Liebe Leute,
es ist doch immer wiede witzig zu sehen, was die Leute also Ursache angeben. Fakt ist, das weder Wasser noch einer der genannten Alkohole (den chemisch gesehen gehören Methanol, Ethanol und Propanol in diese Gruppe) in Reinform Schlieren hinterlassen. Diese Schlieren sind Öle/Fette und Salze, die z.B. von den Fingern oder aus der Luft stammen. Alkohole sind ähnlich polar wie Wasser, daher lösen sie auch Salze. Der organische Rest an der Alkoholfunktion bringt die Fettlöslichkeit.
Methanol gilt als bedenklich, aber wir reden hier auch über die Verwendung weniger Tropfen, die mit denen wir nicht vorsetzlich in Kontakt kommen wollen, geschweige den es trinken. (nebenbei: Auch Kochsalz kann giftig sein, und aus normalen Dünger läßt sich Sprengstoff machen. In unserem Fall sind die Dosen viel zu gering.
Ethanol ist der gängige Trinkalkohol, nur die Brantweinsteuer macht den Reinerwerb teuer. Als Ausweg gibt es Vergällungsmittel (
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergällung), in aller Regel Methylethylketon, alleinschon, weil es das Billigste ist. Für den Laborbedarf anders vergälltes Ethanol ist ziemlich teuer und wird fast nur in Großtechnischen Anlagen verwendet. (--> wir können es nicht kaufen)
Isopropanol hat für die Reinigung ähnlich gute Eigenschaften wie die oben genannten.
Persönlich nutze ich auch meist Propanol mit ein wenig bidest. Wasser. Gerade der Wasseranteil erhöht die Salzlöslichkeit, und die Salzkristalle fungieren als Schleifmittel. Welche der Alkohle man nimmt ist völlig egal, ich nehm immer den, der im Labor gerade da ist. Den einzigen Vorteil bei Propanol, den ich sehen könnte, ist dass er eine zu mir passende Verdunstungsgeschwindikeit besitzt, d.h. er ist auch verdunstet, wenn ich fertig mit putzen bin.
Reaktionen mit der Glasoberfläche, egal ob Filter oder Linse direkt, kann ich mir bei der kurzen Einwirkzeit nicht vorstellen (ich bezweifele, dass dies überhaupt möglich ist). Optiker empfelen viel, und gerade im bereich der Plastiklinsen ist dies auch richtig, das Plastik viel eher durch Lösungsmittel (vor allem Aceton) zerstört werden (vor allem trüb/matt). Bei Glas spielt dies keine Rolle. Auch enthält das oft beschriebene dreckige Wattestäbchen keine Vergütung, sondern lediglich Dreck, der nun kontrastreich an einer Stelle aufkonzentriert wurde.
Welche Reinigungsfor man nimmt, sie reinigen alle, aber alle haben auch Schattenseiten. IMHO hat die Reinigung mit Alkohol im Vergleich zu Microfasertüchern den bestechenden Vorteil, das sie Salze/Schleifkörner auf/anlösen können und somit die Reinigung schnell und einfach geht. Auch die Fettlöslichkeit ist etwas besser.