Hallo winwin,
um einen Überblick über die am Markt befindlichen Filme zu bekommen, würde ich zunächst hier hingehen:
http://www.fotofreund.at/wiki/index.php5?title=Hauptseite
Wenn Du einen Eindruck von den Filmen erhalten willst, würde ich z.B. bei Flickr die Gruppen durchsuchen. Du findest z.B.
Foma:
http://www.flickr.com/groups/foma/
Efke/ Adox:
http://www.flickr.com/groups/46638350@N00/
Rollei:
http://www.flickr.com/groups/rolleiretro100400/
Fuji:
http://www.flickr.com/groups/ishootfuji/
Kodak Portra:
http://www.flickr.com/groups/portra/
...
Hier findest Du weitere interessante Informationen:
http://www.nikonians.org/html/resources/jrp_faq/jrp_faq_what_film/faq_what_film_to_use.html
http://www.aphog.de/forum/viewforum.php?f=4
Ich denke, dies reicht für den Anfang.
Grüsse
Matthias
Einem Anfänger sei noch gesagt, daß allenfalls bei Bundestagswahlen und in der Lebensmittelindustrie so viel gemogelt und einfach behauptet wird wie bei Filmen und den Behauptungen der Anbieter und einiger Forentrolle, die speziell bei aphog.de bestimmte Produkte in den Himmel jubeln (die Moderatoren machen da fröhlich mit). Die Liste bei Fotofreund muß man aufmerksam lesen: es gibt viel weniger Filme als die, die da stehen, die anderen sind dasselbe Zeug mit anderem Markennamen plus gelegentlich wüst überhöhten Werbebehauptungen obendrauf. Das steht leider erst in den Details der Filme, nicht in der Übersicht.
Hersteller (!) von SW-Filmen für normale fotografische Zwecke sind nur:
- Ilford/Kentmere
- Kodak
- Foma
- Adox/Efke
- Fuji
- Lucky (echt chinesische Kaffeefahrt-Qualität)
Farbfilme stellen nur noch her:
- Kodak
- Fuji
Für normale fotografische Zwecke war's das auch schon.
Filmotec produziert auch noch Kino-, Kopier- und Überwachungsfilme. Agfa stellt noch technische Filme her. Beide Firmen bieten von sich aus keine Filme in amateurgerechter Konfektionierung an, man findet sie daher nur umverpackt am Markt. Was sie alle gemeinsam haben ist ein für Fotografen m.E. völlig ungeeignetes Trägermaterial, nämlich sehr preiswertes Polyester statt recht teurem Triacetat.
Über Polyester kann man viel Gutes sagen - es ist billig und optimal für rein maschinelle Verarbeitung, am besten direkt von der Langfilmkassette hinein in die automatische Entwicklung. Aber für die Art, wie wir Amateure Filme in Kameras einlegen und entwickeln ist es einfach Sch****:
1. Es wirkt als Lichtleiter. Wenn die Filmzunge aus der Patrone hängt leitet sie Licht in die Patrone. Manche Leute haben sich so schon etliche Bilder am Filmfang versaut. Ich hatte bei einem Film, den ich in gar nicht so heller Wintersonne eingelegt habe, Lichteinfall auf den ersten fünf Bildern. Das sind gar keine 36er-Filme, würde ich sagen
2. Es reißt absolut nicht, d.h. in der Duka muß man immer eine Schere benutzen, sonst kriegt man weder den Anfang noch das Ende irgendwie abgerissen. Da solche Filme niemals reißen habe ich auch kein so gutes Gefühl beim Filmtransport, es zerfetzt nämlich eher die Mechanik als den Film. Die Gefahr ist bei modernen, motorisierten Kameras geringer, bei älteren aber ziemlich real.
3. Viele Polyesterfilme haben ein Problem damit, daß sie sich wie blöd zusammenrollen oder nicht plan liegen oder beides. Die Hersteller geloben immer, das inzwischen im Griff zu haben, aber man kennt das ja. So widerspenstige Filme bekommt man sonst nur noch aus China, von der Firma Lucky (die wahrscheinlich schlechtesten Filme der Welt).
Ich benutze derzeit nur einen einzigen Film auf so einem bescheuerten Poly-Träger, den Efke IR820 Aura, und das nur, weil es der einzige Film ist, mit dem ich etwa die Optik des alten Kodak HIE hinbekomme. Ich lege ihn nur in der Dunkelkammer oder in einem sehr schattigen Raum in die Kamera, weil sonst die ersten Aufnahmen Lichteinfall bekommen. Die meisten Wechselsäcke sind scheinbar nicht Infrarot-sicher. Planlage und rollen gehen zum Glück so.
Ein Polyesterträger ist ein fast untrügliches Zeichen dafür, daß ein Film für Luftbildfotografie oder die Starenkästen der Polizei optimiert ist und umkonfektioniert und umetikettiert mit anderem Namen angeboten wird. Wenn er zusätzlich eine "erweiterte Rotempfindlichkeit" für den rot gefilterten Blitz des Starenkastens hat weiß man, wofür er optimiert ist: den eiligen Autofahrer davon zu überzeugen, daß ein 'Expresszuschlag' fällig wird oder um aus großer Höhe möglichst klar und mit starken Kontrasten Details am Boden zu zeigen. Die Konfektionierung solcher umgewidmeter Ware ist oft gewöhnungsbedürftig, wie einige Rückrufaktionen solcher Filme gezeigt haben, die es so bei Ilford, Kodak und Fuji wohl noch nie gab - von Qualitätsproblemen bei diesen drei Herstellern hört man nichts, weil sie einfach konstant gute Qualität liefern.
Wenn ich mir so etwas wie einen Verkehrsüberwachungsfilm kaufen wollen würde dann nähme ich entweder den Ilford SFX (ein Pseudo-Infrarotfilm, sprich, das Original ist der ILFORD SP816T Starenkastenfilm) oder eine 30,5-Meter-Rolle von so einem Film und würde ihn selbst in Patronen abfüllen - das kommt auch viel billiger. Ein Freund von mir benutzt einen Agfa Verkehrsüberwachungsfilm von der Rolle, lebt mit den Schwächen und dem nervigen Träger, freut sich über den niedrigen Preis - da Behörden sehr sparsam sind waren solche Filme wohl recht preiswert, und durch die Digitalisierung der Polizeitechnik gibt es scheinbar ein ziemliches Überangebot an Restposten dieser Filme.
Hier ist übrigens einer sehr empfehlenswerte Seite für Anfänger zum Thema Film, Entwickler und Fotografie:
http://www.anzinger-online.de/Foto/index.html