So, mal wieder was zum Thema Praxisthread.....
Ich bin von der kleinen Kamera bislang sehr angetan. Materialanmutung ist sehr gut und bedientechnisch finde ich sie auch sehr gelungen. Der Klappmonitor erscheint mir solider befestigt als an den RX-en und das separate Einstellrad für die Belichtungskorrektur ist ein deutlicher Gewinn. Das passt für mein Hände gut. Ich könnte mir aber vorstellen das Leute mit sehr grossen Händen das aber vielleicht als fummelig empfinden könnten. Es ist und bleibt nunmal eine sehr kleine Kamera und viele Leute müssen sich oft erstmal umstellen. Eine ganz feine Sache ist die Touch-Bedienung. Gerade für die Fokusfeldverschiebung ist das ein grosser Fortschritt gegenüber meinen RX-en.
Wie ich bereits geschrieben habe, kann ich keinerlei auffallende Randunschärfen bei Offenblende erkennen. Bei 28mm ist sie schärfer als die RX und Nachfolger und bei 24mm sehe ich sie garantiert nicht hinter der M3, sondern ich hatte bei den mir zur Verfügung stehenden Exemplaren eher das Gegenteil empfunden. Wenn man mal genauer im Web recherchiert und sich Beispielsbilder aus allen möglichen Quellen anschaut, dann sehe ich das auch so bestätigt. Ausreisser gibt es wohl bei Sony und Canon. Wie gross die Serienstreuung ist, wird die Zeit sicher zeigen. Ein anderer User hat ja was von verstärkten CA gezeigt, wo dann eben auch Randunschärfen da sein sollen. Ich denke das der User Pech hatte und die Optik seiner G7X eher ein negativer Ausreisser ist. Das würde ich persönlich reklamieren....
Prinzipiell ist die M3 softwaremässig wohl "härter" in ihrer Grundabstimmung und erscheint somit auf den ersten Blick "rattenscharf". Aber das täuscht ein wenig. Wenn man die Canon etwas anpasst und die Schärfe auf +1 setzt, dann ist das schon sehr scharf. Für mich reicht es, aber wer es möchte, der kann es ja noch höher fahren, oder besser in der entsprechenden Software bei der Erstellung des entsprechenden Ausgabeformates anpassen. Ich kann da jedenfalls keine praxisrelevanten Nachteile erkennen.
Die grundlegende Farbdarstellung ist für meinen Geschmack bei der G7X besser als bei den Sony. Obwohl Sony bei den M2 und M3 Modellen verbessert hat, bleibt sie Sony-typisch eher etwas kühl. Bei der Canon habe ich keinerlei Anpassung des WB vorgenommen. Der Farbeindruck ist fast immer absolut natürlich.
Im Bereich High-ISO habe ich die letzten Abende mal ein wenig herumprobiert. Vergleiche mit der RX100 und M2, welche ich bei gleichen Bedingungen gemacht habe zeigen eigentlich das vom Rauschen (habe bis ISO 3200 getestet) und den Details zur M2 eigentlich kein Unterschied besteht. Zur RX100 besteht dagegen ein Vorteil zugunsten der G7X. Eben genauso wie zwischen der RX und der M2. Aufgrund der gleichen Sensortechnik hätte mich das auch verwundert.
Der WB funktioniert ebenfalls recht gut. Aber man muss natürlich manchmal, wie bei fast jeder Kamera, etwas feinjustierten, wenn die Lichtverhältnisse schwieriger werden. Bei der G7X muss man bei sehr warmem Licht genauer auf den Monitor schauen und eventuell etwas in den vorgegebenen Einstellungen hin- und herschieben, zumindest wenn man nur JPEG schiessen möchte. Aber das funktioniert dann sehr gut und es gibt eigentlich keinen Grund zum klagen.
Die Brennweite von 24-100mm ist sehr praxisorientiert und ich bin froh weder auf die 24mm verzichten zu müssen und die 85mm und 100mm für Portraits mit ansprechendem Freistellungspotential zu haben.
Bisheriges Fazit für mich: Eine sehr praxisfreundliche Kamera für "Immer dabei" mit hervorragender BQ......