Es wird natürlich schwierig, gute Landschaftsbilder zu machen, wenn du wenig Zeit hast, die Aufnahmen wohl auch noch nur während dem Tag gemacht werden und du auf ein Stativ verzichten willst. Da würde ich auch meinen, dass du mit deinen Ansprüchen bei den damit zu erwartenden Fotos halt eher bescheiden bleiben musst oder dir andere Möglichkeiten fürs Fotografieren schaffst (Fotoreisen usw., wobei ich mich da durch die Anwesenheit von anderen Personen auch eher gestresst fühlen würde. Ich ziehe am liebsten alleine oder mit ein paar Freunden los.). Je geübter du in der Bedienung deiner Kamera und Verwendung der Objektive bist und erfahren bist im Finden von interessanten Kompositionen, umso bessere Bilder werden dir auch bei den eingeschränkten Möglichkeiten auf deinen Reisen gelingen. Für absolute Topshots wird’s wohl trotzdem schwer. Aber meine Empfehlung ist üben, üben, üben…. und Bilder schauen, Bilder schauen, Bilder schauen...
Wichtig scheint mir die Erkenntnis zu sein, dass die technische Umsetzung (Schärfe usw.) nur ein Aspekt bei der Aufnahme ist. Aus meiner Sicht entscheidender ist die gestalterische Komponente des Bildes. Wenn dein Bild nichts «Spannendes» zeigt, nützt es ja wenig, wenn das Bild «rattenscharf» ist. Mein Rat ist auch hier schau dir viele Landschaftsfotos an, versuch herauszufinden, was dich an den Bildern anspricht und dies dann auch in deinen Bildern umzusetzen.
Vielleicht im Gegensatz zu meinen Vorschreibern hier glaube ich nicht, dass gute Landschaftsfotografie an eine bestimmte Brennweite (Weitwinkel) oder welche Bereiche (Vordergrund) vorhanden sein müssen, festgemacht werden kann. Aus meiner Sicht soll die Aufnahme etwas «Spannendes» zeigen, und wenn das «Spannende» nur im Hintergrund ist, dann fotografiere ich halt nur den Hintergrund. Was nützt mir da noch ein nichtssagender «Vordergrund» dazu. Für die Komposition eines Bildes halte ich auch «Klarheit» für wichtig. Damit meine ich, dass im Bild ersichtlich wird, Was das Hauptmotiv/die Hauptidee beim Bild war und störende Elemente dann möglichst auf dem Bild nicht zu sehen sind.
Aber natürlich bringst du mehr «Tiefe» ins Bild, wenn von vorne bis hinten etwas von der Landschaft zu sehen ist, dass auch eine «Ästhetik» besitzt oder wie ich es formulieren würde «spannend» ist. Oft braucht es dafür nicht mal diese übertriebenen Perspektiven, bei denen der Vordergrund überproportional gross und der Hintergrund verkleinert dargestellt wird Stichwort «Verzwergung».
In jenen Fällen, bei denen du aber einen tollen Vor- und Hintergrund vor der Kamera hast, lohnt es sich natürlich beide so abzulichten, dass sie gut im Bild zur Geltung kommen. Mit der Zeit bekommst du da ein gutes Gefühl dafür, welche «Gewichtung» der Elemente im Bild (Vordergrund/Hintergrund) dir da am Besten zusagt.
Technisch gesehen gilt es eigentlich nur darum, den geeignetsten Fokuspunkt zu finden. Wenn du nur Einzelaufnahmen machst sind Kenntnisse über die «Hyperfokaldistanz» natürlich wichtig (Ich verwende üblicherweise f11 mit APSC bei meinen Aufnahmen mit Weitwinkel, bei Teleaufnahmen eher f5.6 bis f8. Darunter gehe ich praktisch nie) oder du verwendest ein Tilt-Shift-Objektiv (was aber schon recht speziell ist und muss man auch zuerst besitzen
). Wenn du bereit bist auch mehrere Aufnahmen in ein Gesamtbild zusammenzurechnen ist Fokus-Stacking das Zauberwort dafür.