In der Regel bei DSLR ist der Live-View-Autofokus nicht schneller als der Sucherautofokus, dafür immer 100% präzise.
In kurz: Für den Live-View wird direkt auf dem Sensor der Kontrast gemessen und der Fokus so eingestellt, dass der Kontrast maximal ist (d.h. maximale Schärfe an der Stelle). Aber: Das kriegt die Kamera nur durch hin- und herfahren langsam austariert, das kann also ein bisschen dauern. Zwischen einem Bruchteil einer Sekunde bis zu im Extremfall mehreren Sekunden.
Der Sucherautofokus lenkt das Licht auf einen separaten Phasenautofokussensor, der direkt, mit einer einzigen Messung herausfindet, wie groß die Unschärfe ist, wie weit der Objektivmotor für die Scharfstellung drehen muss und macht das je nach Kamera dann extrem schnell, selbst bei den langsamsten Kameras in einem Sekundenbruchteil - weil eben nur eine Messung nötig ist.
Aber: Dieser Phasenautofokussensor liegt nicht direkt im Sensor, sondern an anderer Stelle, sodass immer minimale Abweichungen bestehen können, die bei lichtstarken Objektiven mit geringer Schärfentiefe zu leichten Fehlfokussierungen führen können.
In kurz: Live-View-Autofokus ist meist Kontrastmessung, die lange braucht, aber top präzise ist - und natürlich den ganzen Sensor nutzen kann.
Sucherautofokus bei DSLRs ist Phasenmessung, die mit einer Messung fertig ist, also sehr schnell ist, dafür minimale Abweichungen in der Präzision haben kann.
Vereinfacht dargestellt kann man sich das jedenfalls so vorstellen, und für deine Kamera trifft es meine ich auch recht gut zu.
Der Live-View-Autofokus ist also nicht besser, er ist nur anders und für anderes besser geeignet. Für Landschaftsfotografie z.B. braucht man keinen Phasenautofokus im optischen Sucher. Aber für sich schnell (z.B. auf einen zu) bewegende Objekte kommt man mit Kontrastautofokus nicht weit, da ist der Phasenautofokus des Suchers viel geeigneter. Wie gesagt, alles etwas vereinfacht dargestellt.