therobbot
Themenersteller
Hi,
ich versuche gerade, mein bisheriges rudimentäres Verständnis der optischen Parameter ein bisschen zu vertiefen. Bei ein paar Dingen denke ich, dass ich sie mittlerweile verstanden habe. Da hätte ich gerne mal Bestätigung oder Korrektur. Bei anderen habe ich noch Fragen.
Was ich denke, verstanden zu haben:
- Obwohl es oft von prominenten Quellen vertreten wird, ist es nicht wahr, dass größere Brennweiten zu einer größeren Kompression der Bilder führen (d.h., dass Abstände geringer erscheinen). Dies ist in Wirklichkeit nur vom Abstand zu den Objekten abhängig. Damit hat z.B. ein 45mm Objektiv an einer Kamera mit Crop-Faktor 2 tatsächlich dieselbe Bildwirkung, wie ein 90mm Objektiv an einer Vollformat-Kamera, wenn die Blende entsprechend angepasst wird (und natürlich abgesehen von der unterschiedlichen Bildqualität der Sensoren).
Quelle: z.B. http://www.leavethatcouch.com/2013/12/29/example-pictures-perspective-versus-focal-length/
- Auch DOF ist bei gleicher Blende anscheinend weniger von der Brennweite als mehr vom Abstand zum fokussierten Objekt abhängig, d.h. wenn bei gleicher Sensorgröße das Objekt gleich groß im Frame ist, ist der DOF unabhägig von der Brennweite etwa gleich (natürlich wirkt das Bokeh bei höheren Brennweiten anders, da der Hintergrund größer wirkt). Bei diesem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher, aber es ist zumindest das, was hier behauptet wird: http://www.luminous-landscape.com/tutorials/dof2.shtml
Stimmt es mit der Theorie überein?
- Wenn ich bei einem Crop-2-Sensor gleiche Bildwirkung erzielen will, wie an einem Vollformatsensor, brauche ich eine halb so große Brennweite und meine Blende muss dafür doppelt so weit offen sein (also z.B. 45mm, 1/1.4 entspricht 90mm, 1/2.8). Ist das korrekt? Quelle: http://fotovideotec.de/cropfaktor/
Das passt auch damit überein, wenn ich in einem DOF-Rechner die obigen Werte eingebe. Dann bekomme ich nämlich in beiden Fällen annähernd dasselbe DOF.
Jetzt kommt allerdings der Hauptpunkt, an dem ich verwirrt bin. Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein 45mm-Objektiv sich an jedem Sensor genauso verhält, nur dass bei einem Crop-Faktor von 2 z.B. halt aus der Mitte ausgeschnitten wird. Damit hätte ich jetzt aber auch erwartet, dass ein 45mm, 1/1.4 bei gleichem Abstand zum fokussierten Objekt immer denselben DOF hat, unabhängig vom Sensor. Das Ergebnis erhalte ich allerdings bei obigem DOF-Rechner nicht. Wenn ich dort ein 45mm, 1/1.4 mit einem Fokussierabstand von 3m an einem FF-Sensor eingebe, erhalte ich ein DOF von 0.39 m. Gebe ich dasselbe Objektiv mit demselben Abstand an einem 4/3-Sensor (Crop-Faktor 2) ein, erhalte ich 0.2 m. Irgendwie muss das ja auch eine Rolle spielen, sonst müsste man bei den DOF-Rechnern ja nicht immer die Sensor-Größe mit angeben. Aber warum? Was ändert sich denn da? Inwiefern ist denn ein kleinerer Sensor was anderes als einfach ein Ausschnitt aus einem größeren Sensor?
Ich wäre sehr dankbar für erhellende Kommentare bzw. Tipps, wo ich mich weiterbilden kann.
Danke,
Tobias
ich versuche gerade, mein bisheriges rudimentäres Verständnis der optischen Parameter ein bisschen zu vertiefen. Bei ein paar Dingen denke ich, dass ich sie mittlerweile verstanden habe. Da hätte ich gerne mal Bestätigung oder Korrektur. Bei anderen habe ich noch Fragen.
Was ich denke, verstanden zu haben:
- Obwohl es oft von prominenten Quellen vertreten wird, ist es nicht wahr, dass größere Brennweiten zu einer größeren Kompression der Bilder führen (d.h., dass Abstände geringer erscheinen). Dies ist in Wirklichkeit nur vom Abstand zu den Objekten abhängig. Damit hat z.B. ein 45mm Objektiv an einer Kamera mit Crop-Faktor 2 tatsächlich dieselbe Bildwirkung, wie ein 90mm Objektiv an einer Vollformat-Kamera, wenn die Blende entsprechend angepasst wird (und natürlich abgesehen von der unterschiedlichen Bildqualität der Sensoren).
Quelle: z.B. http://www.leavethatcouch.com/2013/12/29/example-pictures-perspective-versus-focal-length/
- Auch DOF ist bei gleicher Blende anscheinend weniger von der Brennweite als mehr vom Abstand zum fokussierten Objekt abhängig, d.h. wenn bei gleicher Sensorgröße das Objekt gleich groß im Frame ist, ist der DOF unabhägig von der Brennweite etwa gleich (natürlich wirkt das Bokeh bei höheren Brennweiten anders, da der Hintergrund größer wirkt). Bei diesem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher, aber es ist zumindest das, was hier behauptet wird: http://www.luminous-landscape.com/tutorials/dof2.shtml
Stimmt es mit der Theorie überein?
- Wenn ich bei einem Crop-2-Sensor gleiche Bildwirkung erzielen will, wie an einem Vollformatsensor, brauche ich eine halb so große Brennweite und meine Blende muss dafür doppelt so weit offen sein (also z.B. 45mm, 1/1.4 entspricht 90mm, 1/2.8). Ist das korrekt? Quelle: http://fotovideotec.de/cropfaktor/
Das passt auch damit überein, wenn ich in einem DOF-Rechner die obigen Werte eingebe. Dann bekomme ich nämlich in beiden Fällen annähernd dasselbe DOF.
Jetzt kommt allerdings der Hauptpunkt, an dem ich verwirrt bin. Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein 45mm-Objektiv sich an jedem Sensor genauso verhält, nur dass bei einem Crop-Faktor von 2 z.B. halt aus der Mitte ausgeschnitten wird. Damit hätte ich jetzt aber auch erwartet, dass ein 45mm, 1/1.4 bei gleichem Abstand zum fokussierten Objekt immer denselben DOF hat, unabhängig vom Sensor. Das Ergebnis erhalte ich allerdings bei obigem DOF-Rechner nicht. Wenn ich dort ein 45mm, 1/1.4 mit einem Fokussierabstand von 3m an einem FF-Sensor eingebe, erhalte ich ein DOF von 0.39 m. Gebe ich dasselbe Objektiv mit demselben Abstand an einem 4/3-Sensor (Crop-Faktor 2) ein, erhalte ich 0.2 m. Irgendwie muss das ja auch eine Rolle spielen, sonst müsste man bei den DOF-Rechnern ja nicht immer die Sensor-Größe mit angeben. Aber warum? Was ändert sich denn da? Inwiefern ist denn ein kleinerer Sensor was anderes als einfach ein Ausschnitt aus einem größeren Sensor?
Ich wäre sehr dankbar für erhellende Kommentare bzw. Tipps, wo ich mich weiterbilden kann.
Danke,
Tobias