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Canon Picture Style Editor - Dokumentation und Tipps

Graukater

Themenersteller
Die derzeit (Stand: 02/2011) aktuelle Version des Canon Picture Style Editors ("PSE") ist 1.8.0. Die entsprechenden PSE-Updates können bei Canon für Windows und Mac OS X heruntergeladen werden.

Eine eher einfach gehaltene Dokumentation zum PSE sollte im Lieferumfang der Kamera auf der "EOS DIGITAL Software Instruction Manuals Disk" enthalten gewesen sein. Auf meiner CD ist das die PDF-Datei PSE_W_DE.PDF noch für Version 1.2, evtl. ist das bei neueren Kameras anders. Da sich bislang am Funktionsumfang des Picture Style Editors offenbar nichts Gravierendes verändert hat, beschreibt die PDF-Datei die wichtigsten Funktionen nach wie vor zutreffend - ohne jedoch näher auf die Funktionsweise der Picture Styles an sich, bzw. das zugrunde liegende (Farb-)Modell einzugehen. Neuere PDF-Versionen zum Download habe ich nirgendwo finden können; wenn also jemand was weiß: immer her damit.

Online bietet Canon relativ umfangreiche Informationen auf http://www.cig.canon-europe.com/nbe/f/article/de/picture_style/editor/index.html an. Dort sind eine Reihe von Kapiteln zu finden, die Hintergrundinformationen zum PSE liefern (und sich in weitere Unterbereiche gliedern):
- Grundlegende Arbeitsschritte
- Das "Picture Style"-Konzept
- Essentielles Farbmanagement
- Einführung in Aufbau und Funktionen
- Detaillierte Vorgehensweise

Außerdem sind eine Reihe von Video-Tutorials zum PSE auf http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/Digital_SLR/pse_tutorials_slideshow_1.aspx verfügbar.

Vielleicht können wir diesen Thread nutzen, um darüber hinaus weitere Informationen zum PSE zu sammeln, die sich nicht unmittelbar 'intuitiv' erschließen oder unklar dokumentiert sind, sowie weitere Tipps und Tricks zum Umgang mit dem Programm.

Gruß, Graukater
 
Gibt es eigentlich irgendwo eine gute Anleitung für den PS Editor? Mir ist irgendwie nicht sehr klar, wie der genau funktioniert. Wie kann ich z.B. den V-Wert rechts auf dem Grau-Balken verändern? Bei mir bleibt der immer konstant 50. Wenn ich in den Kreis klicke, ändert sich nur H und S. Nur wenn ich ins Bild klicke, sind dort aber auch andere Werte möglich. Mein Plan, anhand 12 gleichmäßig im HS-Raum verteilter Kontrollfarben RGB-Kurven nachzubilden, ist leider kläglich gescheitert.
Der 'Farbkreis' des Picture Style Editors repräsentiert nur die 'mittlere' Ebene des Doppelkegels für das HSL-Farbmodell. Übernimmt man von dort einen Farbwert per 'Pipette', so hat dieser naturgemäß immer L=50. Wie Du schon herausgefunden hast, lassen sich mit der Pipette aber auch die gewünschten Farbtöne direkt aus dem Referenz-Bild herauspicken. Eine dritte Möglichkeit ist, im Menü über "Bearbeiten" - "Geben Sie die numerischen Werte für die Farbabstimmung an..." (Strg+A) direkt einen Referenzpunkt anzulegen.

Was vielleicht schon zu offensichtlich ist, um es einfach mal auszuprobieren: Die Werte des Referenzpunktes lassen sich in der HSL-Anzeige unten rechts direkt eingeben/ändern! Dort kannst Du leicht Deinen gewünschten Luminanz-Wert eintragen. ;) Selbstverständlich bewirken dabei alle Änderungen eine entsprechend veränderte Lage des Referenzpunktes sowohl im Farbkreis als auch auf dem Helligkeitsbalken rechts - das habe ich im Screenshot mit "A" zu verdeutlichen versucht.

Ein neu hinzugefügter Referenzpunkt und die dazugehörige Farbanpassung deckt zunächst per Vorgabe immer einen 60°-Sektor des Farbkreises ab (30° in jede Richtung zu beiden Seiten des Referenzpunktes). Die Grenzen werden dabei durch die Punkte "B" und "C" markiert. Diese lassen sich mit der Maus ziehen, alternativ kann man die 'Anfasspunkte' doppelklicken und dann einen numerisch exakten Wert über die Tastatur eingeben.

