DoubleM
Themenersteller
Im Thread zur SW-Film Entwicklung habe ich ein Tableau von Ausschnitten von Scans eines "echten" SW-Filmes (TRI-X 400) und eines chromogenen SW-Filmes (XP-2) gezeigt .. eigentlich nur um dem Fragesteller die Sorge zu nehmen, dass seine Aufnahmen auf einem chromogenen Film in Gänze unscharf oder mit matschigem Farbstoffwolken daherkämen. Zwei dieser Ausschnitte stammen vom TRI-X und zwei vom XP-2.
Wie so häufig kam es zu reflexartigen Bemerkungen zu vermeintlichem "Scannerrauschen" und einem Statement, dass das weitverbeitete Mißverständnis zum Scan von Silberhaltigen Filmen sehr treffend beschreibt:
Das "Problem" ist .. genau So körnig sind unsere geliebten Filme tatsächlich, der erfahrene Dunkelkämmerer und der geneigte Aufgeschnapptesweitertrager bekamen es in der "normalen" Praxis so aber nie zu sehen. Zum einen liegt das in der enormen Vergrößerung begründet, die eine Bildschirmnsicht eines hochauflösenden Scans darstellt:
Desweiteren wird die Vorstellung dessen, was Korn wohl eigentlich sein soll, ganz stark von dem bestimmt, was wir früher auf unseren Abzügen davon zu sehen bekamen. Bei den gebräuchlichen Größen fast nichts, eben weil wir viel kleinere Vergrößernungen angefertigt haben als die o.a. 150x100. Dazu kommt dann noch ein Effekt, der mit der Vergrößerung selbst in Zusammenhang steht:
Ein schneller Weg den Scans ihren vermeintlichen Schrecken zu nehmen ist ein schneller "Test":
Wie jetzt also den Disput um das Aussehen des Korns in Wohlgefallen auflösen? Im Thread hatte ich dazu angemerkt:
Natürlich ist die Darstellung bei der Lupenbetrachtung nochmal merklich detaillierter und die Darstellung der Silberklümpchen "schärfer" .. aber ich denke man erkennt ganz deutlich worum es geht.
Ich hab' einiges an Zeit verbraten, mit meinen Scannern für die 2 brauchbaren Bilder im Jahr Zufriedenheit zu erlangen. Und wie gesagt .. Drucke von den Scandaten eines Negatives kranken nicht am "Korn", das ist eine urban legend, die den dramatisch vergrößerten Bildschirmansichten geschuldet ist.
Viele Grüße
Martin
Wie so häufig kam es zu reflexartigen Bemerkungen zu vermeintlichem "Scannerrauschen" und einem Statement, dass das weitverbeitete Mißverständnis zum Scan von Silberhaltigen Filmen sehr treffend beschreibt:
..Wenn SW-Filme tatsächlich so 'körnig' wären, wie es uns Scans immer wieder vormachen, wäre es furchtbar. Wer echtes SW will, kommt um analoge Abzüge nicht herum. Alles andere sind traurige Kompromisse. Und wer es nicht selbst machen kann oder will, geht dafür ins Fachlabor. Lieber ein Barytabzug an der Wand als tausende Rauschebildchen im Netz.
Das "Problem" ist .. genau So körnig sind unsere geliebten Filme tatsächlich, der erfahrene Dunkelkämmerer und der geneigte Aufgeschnapptesweitertrager bekamen es in der "normalen" Praxis so aber nie zu sehen. Zum einen liegt das in der enormen Vergrößerung begründet, die eine Bildschirmnsicht eines hochauflösenden Scans darstellt:
Wenn man von einem "durchschnittlichen" Monitor ausgeht, entsprechen die in meinem Beispiel dargestellten Crops einem Abzug von etwa 150x100 cm vom jeweils gesamten Negativ. Dieser wird dann noch - je nach Gewohnheit - aus 15 bis 40 cm Abstand am Monitor betrachtet. Wer von Euch legt mir denn einen Abzug von 150x100 cm vom KB-Negativ (400er .. is ja klar) vor, über den ich mich beugen und dann relevant weniger oder spürbar "schöneres" Korn erblicken kann?
