Ich gehe mal ein paar Seiten zurück und picke mir meine persönlichen Highlights heraus.
Am höchsten werte ich die feldornithologische Leistung von
Jürgen mit seinem rastenden Mornellregenpfeifer. Auch wenn das Licht sehr hart war und es offensichtlich ziemlich in der Luft geflimmert hat, so eine Sichtung und dann auch noch fotografisch dokumentiert, das ist schon der Hammer.
Glückwunsch zu dem Fund!
Der Herbstzug verläuft ja ziemlich plötzlich und der zahlenmäßig größte Anteil an Individuen kommt rasch in einem relativ schmalen Zeitfenster durch. Wenn überhaupt, dann sieht man hier im tiefen Binnenland noch am ehesten dann das "Phantom der Feldflur".
Sichtungen im Frühjahr auf dem Rückzug sind im Binnenland äußerst selten. Anscheinend rasten Mornells auf dem Rückzug auch gerne mal auf Hochlagen im Schwarzwald die dem Bruthabitat relativ ähnlich sind.
Wer mehr zur Zugphänologie der Mornells lesen möchte, dem kann ich diesen Beitrag von Nils Agster ans Herz legen:
https://www.ogbw.de/images/ogbw/files/orn_jh/32/32_01_Agster.pdf
Marco, deine Fasane sind auch toll abgelichtet! Besonders das Bild von der Henne gefällt mir gut durch das Umfeld und die Farben (kalt-warm-Kontrast).
Freut mich, dass du nach wie vor scheinbar viel Spaß und tolle Erlebnisse mit meiner ehemaligen Ausrüstung hast.
Tobias, dein Kronenflughuhn gefällt mir auch sehr, schön warme Farben und tolle Nähe. Letztere brauche ich gar nicht unbedingt immer, aber bei einem Vogel mit so vielen Details im Gefieder ist das immer schön, wenn man die auch genau sehen kann. Außerdem wird die Art generell sehr selten gezeigt.
Senol, dein Kleiber ist perfekt ausgeleuchtet und du hast ihn in einer sehr typischen Pose erwischt, das mag ich auch sehr. Bei mir sehe ich an einer Stelle an den Armschwingen nur recht heftiges Moiré, keine Ahnung ob die anderen das auch sehen / ob es bei dir nicht zu sehen war ...?
Die Girlitze gefallen mir auch, einfach tolle kleine "Farbtupfer" die als Motiv richtig was hermachen.
Zaunkönig von Fritz Becker gefällt dank ausgeprägter Farbharmonie, urigem Ansitz und Situation (Gesang) und Perspektive. Jedoch kann ich mich nicht ganz mit dem Quadratformat anfreunden. Ich hätte hier das Hochformat gewählt und nach unten hin etwas mehr negative space gelassen.
Stelzenläufer sagt mir halt artenmäßig sehr zu, das sind einfach extrem elegante Vögel. Das Bild ist schön reduziert gehalten und die roten Beine im Kontrast zum blauen Wasser sind immer ein eye-catcher bei denen.
Leider sind Brust und Bauch schärfer als der Kopf welcher bereits ein wenig vor der Schärfeebene liegt.
Markus, deine Stockenten sind doch sehr schön getroffen und das Licht war doch gar nicht so schlecht, wenn ich mir die Aufnahmesettings dabei ansehe. Ich finde eh es dürfte eine Drittelblende dunkler sein. Ich finde du bist beim Licht auch eher so der Typ "viel ist gut" - dazu muss ich ganz ehrlich sagen ich persönlich würde bei Licht wie man es auf vielen Bildern hier und anderswo sieht noch gar nicht rausgehen bzw. schon längst wieder heimgehen weil weiches Licht mit Charakter einfach fast immer besser wirkt. Dagegen gibt es wenn es richtig hell ist halt auch die Kehrseite, nämlich den Schatten und messerscharf gezogene Kanten von Schatten.
Da missbrauche ich die Kamera lieber als Nachtsichtgerät und lasse die letzten paar Photonen die irgendeine Eule reflektiert eine oder mehrere Sekunden lang auf den Sensor prasseln.
(Hab ich jetzt absichtlich bisschen arg zugespitzt, ich mag natürlich auch wenn man komfortabel kurze Zeiten mit angenehmen ISO-Werten nutzen kann und es dann schön aussieht - gerade bei Wasservögeln - aber die Tendenz ist bei mir tatsächlich scheinbar anders herum als bei den meisten.)
Sehr gut finde ich auch
Dirks Flugbild der Rabenkrähe! Das Wetter und damit verbundene Licht erzeugen eine irgendwie sehr passende Stimmung.
Simon, dein Feldsperling ist mega gut abgelichtet! Tolle Farben und Perspektive und angenehm zurückhaltende Bearbeitung! Wirklich eine Augenweide.
Bin neugierig. Was genau meinst du? Wo sieht man was ?