Der 'wirksame' Bereich einer Farbanpassung lässt sich einschränken. Die Punkte "D" und "E" stellen die Obergrenze für die Sättigung dar (max. S=100), "F" und "G" die Untergrenze (min. S=0). Die Richtung dieser Punkte wird von "B" und "C" vorgegeben, auch sie lassen sich 'ziehen' bzw. doppelklicken, um einen exakten Wert einzugeben. Analog dazu stellen die Regler "H" und "I" die obere bzw. untere Grenze für den Helligkeitswert dar (im Bereich L=0-100). Farbtöne außerhalb der 'Limits' bleiben von der jeweiligen Anpassung unberücksichtigt. Das Ganze lässt sich sehr gut kontrollieren, wenn man den Haken für "Betroffenen Bereich auf Bildern anzeigen" setzt - dann blinken die zugehörigen Farbtöne.

Mit diesen Tricks müsstest Du zumindest die gewünschte 'Zonen'-Einteilung des Farbkreises hinbekommen können. Das Nachbilden einer farbselektiven Gamma- bzw. Helligkeitskurve ist dagegen - aufgrund des verwendeten Modells - nicht so einfach zu bewerkstelligen. So wie ich das verstanden habe, würde das bedeuten, mehrere getrennte Anpassungen zu definieren, die jeweils nur einen Teilbereich der Luminanzwerte (auf dem Helligkeits-'Balken') beeinflussen.

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
Duch Deine ausführliche Beschreibung ist mir einiges klarer geworden. Vor allem die Tricks mit Doppelklicken (super!!) und Direkt-Eintragen per Strg+A oder unten sind top (ich könnte wetten, dass ich das mit dem Eintragen unten versucht habe und es nicht ging. Komisch, jetzt klappt es!).
Einen groben Fehler habe ich mir bei meinem bisherigen Experiment aber erlaubt: Ich bin vom HSV-Modell ausgeganden (was Gimp auch direkt unterstützt), nicht vom HSL.

Mit diesen Tricks müsstest Du zumindest die gewünschte 'Zonen'-Einteilung des Farbkreises hinbekommen können. Das Nachbilden einer farbselektiven Gamma- bzw. Helligkeitskurve ist dagegen - aufgrund des verwendeten Modells - nicht so einfach zu bewerkstelligen. So wie ich das verstanden habe, würde das bedeuten, mehrere getrennte Anpassungen zu definieren, die jeweils nur einen Teilbereich der Luminanzwerte (auf dem Helligkeits-'Balken') beeinflussen.
Genau das habe ich das eben nochmal versucht. In der angehängten Grafik siehst Du meine Farbanpassungen. Das sind jeweil R,G,B-Werte mit zwei Parametern auf 0 und dem anderen in 32er-Schritten hochgezählt (von 32 bis 255). Die Werte rechts daneben sind die veränderten Farben nach Anwendung der RGB-Kurve. Ich wollte nun den Kreis in drei 120°-Segmente einteilen, eines +/- 60° um 0° (=Rot), eines +/- 60° um 120° (=Grün) und +/- 60° um 240° (=Blau). Und dann für jede Rot/Grün/Blau-Abstufung jeweils ein solches Segment anlegen mit eingeschränktem L-Bereich.
Beispiel: Nehmen wir die zweite Rot-Farbe mit RGB 64,0,0. Die entspricht HSL 0°,100%,13%. Diese Farbe wollte ich nun als +/- 60°-Segment um 0° anlegen. Problem 1: 0°,100%,13% lässt sich als HSL-Wert im PSE nicht anlegen!!! Der mittlere Wert springt automatisch immer auf 15! Ok, nehmen wir halt Sättigung 15. Aus meinen Referenzfarben stelle ich fest, dass 0°,100%,13% auf 330°,100%,11% abgebildet wird. Ich versuche also, 0°,15%,13% durch eine Korrektur -30, 0, -2 auf den Wert 330°,15%,11% abzubilden. Problem 2: Wenn ich den L-Regler betätige, bewegt sich S gleichzeitig mit. Ok, auch das nehme ich hin und mache mich an die nächste Farbe, RGB 96,0,0, entspricht 0*,100%,19%. Um diese Veränderung von der vorherigen abzugrenzen, möchte ich den L-Bereich (Regler H,I in Deiner Grafik) so eingrenzen, dass die vorherige Farbänderung nur bis L=15 zupackt und die jetzige neue erst ab L=16. Problem 3: Das lässt sich nicht so einstellen. Der H-Regler kann nicht weit genug nach unten geschoben werden. Außerdem ist der Farbsektor grau, auch wenn zwei Farbänderungen sich auf unterschiedliche L-Bereiche beziehen, das hab ich ausprobiert. Anscheinend kommt es da zu Problemen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Idee, RGB-Kurven anhand von Referenzfarben in HSL-Tranformationen umzuwandeln, lässt sich mit PSE wohl nicht umsetzen. Es kann gut sein, dass ich da prinzipiell etwas mit dem HSL-Modell nicht verstanden habe, aber die eingeschränkten Änderungsmöglichkeiten (s. Problem 1,2,3) erschließen sich mir nicht. Über weitere Aufklärung bin ich natürlich sehr dankbar.

