Macht es für euch nen Unterschied, ob ihr Dias anschaut oder Digitalphotos mit Beamer?
Ja. Qualitativ hängt ein guter Beamer jeden Diaprojektor ab. (Ich habe den Direktvergleich gesehen.) Aber mit Beamer ist es noch wesentlich aufwendiger, weil man einen Computer mit DVI-Ausgang als Zuspieler braucht. Das verteuert die Sache über die schon sehr teuren Foto-Beamer hinaus. Bei aufwendigen Überblendshows relativiert sich das vielleicht, weil man sich den zweiten Projektor und das Steuergerät spart, aber für Heimanwendung ist die qualitativ hochwertige Beamer-Variante einfach noch zu teuer (abgesehen von Verwendung billiger Standardbeamer, deren Qualität dann aber noch hinter den Diaprojektoren zurückliegt). Stellen, wo man gute Beamer mieten kann, muß man noch mit der Lupe suchen. Zwar verleiht fast jede Stadtbildstelle einen Beamer, aber das ist dann meist ein alter LCD-Beamer mit grausamen Farben und einem Pixelraster, das man aus 2 km Distanz noch sieht.
meine Eltern benutzten früher oft nen Diaprojektor während jetzt zunehmend alte Bilder eingescannt werden und nur noch der Beamer zur Bilderpräsentation zum Einsatz kommt... Wobei der schon einige Jahre alt ist und dessen Auflösung nicht besonders gut...
In der Diskussion wird die Bedeutung der Auflösung meist überschätzt, weil die Betrachter nicht zwischen Auflösung und sichtbaren Pixelstegen unterscheiden.
Was die Notwendigkeit der Auflösung angeht, so gilt das bekannte Verhältnis von Auflösung zu Betrachtungsabstand, das wir im Zusammenhang mit Posterdruck schon oft diskutiert haben. Im Gegensatz zum Poster, wo der Betrachter sich Details auch mal aus der Nähe anschauen kann, ist der Zuschauer einer Diaschau jedoch an seinen Sitz "gefesselt", d. h. die Auflösungs-Anforderung ist klar begrenzt. Sie hängt natürlich von Saalgröße, Leinwandgröße usw. ab. Wenn man einen Beamer hat, bei dem die Pixel sanft ineinander übergehen, sind die Anforderungen an die Auflösung in den meisten Fällen erstaunlich gering. Mehr als 1024 x 768 kann man nur in sehr wenigen, optimalen Projektionsumgebungen nutzen.
Was hingegen auch bei ausreichender Auflösung sehr stören kann, sind die sichtbaren Stege zwischen den Pixeln. Laien neigen dann dazu, nach höherer Auflösung zu rufen, aber das ist meist unnötig. Entscheidend ist das Eliminieren der Pixelstege.
Es ist auf Anhieb nicht leicht zu verstehen, warum man für ein 2 x 3 Meter große Projektion manchmal weniger Pixel braucht als für ein 20 x 30 cm großes Papierbild. Aber das ist eben das Spiel um Größe und Betrachtungsabstand.
Matthis schrieb:
Bei der Diaprojektion hat ein Bild im Hochformat die gleiche Grösse (Fläche) und Auflösung wie im Querformat. Welcher Beamer kann das?
Hast Du schon mal eine Profi-Diaschau gesehen, die auf quadratischer Leinwand abwechselnd Hoch- und Querformate gezeigt hätte? Sowas macht doch nur der Opa im Wohnzimmer oder der Professor im Hörsaal. Eine saubere Überblendung verbietet ja von vornherein einen Wechsel der Formate, und die quadratische Leinwand schränkt die mögliche Projektionsbreite unnötig ein. Ich habe schon gesehen, daß Dia-Präsentatoren ihre (wenigen) Hochformate optisch umkopiert haben, so daß sie mit der Höhe von Querformaten übereinstimmen und auf einer Querformat-Leinwand mit gezeigt werden können. Es gibt dafür auch spezielle Crop-Diarahmen.
Ich glaube nicht, daß der winzige Markt von verbliebenen Quadratleinwand-Liebhabern die Entwicklung eigener Beamer-Chips rechtfertigt. Die wären dann so teuer, daß gerade diese Zielgruppe sie nicht kaufen würde. Die von "ratgallery" genannte Variante mit vorhandenen 4:3-Beamern ist da wesentlich realistischer.