Das Foto enstand mit einer Nikon D750, also mit einem Vollformater. In deinem Falle musst du eine Klasse runter, also APS-C. Damit rauscht es zwar ein wenig mehr, aber nicht so sehr das man so etwas nicht machen koennte. Du musst dann halt mehr Zeit in die Nachbearbeitung investieren, damit das wieder ansehnlicher wird.
Naja, Du hast leicht reden mit der Nikon D750. Da hast Du ja bei ISO 1250 noch einen größeren Dynamikumfang als die ebenso schon vorgeschlagenen alten Canons wie 700d/600d bei ISO 100.
Ich habe mich viel eingelesen und auch ausprobiert und kann sagen, dass die Sensorgrösse sehr wichtig ist.
Das kommt ein wenig auf die Motive an, die man vorhat. Aber richtig, gerade bei Nachtaufnahmen spielt der große Sensor noch am Ehesten seine Vorteile aus.
Gibt es für ein APS-C System ein Zoom mit 4.0 und für eine mFT ein Zoom mit F 2.8 hätte man schon einen Lichtvorteil, der über den Unterschied der Sensorgröße hinaus geht.
Das kann man drehen und wenden wie man will. Nehme ich an APS-C ein Sigma 18-35/1.8, hab ich an mFT gar nichts Vergleichbares und schau in die Röhre. Aber richtig, pauschalisieren sollte man es nicht.
Wenn man die Sensorklassen in der Preislage mal vergleicht, kommt man zu folgender Auswahl, die ja mehr oder weniger bereits genannt wurden:
Kleinbildsensor:
Mein Favorit für diese Aufgabe: eine gebrauchte Nikon D600. Sie hat einen Sensor, der sich auch vor den heutigen Topmodellen nicht zu verstecken braucht und ist, was ISO-Leistung und Dynamik betrifft - auf das, was es bildtechnisch hier am ehesten ankommt - kaum zu toppen. Sie dürfte gebraucht im Bereich 700-750 Euro zu haben sein. Dazu kommt noch der Vorteil, dass es ein relativ großes Gebrauchtangebot an geeigneten Objektiven gibt. Wie schonmal zusammengefasst, sehe ich eine Kombination aus 24/2.8 oder 28/2.8 mit einem 50/1.8 als guten Start an. Und da man die Kamera ja auch in der Freizeit für alles mögliche hernehmen will, ist ein Standardzoom wie das 28-105 auch nicht schlecht. Das 50/1.8 und das 28-105 hab ich selber recht gerne noch im Einsatz. Das alles sollte für ca 1200-1300 Euro zu haben sein.
Am nächsten sollte dem eine gebrauchte Sony A7 kommen. Sie hat einen ähnlich guten Sensor und sollte auch für ca 750 Euro gebraucht zu haben sein. Das Problem ist hier aber der Objektivpark, der wohl um einiges teurer ausfallen wird als das vergleichbare beschriebene Nikon-Setup.
Bei Canon ist es die 6D, die hier halbwegs vergleichbar ist. Sie liegt in der reinen Leistung um einige Nuancen hinter der Sony und der Nikon, aber wäre natürlich auch ausreichend. Ob man für 1200 Euro einen ähnlichen Objektivpark zusammenbekommt, weiß ich nicht, da kenne ich den Gebrauchtmarkt zu wenig, aber es ist vorstellbar.
Die älteren Canon 5D oder Nikon D700 wären zwar etwas günstiger zu haben, ich würde sie hier aber nicht vorschlagen wollen. Es sind gute Kameras, keine Frage und bestimmt auch geeignet, aber der Zahn der Zeit nagt dann doch schon etwas daran.
APS-Sensor:
Bei den nächstkleineren Sensoren liegt man bei den modernen Sensoren, die in den Sonys, Nikons, Pentax verwendet werden, ca eine ISO-Stufe hinter einer A7 oder D600, erhält aber auch damit ganz gut geeignete Kameramodelle. Bei Canon sollte man mindestens zu den 24MP-Sensoren der 750d/760d oder der 80d greifen, um da nicht aufgrund der älteren Sensorgeneration zu weit ins hintertreffen zu geraten.
Es sind ja auch schon einige Kandidatinnen genannt worden.
Z.B. Sony A6000. Eine schöne kleine kompakte Kamera mit einem sehr guten Sensor. Bei den Objektiven müsste man, um ähnlich lichtstark wie die oben genannten Kombinationen zu bleiben, zu 1.8er oder 2er Blenden greifen. Leider sind solche Linsen nicht durchweg zu haben oder auch recht teuer. Wenn man Abstriche machen kann und sich mit Blende 2.8 zufrieden gibt, kann man auch bei Sony ganz passabel fündig werden. Ansonsten ist das kleine Objektivangebot eines der größten Nachteile bei Sony.
Nikon D5x00 bzw D7100. Die Nikon D5x00 sind vergleichsweise günstig, vor allem D5200/D5300. Bildtechnisch haben alle den gleichen Sensor und liegen mindestens auf dem gleichen hohen Niveau wie die Sony A6000. Die D7100 unterscheidet sich darin nicht, aber sie hat ein größeres Gehäuse, zwei Einstellräder für die Einstellung von Blende und Zeit und einen größeren optischen Sucher, was bei schlechten Lichtverhältnissen was wert sein kann. Der Vorteil bei Nikon wäre das große Objektivangebot einschließlich der Drittanbieter.