Noch eine ganz andere Frage: Wenn sich zwei Farbsektoren überlagern, wird bei den uberlagernden Farben ein Ausrufezeichen angezeigt und der Schnittbereich im Farbsektor grau hinterlegt. Was passiert jetzt? Werden beide Änderungen trotzdem berücksichtigt, aber im Schnittbereich evtl. gemittelt? Wird nur die obere Änderung angewendet? Gar keine? Weiß das jemand?

Schöne Grüße,
DrJohn
 
Nachtrag: Zu Problem 1 ist mir noch Folgendes in den Sinn gekommen: Kann es sein, dass der PSE als Sättigungswert nicht eine prozentuale, sondern eine absolute Angabe nimmt? Das Modell ist ja ein Doppelkegel. Bei L=11 ist man also im unteren Kegel und dort hat der Farbkreis nicht mehr Radius 100 sondern vielleicht nur noch 15. Das würde auch das seltsame Verhalten der S-L-Koppelung (Problem 2) erklären: Wenn ich L erhöhe, wird der Kreis wieder größer und dementsprechend muss auch S steigen, um den gleichen relativen Sättigungswert zu erhalten.
 
Hallo DrJohn!

Letzteres ist richtig, das ist eine der Beschränkungen, die einem das von Canon gewählte Modell auferlegt. Farben mit sehr hoher oder sehr niedriger Helligkeit können eben nur noch geringe Sättigung aufweisen, die Extreme sind Weiß (L=100) und Schwarz (L=0), bei denen überhaupt keine Farbsättigung mehr möglich ist (S=0) und der Farbton (H=Hue) als 'Richtung' im Farbkreis streng genommen undefiniert ist.

Siehe auch: http://www.cig.canon-europe.com/nbe/f/article/de/picture_style/editor/matters06.html

So entspricht Dein Beispiel für den RGB-Wert 64,0,0 auch nicht HSL 0°,100%,13% - sondern eben 0°,14%,13%; mehr Sättigung ist für ein dunkles Rot nicht möglich. Die maximale Farbsättigung wird immer nur bei L=50 erreicht. (Bei Strg+A kannst Du übrigens auch den Farbraum für die Eingabe umschalten und Deine Referenzpunkte alternativ als "RGB" oder "Lab" anlegen.) Damit ist dann im Grunde auch Dein Problem 2 zum Teil erklärt - Du stößt mit den Reglern an die Grenzen des HSL-Raumes, so dass der PSE ggf. entsprechende Anpassungen vornimmt (die "Koppelung").

Zu dem Rest muss ich noch ein wenig sinnieren, da schreibe ich später nochmal was, wenn ich Zeit habe.

Gruß, Graukater
 
So entspricht Dein Beispiel für den RGB-Wert 64,0,0 auch nicht HSL 0°,100%,13% - sondern eben 0°,14%,13%; mehr Sättigung ist für ein dunkles Rot nicht möglich.
Nein, es sind schon 100%-Sättigung. Also 100% von den möglichen Sättigungswerten 0 bis 15 (=absolut dann der Wert 15). So wird meines Wissens HSL auch oft angegeben, z.B. in den HSL-Farbfunktionen für CSS2/HTML (s. http://www.j-a-b.net/web/hue/code-transformation, dort im dritten Feld einfach mal "64,0,0" eingeben). Es gibt also zwei Möglichkeiten, RGB 64,0,0 anzugeben: 0°,100%,13% oder eben 0°,15,13[%]. Canons PSE arbeitet mit der zweiten Angabe.
 
