Ja, das ist eine der Problematiken beim Entzerren von stürzenden Linien: man "zwingt" damit ein von unten nach oben fotografiertes Bild so auszusehen als ob es horizontal fotografiert wurde.Entspricht auch meiner Erfahrung, das oben gezeigte Ergebnis als Panorama wirkt durchaus unnatürlich, das sieht mit einer Einzelaufnahme realistischer aus.
Dass dabei geometrische sowie unseren Sehgewohnheiten entsprechende Gegebenheiten teilweise auf der Strecke bleiben sieht man beispielsweise deutlich im 2., hochformatigen Bild aus #13:
Das "Dach" des spitzbogenförmigen Durchbruchs im Turm erweckt den Eindruck als ob es an der Rückseite viel tiefer wäre als an der Vorderseite - in der Realität ist es jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit waagrecht*.
Was irgendwie logisch ist, da es ja mit steil nach oben ins Dach gerichteter Kamera aufgenommen wurde und somit dieses Dach eine relativ große Fläche im Bild einnimmt. Perspektivische Korrekturen und auch die Panoramasoftware verändern diese im Einzelbild eingefrorenen Flächenverhältnisse ja nicht mehr, nur die stürzenden Linien werden vertikalisiert (und im Falle eines Panoramas die Einzelbilder durch Ver-/Entzerren zur Deckung gebracht), was manchmal zu einem etwas sonderbaren Gesamteindruck führt.
Daher finde ich es oft natürlicher stürzende Linien nachträglich nicht zu 100% zu entzerren, sondern einen gewissen Betrag an Schräge zu belassen.
*) Ja, auch bei einer Einzelaufnahme aus größerer Entfernung, so wie sie die Panoramasoftware im gezeigten Endergebnis suggeriert, wäre das Dach des Durchbruchs sichtbar - jedoch in viel geringerem und weit weniger unnatürlichem Ausmaß.