Ich find das alles irgendwie nicht so richtig gut.
1. Bild: durch das verwaschene Wasser wird der Blick auf den Hintergrund gelenkt (der langweilig und unruhig ist) oder der Blick schwenkt zwischen Hintergrund und Holzrinne hin und her - ebenfalls unruhig.
2. Bild: Nun ruht der Blick auf dem Wasser, leider ist aber auch das nicht so wirklich spannend und die höhere Schärfe des auf dem vorderen Teil der Rinne liegenden Fokuspunkts lenkt ab.
3. Bild: Die Zusammenmischung ist ungeeignet, da es in "fließendem" Wasser (Langzeit) keine Blasen oder springende Wassertropfen (links) zu sehen gibt. Jetzt fällt auch das Übersprühen des Wassers vor das Rad stärker negativ auf: das stört die räumliche Empfindung (Vordergrund, Mitte, Hintergrund-Ebene).
Meine Tips für Wasser:
- Kurzzeitbelichtung, wenn es um Reflektionseffekte wie perlende Wassertropfen geht.
- Langzeitbelichtung, wenn das Wasser eine malerische Landschaft "umschmeicheln" soll.
Du hast hier das Problem, dass weder die Reflektionen beeindruckend sind (Rad im Schatten?), noch dass die Landschaft (das Baumgestrüpp) auch nur annäherungsweise interessant wäre. Dieser unruhige Hintergrund lenkt im Gegenteil sogar noch vom Wasser ab und der zu dicht liegende Fokuspunkt ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i.
Mein Fazit: ****** Motiv. Das kannst Du mit der besten Technik kaum retten. Wenn es Dir dieses Wasserrad angetan hat, kannst Du es noch mal bei anderem Licht (direkte Sonne für Wasserperlen, weiches Morgen-/Abendlicht für das Holz) und vor allem aus einer anderen Perspektive versuchen - aber sonst verschwende da nicht Deine Zeit. Grundsätzlich sehr hilfreiche - wenn auch sehr schwere - Überlegung
vor dem Fotografieren: was genau spricht mich an dem Motiv an, was ist die "Aussage", wie kann ich die gestalterisch betonen.
HTH, *****.