Gut, das wäre gewissermaßen die Darstellung des HSL-Raumes als 'Zylinder'. Habe ich mir ehrlich gesagt keine großen Gedanken drüber gemacht, weil darunter m.E. die Vergleichbarkeit der Angaben leidet; ich wüsste z.B. nicht, wo ich auf Anhieb 40% 'relative' Sättigung bei 30% Helligkeit einordnen müsste. Beim 'normierten' ('absoluten') S=17 kann ich die Lage im Farbkreis direkt einordnen - auch in Relation zu Farbtönen mit abweichendem L-Wert.

Gruß, Graukater
 
ich könnte wetten, dass ich das mit dem Eintragen unten versucht habe und es nicht ging. Komisch, jetzt klappt es!
Der Referenzpunkt lässt sich nur ändern, falls die Anzeige auf "HSL" steht - vielleicht hattest Du "RGB" oder "Lab" gewählt, dann ist keine Eingabe möglich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Idee, RGB-Kurven anhand von Referenzfarben in HSL-Tranformationen umzuwandeln, lässt sich mit PSE wohl nicht umsetzen. Es kann gut sein, dass ich da prinzipiell etwas mit dem HSL-Modell nicht verstanden habe, aber die eingeschränkten Änderungsmöglichkeiten (s. Problem 1,2,3) erschließen sich mir nicht. Über weitere Aufklärung bin ich natürlich sehr dankbar.
Es ist definitiv nicht einfach, so etwas hinzubekommen. Neben den bereits angesprochenen prinzipbedingten Besonderheiten des HSL-Modells kommen noch andere Beschränkungen des Picture Style Editors hinzu.

So lassen sich Farbanpassungen nicht beliebig 'fein' / genau einschränken. Die PDF-Doku nennt dazu folgende Grenzwerte:
- Der Farbton-Bereich muss mindestens 30° abdecken, und kann höchstens 180° umfassen.
- Der Sättigungs-Bereich muss mindestens 30% betragen. Hat man die Obergrenze z.B. auf S=90 gesetzt, so kann die Untergrenze nicht mehr als S=60 sein.
- Ähnliches gilt für die Helligkeit/Luminanz, wieder mind. 30%. Ist die Untergrenze z.B. L=15, so muss die Obergrenze mindestens L=45 sein.
- Die Anzahl der Einträge/Anpassungen ist auf insgesamt 100 begrenzt.


Innerhalb eines so definierten Bereiches darf der Referenzpunkt aber durchaus 'am Rand' liegen (vgl. auch linker Screenshot). Anpassungen über die HSL-Schieberegler können dann natürlich nur so erfolgen, dass sie die Begrenzungen ggf. respektieren. Hat der Referenzpunkt z.B. bereits die maximal erlaubte Sättigung, kann sie über den Regler nicht weiter erhöht werden - nur verringert.

Die Schlussfolgerung ist, dass man sehr feine Abstufungen (so wie von Dir ursprünglich angedacht) nicht hinbekommt - zumindest nicht 'überschneidungsfrei'. Beispielsweise ließen sich bei den Luminanzwerten nur drei Teilbereiche ohne Kollision definieren (3 x 30 = 90%), der vierte würde zwangsweise eine Überlappung bedeuten. Beim Farbton kann man bestenfalls 12 getrennte Bereiche von jeweils 30° im Farbkreis unterbringen (sofern sie maximale Sättigung umfassen), 36 wenn man zusätzlich noch mit Einschränkungen bei der Sättigung arbeitet.

