Ich habe gerade mehrere hundert Unterwasseraufnahmen korrigiert. Allerdings von einer RX100. Das Problem ist, dass der Rotanteil auch schon bei geringen Entfernungen abnimmt. Ein einfacher Weißabgleich reicht in so einem Fall nicht aus.
In einem Aquarium ist dieser Effekt zwar nicht so ausgeprägt wie im offenen Meer, aber denoch bekommen die Fische einen Blaustich und die roten Farben leuchten nicht mehr.
In Photoshop kann man zumindest via RAW die drei Grundfarben wieder so übereinander legen, dass die natürliche Farbgebung zum Vorscheint kommt. Der Unterschied zu einem unbearbeiteten Bild ist mild ausgedrückt "gravierend".
Hierzu muss man in Photoshop eine Tonwert-Ebene einfügen und dann die ALT-Taste bei dem Druck auf "Auto" gedrückt lassen. Es gibt dann 4 verschiedene Algorithmen für eine Tonwertkorrektur. Aus dem Kopf bekomme ich die Namen nicht hin - jedenfalls die zwei mittleren Optionen sind je nach Entfernung des Motivs geeignet. Bei vielen Bilder gibt es dann schon einen echten "Aha-Effekt" / "Wow-Effekt". Anschließend kann man noch die drei Grundfarben manuell anpassen und den Gamma-Wert korrigieren.
Die einfachere aber qualitativ etwas schlechtere Lösung ist eine Filterebene mit einem "Rotfilter".
Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Nach meiner Erfahrung bringt das selbst in kleinen Aquarien schon einen Vorteil. Wenn die Lampe nur 1m vom Fisch entfernt ist und der Fisch wiederum 1m von der Kamera, ist der Rotanteil schon um ~40%-50% gedämpft.
Beispiel:
Unkorrigiert:
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=2969159&d=1397151594
Korrigiert:
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=2969160&d=1397151594
Falls das Thema interessiert, sind hier weitere bearbeitete Bilder - die OOC-JPEGs selbst mit angepassten AWB sind teilweise fast komplett blau / grün (so wie von dem anderen Forenteilnehmer, der sein Bild mit den Rochen nicht bearbeitet hat):
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=699077&page=18