Welche Kamera hatte früher das 4:3 Format?
Das mit Abstand gebräuchlichste Format in der Gebrauchsfotografie der Berufsfotografen wird sogar 6x6 gewesen sein. Einfach, weil man den Lichtschacht schlecht drehen kann und es die meiste Freiheit beim Ausschnitt unterm Vergrößerer oder später bei der Nutzung des Fotos im Druckbereich geboten hat. Das dann nicht genutzte belichtete Negativmaterial war Ausschuss. Weil Sensorfläche extrem teuer ist, ist diese Vorgehensweise bei Digitalen eher schlecht. Muss man sich eben vorher überlegen, ob Hoch- oder Querformat. Aber das 4:3 kommt dem Quadrat schon näher.
Ein weiterer Grund für die Verbreitung von 3:2 / KB ist die Technikgeschichte. Durch die Digitalisierung haben kleine Bildnehmer die Vorherrschaft übernommen. Große Sensoren zu bauen ist schwer bis unmöglich. Nikon und Canon waren die etablierten Unternehmen auf dem Markt für das kleine, dreckige Kleinbildformat. Bei den meisten Profis (außer Sport u. Reportage) nicht vertreten. Ich habe in den 80ern ein Praktikum bei einem Produktfotografen gemacht, mein Kumpel eine Ausbildung in einem großen Studio in Saarbrücken, die haben für Peugeot fotografiert. Dort gab es KEINE einzige KB-Kamera in den Läden. Mein Fotografenmeister beaß eine Nikon F, damit hat seine Frau die Kinder und den Hund geknipst, für mehr war der Rotz nicht gut genug.
Weil die Sensoren ihre Auflösung extrem gesteigert haben, das Preisleistungsverhältnis bei KB von Auflösung extrem niedrig ist im Vergleich zum digitalen MF, hat Canon und Nikon, Minolta (als Sony) die Marke Hasselblad aus den Studios verdrängt - und das blöde 3:2-Format mitgebracht.
Sehr schade, dass Olympus seinerzeit FT durch mFT abgelöst und nicht mutig Lehren aus dem zu kleinen Sensor gezogen hat: sFT wäre das neue Profiformat gewesen. Jetzt macht es eben Fuji. Auch gut.
Ich polemisiere mal: Fuji macht es richtig. APS-c für die Fernseher-Knipser, da passt Breitbild super, für die Ambitionierten und Profis wählten sie 4:3. Dass der Sensor etwas größer ausfällt, ist gar nicht so wichtig. Eher zukunftsweisend, so bleibt Luft nach oben.
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