Desweiteren wird die Vorstellung dessen, was Korn wohl eigentlich sein soll, ganz stark von dem bestimmt, was wir früher auf unseren Abzügen davon zu sehen bekamen. Bei den gebräuchlichen Größen fast nichts, eben weil wir viel kleinere Vergrößernungen angefertigt haben als die o.a. 150x100. Dazu kommt dann noch ein Effekt, der mit der Vergrößerung selbst in Zusammenhang steht:
Ja nach Vergrößerer/Kopf wird beim klassischen Abzug ein Silberklumpen von einem gefächerten Lichtbündel "überstrahlt" und erscheint in gewisser Weise "kleiner" und "weicher", als er bei mikroskopischer Betrachtung der Vorlage eigentlich auf dem Abzug erscheinen müßte. Arbeitet ein Scanner mit allzu gerichtetem Licht, wird das "Korn" häufig für unsere (Seh)Gewohnheiten zu groß und zu scharf abgebidet .. untaugliche Algorithmen tun dann in der Signal-/Datenverarbeitung der Scansoftware häufig ihr übriges. Mit einem vermeintlichen "Scannerrauschen" hat das allerdings überhauptnichts zu tun .. auch wenn sich diese urban legend hartnäckig hält und auch breitwillig weitergetragen wird. Es gibt in der Abtastung solcher Vorlagen natürlich ein "Rauschen" des Scanners .. das wirkt sich aber gänzlich anders aus (und trägt übrigens zusammen mit der Beschaffenheit der Filme dazu bei, dass eine 8-bittige Abtastung von Negativen immer den gesamten "Informationsgehalt" der Vorlage erfaßt, geeignete Weiterverarbeitung vorausgesetzt).
Ein schneller Weg den Scans ihren vermeintlichen Schrecken zu nehmen ist ein schneller "Test":
Die Nachteile eines hybrid entstanden Bildes liegen nach meiner Erfahrung keineswegs in der Darstellung des Korns .. dieses kann bei Gefallen originalgetreu einbezogen oder aber über Entrauschungsalgorithmen abgemildert werden. Die klassischen Vorteile des Abzugs liegen viel mehr den Dreivierteltönen .. sprich in der feinen und differnzierten Durchzeichnung der Schatten und in wunderschönen Schwärzen. Als Fineprinter digital an diese Anmutung heranzureichen ist eine wirklich Aufgabe, die allerdings inzwischen durchaus bewältigt werden kann .. aber da entspinnt sich dann ein ganz neues riesiges Thema.Um einen Eindruck der 4 Beispiele zu gewinnen, der einem Abzug vergleichbar wäre, muss man also einen hochwertigen Print dieses 4er-Bildes vornehmen .. ca 13x13 cm groß .. und dann nochmal auf das "Scannerrauschen" zeigen.
Wie jetzt also den Disput um das Aussehen des Korns in Wohlgefallen auflösen? Im Thread hatte ich dazu angemerkt:
Da ich über keine Adaption für Mikroskope an DSLR verfüge hab' ich also das Lupenobjektiv hergenommen, und bin dem Ausschnitt "oben rechts", der ja voller vermeintlichem Scannerrauschen steckt, aufn Pelz gerückt. Das MP-E an der 500D im Bereich 5x ergab dann ein Bild, dass einer Abtastung mit ca. 26.000 dpi entspricht. Sprich, was bei einem Scan mit 4.000 dpi von einem Pixel erfaßt werden "muss" verteilt sich nun auf über 40 Pixel. Es lassen sich somit Kornstrukturen zuverlässiger von Rauscherscheinungen bei der Digitalisierung trennen. Wenn man den korrespondierenden Ausschnitt nun sorgsam (bikubisch) auf die Größe des ursprünglichen Scans verkleinert wird deutlich, dass die ursprünglichen Strukturen eben doch "Korn" und keine Erscheinung der Digitalisierung sind:Wenn man sich mal die Mühe macht, und Negative mit einem Mikrosop oder einem Lupenobjektiv auf den Leib rückt, dann sieht man, dass die Kornstrukturen die man vorfindet recht gut diesen Scans entsprechen.

Natürlich ist die Darstellung bei der Lupenbetrachtung nochmal merklich detaillierter und die Darstellung der Silberklümpchen "schärfer" .. aber ich denke man erkennt ganz deutlich worum es geht.
Ich hab' einiges an Zeit verbraten, mit meinen Scannern für die 2 brauchbaren Bilder im Jahr Zufriedenheit zu erlangen. Und wie gesagt .. Drucke von den Scandaten eines Negatives kranken nicht am "Korn", das ist eine urban legend, die den dramatisch vergrößerten Bildschirmansichten geschuldet ist.
Viele Grüße
Martin