Außerdem ist der Farbsektor grau, auch wenn zwei Farbänderungen sich auf unterschiedliche L-Bereiche beziehen, das hab ich ausprobiert. Anscheinend kommt es da zu Problemen.
Das scheint tatsächlich ein Fehler im PSE zu sein, der diese Überlappung auch dann anzeigt, wenn sie aufgrund der eingeschränkten L-Werte eigentlich problemlos sein sollte. Ich habe im Zuge meines "Teal&Orange"-Experimentes auch mit diesen Absonderlichkeiten Bekanntschaft schließen dürfen. Der PSE ist offenbar sehr stark auf Farbtöne / den H-Wert hin ausgerichtet - aus meiner Sicht durchaus verständlich, weil Farbveränderungen im Bereich maximaler Sättigung (= dem Außenrand des Farbkreises bei hohem S, und L nahe 50) die deutlichsten Auswirkungen zeigen und wesentlich zur 'Charakteristik' eines Bildstils beitragen.

Noch eine ganz andere Frage: Wenn sich zwei Farbsektoren überlagern, wird bei den überlagernden Farben ein Ausrufezeichen angezeigt und der Schnittbereich im Farbsektor grau hinterlegt. Was passiert jetzt? Werden beide Änderungen trotzdem berücksichtigt, aber im Schnittbereich evtl. gemittelt? Wird nur die obere Änderung angewendet? Gar keine? Weiß das jemand?
Das sind die wirklich spannenden Fragen, nicht wahr? :) Mein bisheriger Eindruck ist, dass sie trotzdem (alle) Berücksichtigung finden - dazu gleich mehr. Das bedeutet zugleich, dass man bei der Definition der Farbanpassungen im PSE gar nicht unbedingt 'überschneidungsfrei' arbeiten muss! Somit rückt evtl. Deine Vorstellung einer Anpassung zumindest wieder etwas näher, falls es Dir gelingt, sie ggf. auch mit Überschneidungen / einer 'Kaskade' aus Farbanpassungen zu realisieren.

Wie komme ich zu dieser Ansicht? Der rechte Screenshot unten zeigt eine solche Definition zweier 'überlappender' Änderungen. Sie umfassen beide jeweils exakt denselben HSL-'Raum', daher auch die graue Farbe und das Ausrufezeichen. Nun habe ich beim ersten Eintrag nur eine Änderung der Sättigung gefordert (S-Regler -20), beim zweiten dagegen ausschließlich eine Anpassung des Farbtons (H-Regler -29).

Fährt man jetzt mit der Maus über das Referenzbild, so blendet der PSE am unteren Bildrand die Veränderungen des Bildpunktes (bzw. seiner HSL-Werte) ein. Ich habe mir einen 'passenden' Rot-Ton herausgesucht, für den dort dann (-11,-12,-1) steht, d.h. die Definitionen zeigen sowohl für den Farbton (H) als auch die Sättigung (S) Wirkung! Schlussfolgerung: Es werden offensichtlich beide Einträge berücksichtigt.

Man kann in diesem Experiment auch überprüfen, dass die Reihenfolge der Einträge von Bedeutung ist. Vertauscht man die Regler-Einstellungen, so dass der obere Eintrag den Farbton ändert (H -29) und der untere die Sättigung (S -20), so fällt die Änderung bei der Sättigung in diesem Fall deutlich schwächer aus. Ohne dass ich nun die Arbeitsweise der Bildstile genau kennen würde, vermute ich einfach, dass eine Änderung nur dann in vollem Umfang Wirkung zeigt, wenn die HSL-Werte des Bildpunktes möglichst 'nahe' an denen des Referenzpunktes liegen. Je weiter 'weg' er von der Referenz entfernt ist, desto schwächer fallen die Änderungen aus - zumindest für den H-Wert / Farbton zeigt das Experiment dies deutlich.

Ich würde außerdem erwarten, dass die Bildstil-'Engine' relativ simpel gestrickt ist (immerhin muss diese Verarbeitungskette ja ggf. auch in der Kamera mit der sehr begrenzten Rechenleistung des Bildprozessors erledigt werden), und sie die Anpassungen einfach sequentiell abarbeitet ("first come, first serve" / "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"). Falls also eine Anpassung der HSL-Werte den jeweiligen Bildpunkt so weit verändert, dass er außerhalb der 'Grenzen' nachfolgender Einträge liegt, dürften diese eigentlich nicht mehr wirksam sein. (Auch das lässt sich m.E. per Experiment bestätigen.)

