Zum Thema: Zur 200d sollte man eines dazusagen: Diese Kamera ist eine sogenannte DSLR, das steht für auf Deutsch digitale Spiegelreflexkamera. Das heißt, vor dem Sensor hängt ein Spiegel, der den Blick durch das Objektiv hoch in den Sucher lenkt, wo ihn wieder ein Prisma oder Spiegel zum Auge leitet. Wenn du ein Bild machst, wird der Spiegel hochgeklappt, der Verschluss geht auf und gibt den Sensor für die Aufnahme frei. Du guckst also durch einen optischen Sucher durch das Objektiv. Das ist uralte, abgehangene Technik noch aus der Filmära, ausgereift bis zum Gehtnichtmehr. Du kannst auf ein riesiges Objektivangebot mit dem Canon EF-Anschluss zurückgreifen, das seit Jahrzehnten angeboten wird. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Das System ist veraltet, neues wird dafür nicht mehr kommen. Canon hat es durch das M-System (von dessen Sterben auch die Rede ist) und das R-System (der heiße Scheisz) abgelöst, oder sagen wir fortgeführt. Bei den beiden neuen Systemen gibt es keinen optischen Durchblick mehr, sondern man guckt auch im Sucher auf einen kleinen Bildschirm. Wie du dir denken kannst, wurde darüber gezankt wie bei den Kesselflickern, was besser ist, aber die Fans des optischen Suchers werden immer weniger, je besser die elektronischen werden.
Die 200d ist eine sehr zierliche Kamera, darum hat sie einen sehr kleinen optischen Sucher. Je größer ein Sucher ist, um so besser lässt sich das werdende Bild beurteilen.
Die neuen Kameras mit den Bildschirmchen anstatt des optischen Spiegelsuchers werden in Abgrenzung zu den DSLR DSLM genannt, oder deutsch Systemkameras. Alle Hersteller entwickeln (mutmaßlich, aber eigentlich sind sich darüber alle sicher) nur noch Systemkameras, also ohne optischen Sucher, außer Pentax und Leica.
Davon unbenommen halte ich die 200d für eine tolle Kamera, sie war wohl die kleinste digitale Spiegelreflexkamera. Sozusagen ein Schnuckelchen.