Hier kann man wählen zwischen einer Kombi Sigma 18-35/1.8 + 50/1.8. Damit wäre man dann sogar ziemlich auf Augenhöhe mit den oben aufgezeigten Kleinbildsystemen. Das Sigma 18-35 ist natürlich ein gewisser Kostenfaktor, der selbst gebraucht mit ca 450-500 Euro zu Buche schlägt, aber sein Geld auf jeden Fall auch wert ist.
Wenn man Abstriche machen kann, bekommt man mit einem Sigma oder Tamron 17-50/2.8 ein ebenfalls sehr gutes Objektiv. Diese sind nicht ganz am 18-35 dran, aber dafür auch günstiger, kleiner, leichter und bildstabilisert, was ja in manchen Situationen auch was retten kann. Dazu dann vielleicht noch ein 35/1.8, das es bei Nikon recht günstig gibt, und man hätte auch eine gute, günstige Kombination. Eine D5300 + 17-50/2.8 + 35/1.8 kosten neu ca 950-1000 Euro, gebraucht entsprechend günstiger. Aber auch eine Kombination D7100 + 18-35/1.8 + 50/1.8 sollte gebraucht für ca 1100 Euro zu haben sein.
Was bisher nicht genannt wurde ist Pentax. Eine Pentax K70 oder eine K3-II bieten die gleiche Bildqualität wie die Sony und Nikon und haben den Vorteil der Bildstabilisierung im Gehäuse. D.h. das sehr gute Sigma 18-35/1.8, das es auch für Pentax gibt, wird dadurch stabilisiert. Die Pentax-Gehäuse sind zudem sehr gut ausgestattet mit Einstellrädern und großem Sucher und liegen vom Niveau auf Höhe der D7100 und somit vor den D5x00. Jede Sache hat natürlich seinen Haken. Der Gebrauchtmarkt bei Pentax ist etwas überschaubarer, so dass man nicht unbedingt immer gleich ein passendes Angebot hat und gegebenenfalls Neu kaufen "muss". Aber eine K70 oder K3-II mit dem Sigma 18-35/1.8 und dem recht günstigen Pentax 50/1.8 wären mindestens eine ebenso tolle Kombination wie die oben genannten Nikons. Wenn man sie günstig bekommen kann, wären sie in der APS-C-Klasse wahrscheinlich sogar die beste Wahl.
Vornehm zurück hielt sich in der Entwicklung seither immer der Marktführer. Die Canon in der APS-C-Klasse fallen in der Sensorleistung gegenüber den genannten Pentax, Nikon, Sonys zurück. Erst die neueren 750/760 und 80d haben die Lücke ein wenig geschlossen. Sie sind aber noch nicht sehr lange auf dem Markt, so dass es günstige Gebrauchte noch nicht so viele gibt. Natürlich kann man auch die älteren Kameras wie 600d, 700d oder 60d und 70d nehmen, aber man geht dadurch schon einen größeren Kompromiss ein und ich würde sie nicht als gutes Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu den anderen Modellen bezeichnen wollen.
Fuji bietet auch sehr interessante Modelle, da diese sich aber mit Verlaub etwas eher an dem finanziell potenteren Käuferkreis orientieren, lassen wir sie hier mal außen vor.
mFT:
Zuletzt gibt es noch die etwas kleineren mFT-Sensoren. Streng genommen gibts natürlich noch kleinere, aber die lasse ich auch mal außen vor. Mit mFT haben Olympus und Panasonic ein relativ großes und gutes System aufgebaut. Der kleine mFT-Sensor ist auch recht leistungsfähig und liegt in den ISO- und Dynamikwerten trotz der geringeren Größe vor den oben genannten älteren Canon-Modellen. Mit den neueren Canon sind sie etwa gleichauf und liegen rechnerisch 2/3 Blenden hinter den APS-C Modellen von Sony, Pentax und Nikon.
Einige Vorteile wie Bildstabilisator bei Olympus und bei einigen Panansonic-Modellen oder weitere kamerainterne Gimmicks, die es bei den anderen Herstellern so nicht gibt, sind ja schon genannt worden. Alles in allem sind die mFT Kameras bestimmt auch gut geeignet. Sie haben ihren Vorteil in den kompakten Ausmaßen und den kleineren Objektiven. Wenn man bereit ist, ein paar Abstriche im Rauschverhalten zu machen, kommt man auch in diesem System ganz passabel über die Runden. Aber auch hier gilt, dass nichts umsonst ist und im Gegenteil die Trauben etwas höher hängen. Eine mFT-Kombination ist bei gleichen Blendenwerten oft etwas teurer als eine APS-C-Kombination bei Canon oder Nikon.
Wie man sieht, viele Wege führen nach Rom. Vielleicht sollte man in einem nächsten Schritt die Auswahl ein wenig eingrenzen.
Den bisherigen Ratschlägen nach einem guten, stabilen Stativ kann man sich dagegen nur anschließen.