Erst mal vielen Dank für die rege Beteiligung.
I
Das Samy ist aber gruselig. 12mm habe ich mit dem Zeiss Touit abgedeckt, das ist top.
Das Zeiss dürfte sicher besser sein als das Samyang, ist aber auch ne ganz andere Preis-Kategorie (habe für das Samyang neu ziemlich exakt 200€ bezahlt, das Zeiss dürfte neu das 3-4-fache kosten.
Dennoch, ganz so gruselig wie in meinem Beispiel ist das Samyang aber nicht, eigentlich bin ich mit der Schärfe insgesamt sogar ganz zufrieden. Die JPG-Engine von Fuji scheint vor allem bei Grün-Tönen sehr stark glatt zu bügeln.
Mit RAW-Entwicklung sieht das schon wieder deutlich anders aus.
Aber mit RAW-Konvertern begibt man sich dann auf ein sehr weites Feld, wenn es ums Vergleichen geht, das ist fast unüberschaubar.
Wo setzt man den Maßstab an. Beide RAW's mit dem selben RAW-Konverter bearbeiten ? Das ihört sich zwar gerecht an, ist es aber nicht, da gerade zwischen XTrans- und Beyer-RAWs jeweils beste Ergebnisse nicht unbedingt mit dem selben RAW-Konverter möglich sind.
Also doch lieber die bestmögliche RAW-Entwicklung/Entrauschung vergleichen ?
Aber welche ist das, und zudem kann es da sogar noch Unterschiede je nach Bildmotiv geben. Speziell bei meinen Fuji-RAW's scheinen besonders die Grün-Anteile (also in der Regel Rasenflächen, Hecken, Bäume etc nicht ganz unproblematisch zu sein. Wenn dann noch das Thema optimales Entrauschen dazu kommt wird es ggf. sehr kompliziert.
Aber letztlich wäre genau das wahrscheinlich der beste Vergleich: was kann ich maximal aus den jeweiligen RAW's herausholen.
Für mich bin ich gerade noch am herausfinden, mit welchen Tools ich die jeweils besten Ergebnisse bekomme (für MFT hab ich meinen Workflow, für Fuji scheint es bislang auf eine Kombination von C1-Pro und Topaz Denoise hinaus zu laufen)
Die Frage ist halt letztlich, ob ein Vergleich von entwickelten RAW's jemals wirklich objektiver sein kann. Aber für diejenigem, die RAW-Entwicklung nicht scheuen, ist das sicher Praxis-näher.
Was das Thema Weißabgleich bzw. "Grüntöne werden teilweise massiv zu blau" dargestellt angeht, da bin ich einen kleinen Schritt weiter gekommen. Habe jetzt den Weißabgleich von der Standard-Einstellung "AUTO Priorität weiß" auf "Auto Priorität Umgebung" umgestellt. Damit scheint dieses Problematik deutlich besser zu sein, mir erscheinen die Resultate insgesamt deutlich neutraler.
Für einen weiteren, für mich sehr auffälligen Unterschied ( Präzision der manuellen Focussierung) habe ich noch keine befriedigende Lösung gefunden, vermutlich muss ich mich bei dieser Kamera (X-S10) damit abfinden und das beste draus machen. Die Vergrößerung der Focus-Lupe ist einfach im Vergleich viel zu gering und das Fokus-Peaking trotz niedriger Intensität viel zu stark und sehr grob-pixelig. Für schnelles Fokussieren sehr gut zu gebrauchen, aber für präzises Fokussieren weniger.
Die Präzision beim Fokussieren scheint aber auch bei meinen Autofokus-Objektiven nicht allzu hoch zu sein. Beim anfokussieren von statischen Motiven mit gutem Kontrast und wenig bzw. keiner Tiefenstaffelung, bei Verwendung con AF-S und Einfeld Fokus oder Spot-AF gibt es nahezu nie identische Fokussierung. Beispielswiese Motiv-Entfernung 2,5m, dann springt die Anzeige der Entfernungs-Scala beim Fokussieren bei nahezu jedem Auslöser-Druck wo anders hin, und das kann durchaus auch mal 1,5m oder 10m und mehr sein. Ein bisschen Abweichung kann ich ja verstehen, aber so viel?
Bei Fokussieren von statischen Motiven mit AF-C kann ich ähnliches beobachten. Und diese Unterschiedlichen Fokus-Entfernungen kann man dann auch im Bild-Resultat sehen, es gibt auffällig oft Abweichungen beim Schärfe-Punkt.
In der Praxis wiederum spielt das erstaunlicherweise kaum ein Rolle, zumindest keine entscheidende. Gestern z.B. war ich auf einem Familienausflug, der großteil dabei waren Bewegungs-Aufnahmen mit AF-C und stark schwankenden Lichtbedingungen (permanenter Wechsel von Licht, Schatten, Sonne, Wolken.
Anders als erwartet hatte ich aber bei der Durchsicht am Rechner kaum fehl-fokussierte Aufnahmen (von ca. 700 Bildern weniger als 10). In der Praxis macht sich die fehlende Präzison zumindest bei solchen Motiven nahezu gar nicht bemerkbar.
Für statische Motive wie z.B. Produkt-Fotos bin ich mir aber nicht sicher, ob ich mich auf den Autofokus da verlassen sollte.
(kleine Nebenbemerkung, trotz über 700 Bildern über den Nachmittag verteilt (und das waren nicht nur Serienaufnahmen) lag die Akku-Anzeige der Fuji dann noch bei 50%. Also Akku-Verbrauch liegt absolut im Rahmen dessen, was man erwarten kann.
Was mir speziell bei der X-S10 noch aufgefallen ist: für dauerhafte Bewegungsfotografie, also z.B. Sport, ist diese Kamera eher suboptimal. Nicht wegen Bedienung oder Größe oder Bildqualität, sondern weil der Puffer-Speicher für Serien-Aufnahmen einfach zu stark begrenzt ist. Es geht zwar, aber optimal ist es nicht. (Nur falls sich mal jemand ne X-S10 mit Priorität auf Action-Aufnahmen zulegen will.)
lg Peter