ich bin der Meinung dass der Begriff des „Normalobjektiv“ oder „Standardobjektiv“ eher mit dem Vergrösserungsfaktor als mit dem Bildwinkel verknüpft werden muss. [...]
Tut man dies mit einer anderen Brennweite, abweichend von 50mm, dann wird diese Erfahrung schnell unangenehm oder führt zu Schwindel/Kopfschmerzen. [...]
Von einer späteren Ausgebe ist nicht die Rede.
Du hast dir da eine komplett eigene Definition zusammengebastelt, die mit der etablierten Definition der "Normalbrennweite" nichts zu tun hat. Ich würde vorschlagen, du denkst dir dafür einen neuen Begriff aus (Vorschlag: "Zweiäugig nutzbare Idealbrennweite"

) und vermeidest solche Verwirrungen.
Abgesehen davon sind deine Ausführungen auch in Bezug auf deine eigene Definition nicht haltbar. Du vergleichst ja nur wenige DSLRs mit KB- und APS-C-Format. Es gibt aber zig andere Kamera- und Sucherarten.
Was 99,9 % aller Fotografen unter Normalbrennweite verstehen, hat sehr wohl mit der späteren Ausgabe zu tun. Und dafür zählt der Bildwinkel.
Nun kann man streiten, wie man das ermitteln soll.
Wirklich ausrechnen kann man es nicht, weil das menschliche Auge kein klares Rechteck erfasst. Das ist eher ein sehr weitwinkliges Feld ohne exakte Grenzen, von dem wir ohnehin nur einen bestimmten Bereich bewusst wahrnehmen und den Rest so als Beiwerk "im Augenwinkel" sehen.
Trotzdem kennen wir doch alle den Effekt, dass wir Fotos von Räumen in Abhängigkeit vom Bildwinkel als realistischer oder unrealistischer empfinden. Wer ein weitwinkliges Foto des Hotelzimmers im Reiseprospekt sieht, ist hinterher enttäuscht, wie klein das Zimmer ist. Und wenn etwas mit Tele fotografiert ist, wirkt der Raum (soweit die Schärfentiefe von vorn bis hinten reicht) stark zusammengerafft und viel kleiner/enger als in Wirklichkeit.
Wissenschaftlich erfassen könnte man es wohl nur, indem man eine größere Anzahl an Testpersonen nimmt, sie nacheinander an verschiedene Orte führt, ihnen dann verschiedene Bilder des jeweiligen Ortes zeigt und sie fragt, wo der Ort am realistischsten wiedergegeben wurde.
Wobei sich dann immer die Frage stellt, welche Rolle die Präsentationsgröße spielt. Wenn man ein Bild als Briefmarke in der Hand hat, mag es anders wirken als auf einer nah betrachteten Fototapete, die den Blickwinkel des Auges überschreitet.
Also wenn es sowas wie eine klar benennbare "Normalbrennweite" im Sinne der etablierten Definition gibt, dann gilt diese wahrscheinlich auch nur innerhalb eines gewissen Präsentationsgrößen-Bereichs.