Senol, ich glaube ich weiß was er gemeint hat. Wenn man direkt auf Flickr ins Bild zoomt erkennt man halt bei ganz genauem Hinsehen etwas den Verlauf von der Schärfemaske bzw. ab wo entrauscht wurde. In der hier im Forum eingebundenen Größe finde ich aber da kommt es noch gar nicht zum Vorschein. Sowas ist ja auch im Zweifelsfall z.B. bevor man etwas groß drucken möchte oder so rasch verfeinert.
Mir persönlich ist es am ehesten an den langen Schwanzfedern und dabei dann insbesondere auf der Unterseite der Schwanzfedern aufgefallen, dass dort halt auch die Schärfemaske drauf sein muss.
Tin Man Lee hat mal beschrieben er schärft den "hook" (so nennt er den "Haken" im Bild an dem sich der Betrachterblick zuerst aufhängen soll) am stärksten, von dort ausgehend zu den weniger wichtigen Bereichen dünnt er die Schärfungsmaske quasi allmählich aus. Ich mache das seit längerer Zeit ja auch so (und nutze übrigens nicht nur Schärfung darauf sondern noch ein paar weitere Werkzeuge) und finde das funktioniert einfach unterbewusst oft ganz gut. Das Prinzip angewendet auf deine Spottdrossel würde bedeuten, dass man die Unterseite der Schwanzfedern weniger schärft als den Augenbereich. Positiver Nebeneffekt ist dann halt, dass so eine schattige Stelle auf der Unterseite dann auch weniger körnig wirkt - denn Schärfen verstärkt diesen körnigen Eindruck von sichtbarem Rauschen ja noch. Und es ist eben genau diese abrupte Kante wo eine körnig aussehende Fläche aufhört und daneben eine "glattgebügelt" entrauschte Fläche anfängt. Das sieht man dann halt je nach Betrachtungsgröße.
Das ist ja genau das Thema zu dem ich vor ein paar Seiten mal in Post 43223 etwas geschrieben habe und diesen alten Screenshot als Beispiel gezeigt habe:
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=4259588&d=1599578210
Und auch da sind es Schwanzfedern die in dem Fall halt schon gar nicht mehr mit geschärft wurden, in deinem Fall bei der Spottdrossel würde ich sie schon etwas schärfen, nur eben weniger auf der schattigen Unterseite.
Vom Motiv und der Bildgestaltung her finde ich deine Spottdrossel klassisch gut und sie ist auch mal eine gewisse Abwechslung hier! Außerdem hattest du Licht das weder zu hart noch zu schwach war.
Was ich aber komisch finde ist, dass sich Simon ausgerechnet deine Spottdrossel als Beispiel herausgepickt hat für unterschiedliche Bearbeitung auf verschiedenen Masken.
Dabei ist der Buchfink von Dustin in diesem Post hier ein viel deutlicheres Beispiel:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=16100855&postcount=43307
Bei dem Bild fällt es doch 100 mal mehr auf als bei der Spottdrossel.
Dustins Graureiher danach ist hingegen wieder ein gutes Beispiel wie es aussehen sollte, bei dem ist er mit der Bearbeitung nämlich nicht über das Ziel hinaus geschossen (Da wäre aber glaube ich Hochformat auch cool gewesen weil der Reiher oben und unten am Bildrand fast anstößt).
Mario, tolle Nahaufnahme des Grünspechts! Für meinen Geschmack ist am Rücken die grüne Farbe sogar schon etwas sehr stark und dafür das hellgrün seitlich schon sehr hell, also insgesamt vielleicht etwas arg kontrastreich.
edit: Tolles Foto vom Gänsesäger, Tobias!
Bei mir in den trocken-warmen Weinbergen die mit strukturreichen Kleingärten mit einem Mix aus Obstbäumen, wenigen anderen Laubbäumen, hier und da ein paar Nadelbäumen sowie Hecken durchsetzt sind trifft man jetzt wieder vielerorts die Zaunammern an. Es kommen jede Saison hier und da neue Reviere dazu. Stellenweise haben wir in diesem Gebiet sogar schon eine höhere Zaunammerdichte als Goldammerdichte.
Hier habe ich gestern mal ein Männchen erwischt. Diese farbenprächtige Ammer die geringfügig kleiner als die Goldammer ist stammt eigentlich aus dem Mittelmeerraum. Von dem wärmeren Klima begünstigt hat sie ihr Areal nach Norden hin ausgedehnt und kommt in Deutschlands wärmsten Regionen auch als Brutvogel vor, z.B. Kaiserstuhl, oberes Rheintal, Vorderpfalz und eben auch seit einigen Jahren schon in der hier in und um Stuttgart typischen von Weinbau geprägten Kulturlandschaft. Dabei bevorzugt sie hier als Brutrevier stets die Stellen an denen sowohl Gärten als auch Weinreben nah beieinander vorhanden sind.