Ich hab selbst eine D800, daneben auch noch andere Kameras mit geringerer Auflösung. Die D800 hat gerade mal ein paartausend Auslösungen runter....sie wird einfach kaum eingesetzt. Am meisten wird nach wie vor mit der alten D3 fotografiert, da die 12MB für 95% der Jobs ausreichen.
Dass Speicherplatz heute nichts mehr kostet, wurde schon gesagt. Was man bei der ganzen Debatte vergisst ist die Zeit: egal welchen Rechner man benutzt, jeder Bearbeitungsschritt ist eben um einen Faktor langsamer als bei einer Kamera mit geringer Auflösung. Und wer rechnen kann, der muss diese Zeit auch in die Kalkulation einbringen. Warum soll ich für einen Kunden Files mit 36MP abliefern, wenn die Files maximal in A4 gedruckt werden oder gar nur im Web publiziert werden? Zahlt mir ein Kunde die Zeit, die ich zusätzlich am Rechner verbringe?
Ich weiss, man kann mit einer D800 tolle Dinge anstellen, Bilder ausdrucken mit 1,5x1m...kein problem. Aber wer hängt sich sowas auf? Obwohl meine Wohnung gross ist - Fotos hängen dort maximal eine Hand voll und die sind nicht grösser als 30x40. Bei einigen Kunden hängen grössere Bilder, aber das war's auch schon.
Was mir aber auffällt: es werden viele Bilder nicht mehr als ganzes betrachtet. Wenn man schon die grosse Auflösung hat, dann muss man sie auch zeigen. Das passiert durch reinzoomen bis zum Pixel. Egal, ob mir jemand seine Bilder auf dem Handy oder am Schirm zeigt: diese Manie greift um sich.
Ich war letztens bei einem Fotoclub eingeladen - ich bekam dort kaum ein Bild in seiner Gesamtheit zu Gesicht: sobald das Bild vollständig geladen war, wurde reingezoomt. Toll, wenn man bei der Katze jedes Haar sieht - und das noch dazu scharf, dass das Bild in seiner gesamten Komposition banal ist und im Hintergrund eine grässliche Werbetafel ins Bild ragt, ist angesichts der Detailschärfe kein Problem