Meine Tante war 40 Jahre als Missionarin in diversen Gehörloseneinrichtungen in Tansania. Ihre Briefe und ab und zu ein Foto waren früher immer highlights zuhause. Wenn sie alle paar Jahre mal kam und ein paar Fotos mitbrachte war das sehr interessant.
Kann ich mir gut vorstellen - je nachdem wann sie dort ankam (wahrscheinlich Ende der Kolonialzeit/frühe Unabhängigkeitsperiode?) war es wahrscheinlich noch mal viel krass unterschiedlicher zu Europa als es heute ist. Wahrscheinlich eine ganz andere Welt.
Ich hatte ja schon mal die Gastfamilie einer Freundin von mir erwähnt - dort habe ich aus verschiedenen Gründen sehr viel Zeit verbracht. Jedes Mal wenn ich auf den Hof schlenderte, kam mir eine Horde Kinder (es lebten 8 Kinder im Haushalt, nicht alle biologische Kinder der Mutter, aber alle irgendwie verwandt) entgegen und riss mich fast um. Dann wurde oft den halben Nachmittag Fußball (sehr zum Leidwesen der Hühner) oder Karten gespielt, auf meinem Laptop Filme geguckt, gemalt und gegen Abend wurde ich dann noch mehr oder weniger freiwillig gemästet - ohne Abendbrot ließ man mich nicht nach Hause
Das Haus hatte fließendes Wasser, aber keinen Strom, also wurden Abends immer die Laternen und Taschenlampen herausgeholt, was eine besondere Atmosphäre erzeugte. Man saß im Dunkeln auf der Veranda und erzählte Geschichten, es zirpten die Grillen in den Bananenstauden ...
Gegen Ende des Jahres überlegte ich mir, wie ich mich für so viel Gastfreundschaft bloß vernünftig bedanken könnte, und kam schließlich auf die Idee ein Tro (Minibus) samt Fahrer zu mieten und die ganze Familie nach Winneba an den Strand zu karren. Der Großteil der Kinder hatte noch nie das Meer gesehen und so wurde es natürlich ein recht einmaliges Erlebnis.
22 - Das erste Mal am Meer
23 - Musik
Edit: Mist, der Horizont hinter dem Trompeter ist nicht gerade ... Ach, was soll's ...