... oder will man mit fotografischen Mitteln eine Planzeichnung des Gebäudes anfertigen...
.. Für mich gehört es in der Architekturfotografie möglichst exakt gerade - wie ein Fassadenplan, ...
Das kann man versuchen. Aber ich gebe zu Bedenken, dass man mit fotografischen Mitteln mit einem Bild von einem Standpunkt aus nie einen Fassadenplan erhalten wird, egal wie gut ausgerichtet (oder später entzerrt) das Bild ist.
Aussnahme: Die Fassade ist komplett plan (Glasfassade o.ä.) oder das Objekt ist sehr klein im Vergleich zum Sensor.
Sobald die Fassade eine Ausdehnung in der Tiefe hat (Vorsprünge, Rücksprünge, Fensterbänke, etc.) wird man immer am Bild sehen, dass man von genau einem Punkt aus draufgeschaut hat, auch wenn die Linien gerade sind.
Bei Fensterbänken schaut man dann nämlich typischerweise von unten dagegen und nicht von vorne auf die Kante. Bzw. man sieht unter die Stürze der Fenster an der Oberkante. Gleiches gilt für links/rechts.
Das sieht man bei meinem Bild oben von der Stadtbibliothek auch sehr schön an den Fenstern (je weiter oben um so mehr schaue ich von unten hinein) und an den Lampen innerhalb des Gebäudes.
Das Bild kann also nie so aussehen wie eine Architekturzeichnung der Fassade.
Anderes Beispielbild: Die drei Plattformen des Schönbuchturms werden von unten nach oben scheinbar immer geneigter obwohl alle drei waagerecht sind (kann ich bestätigen, war schon oft drauf
). Je weiter oben, um so mehr schaue ich von unten dagegen. Das kann ich auch nicht mit Shiften oder nachträglicher perspektivischer Entzerrung korrigieren.