Würdet Ihr umgekehrt über eine Absage des Models genauso urteilen?
Klares Ja.
Es kommt natürlich immer auf die Gesamtumstände an. Man kann das bis ins Detail zerpflücken, wer für die Vorbereitung wie viel Aufwand hat. Vielleicht kommt man dann auch mal auf ein 60%/40%- oder 40%/60%-Verhältnis.
Aber als Rechtfertigungsgründe, einen Termin 1 Stunde vorher abzusagen, fallen mir nur deutlich gewichtigere und unvorhersehbare Ereignisse ein, wie
- plötzliche Krankheit / eigener Unfall
- Notfall eines Angehörigen
- Wasserrohrbruch
etc.
Ansonsten muss man sich Kritik gefallen lassen.
Man kann das noch endlos weiter aufdröseln: Wird dem Model angeboten, den Termin um 2 Stunden oder um 1 Tag nach hinten zu verschieben oder sagt man "Ne du, die nächsten 2 Wochen geht es nicht." Sagt man, es tut einem sehr leid oder nur "Sorry, muss absagen." Mit welcher Selbstverständlichkeit tut man das? Versucht man eine Wiedergutmachung (selbst wenn es nur symbolisch ist) oder tut man es als "höhere Gewalt" ab? Wie hat man im Vorfeld kommuniziert?
Ich will an dieser Stelle weniger den TO verurteilen (da ich keinen dieser Gesamtumstände kenne) sondern mehr allgemein dafür werben, dass man Zusagen einhält und nur solche Zusagen macht, von denen man sicher sein kann, sie auch einhalten zu können.
Eine Frage im Vorfeld wie "Wäre es schlimm für dich, wenn ich den Termin kurz vorher absagen muss?" ist ja auch möglich.
Ich kenne Menschen, die verabreden sich für 18 Uhr zum Abendessen im Restaurant und der eine kommt 30 Minuten später und der andere 45 Minuten später. Läuft.
Für mich ist Zuverlässigkeit eine Tugend. Für andere nicht. Ist ok. Es muss nur harmonieren.