert deutlich besser als bei einigen Objektiven mit konventionellen Fokusmotoren - allerdings auch schlechter als bei meinem 15-45. Manchmal fährt das Objektiv irgendwo hin, es sieht im Sucher scharf aus, aber der AF-Rahmen wird rot. Es ist sicherlich eine Frage des Anspruchs, aber ich komme klar. Die M3 hält man ja mit ihrem Schwenkdisplay ohnehin eher wie eine Lichtschacht-Kamera, und da kann man dann auch manuell ganz gut fokussieren. Ich hatte das 35-105 testweise auch an meiner EOS 250D, die ein deutlich stärkeres AF-System hat als die M3, da hat das Objektiv zwar sicher fokussiert, aber doch spürbar langsamer als etwa ein EF-M 18-55 IS STM.
Was noch negativ zu erwähnen wäre, das ist die vergleichsweise lange Fokusgrenze von 85 cm, das ist man ja heute har nicht mehr gewohnt.
Aber ansonsten kann man nicht maulen, schon gar nicht bei dem Preis. Ich glaube, mit der Linse ist mein kleines Besteck für mal eben zwischendurch komplett.
Zunächst einmal zur Vorgeschichte: Ich habe die M3 vor ein paar Wochen gebraucht gekauft, weil ich eine möglichst kompakte Reisekamera haben wollte, eine von der Sorte, bei der die beste Ehefrau von allen nicht wieder die Augen verdreht, wenn du deine Kamera mitnehmen willst. Außerdem war mir wichtig/sympathisch, dass die M3 zu meinem gesamten EOS-Gerödel kompatibel ist, sogar zu den Blitzen. Zur M3 habe ich mir das EF-M 15-45 mm IS STM geschossen, das ist zusammen eine sehr kleine, handliche Einheit.
Zur Kamera hatte ich mir auch einen EF-EF-M-Adapter gekauft, so dass ich mit meinen EF- und EF-S-Objektiven ausgiebig rumprobieren konnte. Dabei zeigte sich schon ein konzeptioneller Nachteil der M3: Gemessen am Autofokus meiner Spiegelreflexen ist der AF der M3 nicht besonders schnell und auch etwas weniger treffsicher, wobei sich das beim EF-M 15-45 gar nicht so schlimm bemerkbar macht. Deutlicher ist das bei den adaptierten Objektiven, vor allem bei denen ohne STM- oder USM-Motor. Ich kenne das schon vom Live-View-Mode meiner EOS 6D, der ist auch eher eine Fokushilfe als ein richtig schneller AF.
Ihre erste große Bewährungsprobe hatte die M3 während einer Woche in Helsinki. Ich hatte die Kamera ja extra gekauft, um bei Bedarf nicht mit riesigem Gepäck unterwegs zu sein, also habe ich außer der M3 mit dem 14-45 nur den Adapter und ein 85 mm f/1.8 von Meike mit konventionellem AF mitgenommen, damit man wenigstens etwas Tele in der Tasche hat. Das Meike war insgesamt eine Enttäuschung, denn das Fokussieren gestaltete sich so schwierig - vor allem im hellen Sonnenlicht - dass doch recht viel Ausschuss dabei war. Wenn der Fokus mal glatt sitzt, ist das ein schönes Objektiv, aber im Vergleich zu meinen Spiegelreflexen saß er mit der M3 eben oft nicht glatt. Außerdem ist das Loch zwischen 45 und 85 mm auch nicht zu unterschätzen.
Deshalb habe ich mich nach der Rückkehr aus Helsinki gezielt auf die Suche gemacht nach einem alten Kit-Zoom für eine EOS-Vollformatkamera. Dass die Kit-Zooms bei 28 mm anfangen, ist ja nicht ewig so, früher ging das bei 35 mm los. Und wenn man nix anderes hat, dann mögen 35 mm ja langweilig sein, aber wenn man das Ding an APS-C fährt, und wenn man bereits 15-45 mm mit einem anderen Objektiv abgedeckt hat...
Relativ weit verbreitet am Markt sind EF 35-80 mm, das wäre auf KB umgerechnet 56-126 mm, schon mal besser als nix. Und zusammen mit einer Linse, die umgerechnet 24-70 mm abdeckt, klingt das sogar ganz ordentlich. Ich wollte unbedingt ein USM-Objektiv, außerdem wollte ich ein kompaktes Objektiv und eins, das wenig Geld kostet, denn große und teure Objektive habe ich schon. Empfohlen wurde mir das EF 35-105 mm 4.5-5.6 USM. Das Ding war in den frühen 90er Jahren extrem weit verbreitet, allerdings als Schiebezoom ohne USM. Was für das 35-105 USM spricht, ist, dass es nahezu exakt gleich groß und auch kaum schwerer ist als das 35-80 mm USM, aber eben 25 mm mehr Brennweite hat. Auf KB umgerechnet, entsprechen die 105 mm knapp 170 mm - und viel längere Brennweiten werden ohnehin schwierig, wenn man keinen Eyelevel-Finder hat.
Also, nach einiger Suche wurde ich bei eBay fündig und habe doch tatsächlich glatte 45 Euro zzgl. Versand ausgegeben:
Mit Adapter ist das 35-105 natürlich beträchtlich größer und auch schwerer als das 15-45, aber insgesamt ist die Kombination noch recht handlich. Man kann auch ohne Probleme die Kamera am Kameragewinde auf ein Stativ schrauben, ohne dass man ums Bajonett fürchten muss.
Nüchtern betrachtet ist das EF 35-105 USM ein wirklich schlichtes Teil. Der Korpus ist komplett aus Plastik, der Zoomring läuft längst nicht so sämig wie bei teureren Objektiven. Das Ding hat noch nicht einmal eine Geradeführung, zum manuellen Fokussieren dreht man quasi am Filtergewinde. Das Bajonett ist aus Plastik, aber, ok, das ist es beim 14-45 auch.
Wie performt es denn, das 45-Euro-Teil? Gar nicht mal so schlecht:
Der Autofokus funktioniert deutlich besser als bei einigen Objektiven mit konventionellen Fokusmotoren - allerdings auch schlechter als bei meinem 15-45. Manchmal fährt das Objektiv irgendwo hin, es sieht im Sucher scharf aus, aber der AF-Rahmen wird rot. Es ist sicherlich eine Frage des Anspruchs, aber ich komme klar. Die M3 hält man ja mit ihrem Schwenkdisplay ohnehin eher wie eine Lichtschacht-Kamera, und da kann man dann auch manuell ganz gut fokussieren. Ich hatte das 35-105 testweise auch an meiner EOS 250D, die ein deutlich stärkeres AF-System hat als die M3, da hat das Objektiv zwar sicher fokussiert, aber doch spürbar langsamer als etwa ein EF-M 18-55 IS STM.
Was noch negativ zu erwähnen wäre, das ist die vergleichsweise lange Fokusgrenze von 85 cm, das ist man ja heute har nicht mehr gewohnt.
Aber ansonsten kann man nicht maulen, schon gar nicht bei dem Preis. Ich glaube, mit der Linse ist mein kleines Besteck für mal eben zwischendurch komplett.