AW: Jetzt noch die E-P1 kaufen, oder doch E-PL1
Die
E-P1 ist diejenige Olympus Kamera, dich mich nach positiven Erfahrungen mit E-500, E-410, E-420 und E-450 nun wirklich total enttäuscht hat:
Schlechte Haptik / fürchterliche Benutzerführung:
- zu glattes Gehäuse ohne ausgeprägte Griffflächen bedingt krampfhafte Haltung. Die mit Leder besetzte Fläche auf der Vorderseite hätte wenigsten den Griffwulst der E-4x0 verdient
- schlecht verarbeitetes Gehäuse: oben herum zwar mit massiven Metallteilen, unten herum - wo die Kamera am ehesten mal aneckt - jedoch nur dünnstes Blech (siehe Review von Thom Hogan)
- manueller Weißabgleich ist einhändig kaum möglich (linke Hand hält die Referenzfläche, d.h. Graukarte; rechte Hand drückte Fn-Taste und Auslöser gleichtzeitig, wobei die Kamera bitte nicht aus der Hand fallen soll)
- Sub-Einstellrad dreht sich viel zu leicht, das Haupteinstellrad hingegen zu schwer (statt der Walze hätte es besser ein konventionelles Rad sein sollen)
- blödsinnige Tasten-Konfigurationsmöglichkeiten; z.B. muss man die vier Direktzugriffstasten (ISO, WB etc.) opfern, wenn man Direktzugriff auf die AF-Feld-Wahl haben möchte; dabei wäre es zumindest in P, A und S so einfach zu lösen: ein Drehen des Subeinstellrades würde durch die AF-Felder zirkulieren
- unübersichtliches Menü, besonders das ausblendbare Konfigurationsmenü
- aktives AF-Feld wird nur direkt bei der Fokussierung eingeblendet
- Gitterlinien und Live-Histogramm oder virtuelle Waage und Live-Histogramm nicht gleichzeitig anzeigbar
- bei Auflicht schlecht ablesbares Display; Wiedergabe im Schatten täuscht deutlich knackigere Bilder vor
Die Panasonic G1 hinterließ bei mir damals einen etwas fahlen Geschmack wegen der Bildqualität, die hinter dem, was ich aus der E-420 gewohnt war, spürbar zurückfällt. Was die Haptik und Benutzerführung betrifft ist Panasonic Olympus aber um Welten voraus. Nach der E-P1 werde ich mir keine Olympus mehr kaufen.
Immer wieder deutliche Einbrüche bei der Bildqualität:
- Stabilisator (IS) zusammen mit m.ZD 14-42 kontraproduktiv: fast alle Bilder im kritischen Freihandbereich von 1/30s (bei 14mm) bis 1/100s (bei 42mm) sind unscharf! Offensichtlich setzt der Stabi das Objektiv in Schwingungen (trotz aktuellster Firmware). Nicht umsonst ist wohl der IS werksseitig deaktiviert. Allein nach dem Sucherbild zu urteilen, scheint der IS bei weitem nicht so effektiv zu sein, wie der O.I.S von Panasonic
- m.ZD 14-42 liefert teilweise flaue (kontrastarme) und viel zu unscharfe Bilder (abhängig von der Brennweite und den Lichtverhältnissen); deutlich schlechtere Performance als ZD 14-42 ED. Wahrscheinlich schlechter Lichtschutz
- Auto-ISO nimmt keine Rücksicht auf den aktivierten IS
Die Sensor ist wohl durchaus in der Lage, gute Bildqualität zu liefern, wenn man nach den im Netz bisher gezeigten Bildern mit dem m.ZD 9-18 oder dem Panasonic Pancake urteilt. Doch sehe ich keinen Sinn darin, einen "schlechten" Body durch hochwertige Objektive wie dem m.ZD 9-18 oder Panasonic Pancake zu ergänzen.
Die E-P1 verkaufe ich nun doch endgültig. Das Arbeiten mit der Kamera macht einfach keinen Spaß, die Kamera bleibt mir "fremd" - und ich habe mich wirklich bemüht, eine Annäherung herbeizuführen.
Ich hatte noch nie eine so schlechte Bildausbeute, wie mit dieser Kamera-Objektiv-Kombination. So gut wie alle bisher gemachten Bilder musste ich nach der Inspektion auf dem PC aus technischen Gründen löschen, obwohl der Blick auf das Kameradisplay zunächst den einen oder anderen "Keeper" vermuten ließ.
Wahrscheinlich werde ich mir nun doch wieder eine G1 holen.