Kann ich verstehen. Aber suchst du richtig gute JPGs out of cam, wirst du bei Leica M nicht fündig. Es fehlen die simpelsten Einstellungsmöglichkeiten, die zum Beispiel bei Fuji oder Nikon vorhanden sind. Die Möglichkeiten der JPG-Einstellung in einer M sind lächerlich. Bei der M10 kannst du die Auflösung reduzieren. Na toll! Bei Kontrast gibt es drei Stufen: Gering bedeutet flau, Standard oder sehr hoch bedeutet, die Schatten saufen ab ohne Chance, eine Schattenaufhellung hinzuzuschalten. Schärfe geht in drei Stufen: hier ist Standard oder sehr hoch durchaus okay. Sättigung: Hier bedeutet gering oberflau, Standard befriedigt nur Farbfehlsichtige (Rot = Magenta), sehr hoch bedeutet LSD-Trip. Monochrom ist okay, das Einzige, was eine M10 direkt aus der Kamera kann, gerne auch mit Absaufen der Schatten, aber da ist das ja ein Stilmittel.
Nicht einstellbar sind: Rauschreduzierung. Die wird einfach ungefragt zugegeben und ist nicht dosierbar. Funktioniert bei Niedrig-ISO okay. Bei höheren ISOs schmiert sie die Details weg. Man kann auch den Weissabgleich nicht feintunen. Und eben: Es gibt keine Schattenaufhellung. Aufnahmen bei harten Kontrasten, insbesondere bei Gegenlicht, enden entweder in der Überbelichtung, oder aber die Schatten saufen richtig ab. Und im Nachhinein sind die dann aus dem JPG nicht mehr gut zu retten.
Alle diese Probleme hatte eine Q2 im Grunde genommen auch. Nur dort hat man sich die Mühe gemacht, mit einem Firmware-Update wenigstens die JPG-Farbabstimmung so zu korrigieren, dass nun gute Farben möglich sind. So bin ich bei der Q2 dann tatsächlich auf JPG umgestiegen. Als ich dann zur M zurückwechselte, habe ich das vermisst und ich habe versucht, das mit den JPG-Einstellungen irgendwie hinzukriegen. Keine Chance. M10 = DNG, dann Lightroom, dort das Profil Adobe Farbe. Wenn man die Dateien importiert, werden sie automatisch dosiert entrauscht, schön angepasst an den ISO-Wert. Dann habe ich noch ein paar ganz kleine Anpassungen bei den Grundfarben gemacht und mir ein Preset zugelegt, mit dem ich die M10-Dateien importiere. Das funktioniert mit viel weniger Aufwand, als wenn ich ein JPG nachher zu retten versuche.
Edit: Aufgrund des Postings oben muss ich sagen: Doch, auf eine M11 wäre ich schon neugierig.
Eines steht mal fest, ich bin mit der X100V und der Z6 topp aufgestellt wenn ich mir das so durchlese.
Jpeg mit mannigfaltigen Einstellung; Fuji, ja gerne.
Dynamikumfang; Nikon, jederzeit.
Warum nur schiele ich jetzt zur Q2? Ich weiß es auch nicht. Haptik?
Grüße
Jürgen