Es ist ja so, dass Picture Styles einen beachtlichen Einfluss auf das Endergebnis haben. Benutzt ihr beim Filmen Picture Styles und wenn ja, welche?
(...)
Mir persönlich geht es dabei um den "Film-Look", d.h. weniger Kontrast, mehr Dynamikumfang.
Vielleicht hast du das ja gemeint, aber nur zur Sicherheit:
Mit Picture Styles wie Marvel oder Technicolor (der nebenbei gesprochen, der absolute Hammer ist!), erreichst du keinen "Filmlook".
Den "Filmlook" oder welchen Look auch immer du erreichen möchtest, kannst du mit Hilfe dieser Styles in der Nachberabeitung *leichter* erreichen. Das heißt: Du hast durch diese Styles im Idealfall mehr Bildinformation in allen Bereichen des Bildes (Schatten, Mitteltöne, Lichter), was aber zur Folge hat, dass das Bild selbst, wie es aus der Kamera kommt, sehr verwaschen und alles andere als "Film-lookig" aussieht. Diese Bilder geben dir aber mehr Spielraum für die Nachbearbeitung.
Den eigentlichen Look erreichst du durch Nachbearbeitung (Grading).
Der Technicolor Style hat den Vorteil, dass ein LUT (Look-Up-Table) mitgeliefert wird, den du in gängige Schnittprogramme (ggf. per Plugin LUT-Buddy) einbinden kannst und der dir einen Vorschlag für den finalen Look gibt (also das, was sich die Entwickler des Styles gedacht haben, wie es aussehen könnte). Der LUT ist natürlich nicht obligatorisch. Du kannst dein Material graden wie du möchtest.
Wenn du also Film-Look "out-of-camera" erzeugen möchtest, ohne groß nachzubearbeiten, ist der Technicolor-Style mit entsprechendem LUT eine Möglichkeit, oder eben irgendein anderer Style, der in der Kamera schon das mit den Bildern anstellt, was du dir vorstellst.
Du kannst ja einfach RAW-Fotos nehmen und mit dem mit der Kamera mitgelieferten Programm Digital-Photo-Professional verschiedenste Styles auf die Bilder anwenden. Dann siehst du sofort, wie das Bild aussieht und kannst den Style verwenden, der deinen Vorstellungen am ehesten entspricht.