...um wieder auf die Themafrage zurückzukommen:
Ich bin auch der Meinung, dass mit dem Megapixelwahn Qualität verschenkt wird, was auch nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Ein großer Kompakt-Digicam-Test in der c't als 7MP gerade der Consumergipfel waren, war in dieser Hinsicht z.B. knallhart. Da mit steigender MP-Zahl auf die gleiche Chipfläche eine immer höhere Dichte gepackt wird, wird die Bildqualität negativ beeinflusst, was durch aufwändige technische Spielereien kompensiert werden muss (interne Filterung, Rauschunterdrückung, Schärfung usw.).
Lt. c't waren die neuen Cams mit 7MP vom Bild her nicht besser oder gar schlechter als (ältere) 4MP Cams, was ich nach einigen Tests selbst bestätigen kann.
Meine gute alte Kodak EasyShare DX6440 mit 4MP, die ich mir damals f. 150 EUR kaufte, steckt die meisten viel neueren 7-8MP Cams (250-350 EUR) von Freunden und Bekannten qualitätsmäßig in die Tasche oder ist zumindest gleichauf (ist halt mind. doppelt so dick, hat ein kleineres Display und großen Akkuhunger, doch hat das ja nichts mit der Bildqualität zu tun).
Es wurde geschrieben, diese Problematik wäre bei den Kompakten eine andere Sache - stimmt so nicht. Bei den DSLR ist sie nur in andere Regionen verschoben (die CCDs werden hier bei Nachfolgemodellen ja auch nicht proportional zur MP-Erhöhung größer).
Mir persönlich hätten bisher bis auf eine Ausnahme (Compositing f. 10x4m Großformatdruck - wobei die Pixel da immer noch bei ca. 5mm lagen) auch die 8MP der 350D gereicht, statt der 10 meiner 400D. Dafür wäre mir weniger Rauschen bei ISO800 vieeeel lieber gewesen, was ja bei der 450D auch (wie bei den Kompakten) nur oder zumindest maßgeblich durch den neuen Digic III Prozessor erreicht wird...
Wenn ich solche Datenblätter lese, frage ich mich, wieviel mehr Qualität beim Belassen der MP-Zahl des Vorgängers wohl drin gewesen wäre...
Dummerweise drehen alle Hersteller an der MP-Schraube, weshalb sich bei diesem Schwachsinn keiner enthalten kann - zumindest so lange der Prozentsatz der Käufer, die auf solche Argumente anspringen, (noch) so hoch ist.
Ich sehe hier wie viele Vorredner auch in erster Linie die Nachteile, die neben verschenkter Bildqualitätsverbesserung auch den Speicherplatz auf CF-Karten und sonstigen Datenträgern betreffen (Stichwort Archivierung). Auch die Bildbearbeitung wird damit rechenaufwändiger.
Nun das Argument anzubringen, halt einfach eine niedrigere Auflösung im Menü zu wählen, finde ich auch etwas unpassend, da hier die Differenzierungsmöglichkeiten bzgl. der zur Auswahl stehenden Bildgrößen zu gering ist.
Davon ab: Wer
wirklich höhere Auflösungen braucht, kommt um (Vollformat-)Proficams nicht herum. Auf jeden Fall bringen es im Falle dieses Themas die +2MP auch nicht und haben in meinen Augen keinen ausser dem Werbeeffekt.
Gruß
YellowFellow
PS: Was die angeschnittene Behauptung angeht, günstige Objektive könnten nur 6MP auflösen und unter der L-Klasse würde daher bei einer 12MP Cam nichts Sinn machen, ist völliger Unsinn.
Das kann ich allein aus div. (aus anderwärtiger Motivation durchgeführter) Tests mit 350D/400D sowie 'Billigobjektiven' 18-55 & 55-200 Kit und der 85mm f1.8 Festbrennweite -u.a. lt. Traumflieger eines der schärfsten Objektive im Canon-Sortiment- sagen.
EDIT:
Hey, da haben sich doch glatt 2 dazwischengemogelt!