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin immer noch baff, wie ihr mit dem PSE so gut umgehen könnt.
Ich versuche und versuche mit dem Ding rum und es kommt einfach nicht das Ergebniss raus, welches ich mir gewünscht hätte.
Wie macht ihr das denn? Nehmt ihr ein Farbtabelle, die ihr abfotografiert und wenn ihr z.B. einen Film nachmachen wollt, fotografiert ihr dann die Tabelle mit dem Film ab, scant die ein und dann Bilder nebeneinander und Farbe für Farbe anpassen? [...]
Also ich habe/verwende hier kein kalibriertes Equipment. Ich bilde mir ein, :eek: dass mein Monitor halbwegs farbtreu ist / zur Beurteilung taugt, und arbeite ansonsten bislang 'frei nach Schnauze'.

Beim "New Color Photography" und der Anregung von Deddan habe ich tatsächlich einfach mal frei drauflos experimentiert. Die Vorgabe "Rot nach Rosé/Rosa" war ja eindeutig genug, außerdem wollte ich diesen etwas blasseren/'verblichenen' Look, der mit einem leichten Buckel nach oben in der Tonwertkurve einhergeht. Die zusätzlichen Änderungen bei Grün und Blau waren eigentlich nur Spielerei - ich war selbst überrascht, dass es auf diese Weise doch relativ einfach war, dem Look einiger der alten Beispielfotos recht nahe zu kommen.

Normalerweise gehe ich aber auch anhand von Vergleichsfotos vor, vorzugsweise Motive, die wir 'instinktiv' kennen bzw. deren Farbgebung uns vertraut ist. Gesichter, Vegetation, Himmel; typische Grundfarben mit kräftiger Sättigung - bei solchen Bildern fällt es mir dann leichter, charakteristische Veränderungen auszumachen. Beispielsweise beim Kodachrome habe ich dann eigene Referenzbilder genommen, und die mit Hilfe des Picture Style Editors in die gewünschte Richtung verändert. Hilfreich finde ich für den Anfang dabei die Möglichkeit, Farbtöne direkt mit der 'Pipette' aus dem Bild auszuwählen. Mit Hilfe der Vorher/Nachher-Ansicht im PSE (beide Bilder neben- bzw. übereinander) und den Reglern für Farbton/Sättigung/Helligkeit lässt sich dann prima 'spielen'. (Das HSL-Modell sollte man dazu natürlich halbwegs verinnerlicht haben.)

Ein berechtigter Kritikpunkt (vgl. hier) am PSE: Lästig ist dabei, dass es keine Möglichkeit gibt, zügig zwischen mehreren Referenzbildern bzw. Style-Varianten zu wechseln. Das würde das Abgleichen/Austesten eines Styles leichter machen. Im Moment behelfe ich mir damit, eine gewisse Anzahl 'typischer'/aussagekräftiger Samples in DPP zu öffnen, dort den jeweiligen Picture Style 'auf einen Rutsch' anzuwenden und dann zu vergleichen.

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
Neues Spielzeug zu Weihnachten :D - Bei den Picture Styles scheint sich erstmals seit Längerem wieder etwas zu tun:

Mit dem gerade erschienenen Picture Style Editor 1.12.2 (bislang nur in Englisch verfügbar) hat Canon ein neues Format für Bildstil-Dateien eingeführt. Dabei scheinen die .PF3-Dateien jetzt zusätzliche Möglichkeiten zu bieten:
Changes for Picture Style Editor 1.12.2 Updater for Windows

- Supports EOS 6D, EOS M.
- Applied Noise Reduction processing to when displaying images.
- Added support for the new Picture Style file (.pf3).
- Changed the user interface of the Tool Palette.
- Added the Tone curve (RGB) function.
- Added the Six Color-Axes adjustment function.
Unterstützung für die .PF3-Styles setzt das aktuelle/neueste DPP (3.12.52) bzw. EOS Utility voraus. Bleibt noch abzuwarten, ob sich die .PF3 auch auf ältere/n Kameras übertragen / nutzen lassen...

Gruß, Graukater
 
Hi,
habe es gerade mal bei meiner 7D probiert. Neuen Style xx.pf3 erstellt und per EOS-Utility in die 7D geladen... und er funktioniert!
 
frage: ich habe nun ein style im picture editor definiert und möchte diese abspeichern - als pf3 datei . weder die 6d noch die 5d3 erkennen das format (import über utility- jedes programm ist in der neuen version vorhanden - welche type lesen diese pf3 files?
 
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