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Themenersteller
Hallo
für meine manuelle, lichtstarken Festbrennweiten hatte ich in meiner Kamera bisher eine günstige Schnittbildmattscheibe verbaut. Was mich dort jedoch störte, war die Tatsache, dass ein Fokussieren ausserhalb von Schnittbild und Mikroprismenring nicht möglich ist. Die Scheibe ist dafür schlicht zu hell und zeigt folglich eine viel zu grosse Schärfentiefe an.
Für Mittel- und Grossformatkameras findet sich im Netz der Tip, eine defekte Mattscheibe durch eine aufgerauhte und zugeschnittene CD-Hülle zu ersetzen. Warum sollte das nicht auch bei einer Spiegelreflex funktionieren? Gesagt, getan. Kurzentschlossen habe ich mir meine eigene Mattscheibe gebastelt.
Anleitung:
1. Die Masse der Mattscheibe - im Falle meiner D7000 27x18mm - auf eine (möglichst kratzfreie) CD-Hülle aufzeichnen.
2. Lineal o.ä. auflegen und die Kantenlinien mit dem Cutter ca. 10-12x einritzen.
3. Scheibe vorsichtig ausbrechen und Kanten mit Schleifpapier glätten.
4. Eine Seite der Scheibe mit feinem Schleifpapier (800er oder feiner) aufrauhen. Dazu die Scheibe möglichst ohne Druck der Längsachse nach auf dem Schleifpapier hin- und herschieben, bis die gesamte Fläche gleichmässig mattiert ist. Das dauert etwas länger als mit festem Andrücken, vermeidet dafür aber tiefe Furchen.
5. Schleifstaub mit einem Mikrofasertuch entfernen. Ggf. mit etwas Wasser nachhelfen, um allfällige Farbpartikel des Schleifpapieres besser zu lösen.
6. Scheibe mit der matten Fläche in Richtung Prisma in die Kamera einbauen.
7. Planlage der Mattscheibe justieren. Da die Dicke von CD-Hülle und originaler Mattscheibe nicht ganz identisch ist, ist eine Korrektur erforderlich - in meinem Fall musste ich zu den bereits eingebauten Distanzrähmchen 0.1mm dazugeben. Das geht schnell und einfach mit Abstandshaltern aus Papier (siehe hier). Bei Frontfokus sind Rähmchen zu entfernen, bei Backfokus hinzuzufügen.
8. Lichtstarkes (MF-)Objektiv anschrauben und den Blick durch den Sucher geniessen .
Aufwand: ca. 20 Minuten Zeit und 1€ für das Schleifpapier
Das manuelle Fokussieren mit der selbst gebastelten Scheibe ist schlicht ein Traum. Der Fokus kann auch bei Blende 1.4 zuverlässig und schnell an jede beliebige Stelle auf der Scheibe gesetzt werden; der Verlauf zwischen scharf und unscharf ist auch im Sucher einer Cropkamera mehr als deutlich erkennbar. Teils erkenne ich sogar noch etwas, wenn der Fokusindikator bereits den Dienst versagt.
Prinzipbedingt nachteilig ist der dunkle Sucher. Bei dunklen Lichtverhältnissen ist die Scheibe bis Offenblende 2.8 noch gut, bei Offenblende 4 einigermassen brauchbar. In hellem Licht ist auch Offenblende 5.6 noch passabel.
Mit kleineren Blendenöffnungen einerseits sowie Weitwinkelobjektiven andererseits vignettiert die Scheibe zumindest bei mir als Brillenträger recht stark. Bei direktem Kontakt zwischen Auge und Sucherokular ist es besser - nur sehe ich dann mit meiner Kurzsichtigkeit nur noch Matsch .
Auf der Oberfläche der Scheibe sind mehr oder weniger deutlich die Schleifspuren zu sehen (darum der Hinweis, nur in einer Achse zu schleifen). Dies ist jedoch ein rein ästhetischer Makel und beeinflusst die Funktion in keinster Weise.
Lichtstarke Objektive erfordern eine Belichtungskorrektur von ca. -0.7 bis -1EV , lichtschwache Objektive tendentiell noch etwas mehr.
Fazit: Die Scheibe bleibt in meiner Kamera; das Schnittbild und den Prismenring vermisse ich nicht. Das manuelle Fokussieren geniesse ich dafür umso mehr.
für meine manuelle, lichtstarken Festbrennweiten hatte ich in meiner Kamera bisher eine günstige Schnittbildmattscheibe verbaut. Was mich dort jedoch störte, war die Tatsache, dass ein Fokussieren ausserhalb von Schnittbild und Mikroprismenring nicht möglich ist. Die Scheibe ist dafür schlicht zu hell und zeigt folglich eine viel zu grosse Schärfentiefe an.
Für Mittel- und Grossformatkameras findet sich im Netz der Tip, eine defekte Mattscheibe durch eine aufgerauhte und zugeschnittene CD-Hülle zu ersetzen. Warum sollte das nicht auch bei einer Spiegelreflex funktionieren? Gesagt, getan. Kurzentschlossen habe ich mir meine eigene Mattscheibe gebastelt.
Anleitung:
1. Die Masse der Mattscheibe - im Falle meiner D7000 27x18mm - auf eine (möglichst kratzfreie) CD-Hülle aufzeichnen.
2. Lineal o.ä. auflegen und die Kantenlinien mit dem Cutter ca. 10-12x einritzen.
3. Scheibe vorsichtig ausbrechen und Kanten mit Schleifpapier glätten.
4. Eine Seite der Scheibe mit feinem Schleifpapier (800er oder feiner) aufrauhen. Dazu die Scheibe möglichst ohne Druck der Längsachse nach auf dem Schleifpapier hin- und herschieben, bis die gesamte Fläche gleichmässig mattiert ist. Das dauert etwas länger als mit festem Andrücken, vermeidet dafür aber tiefe Furchen.
5. Schleifstaub mit einem Mikrofasertuch entfernen. Ggf. mit etwas Wasser nachhelfen, um allfällige Farbpartikel des Schleifpapieres besser zu lösen.
6. Scheibe mit der matten Fläche in Richtung Prisma in die Kamera einbauen.
7. Planlage der Mattscheibe justieren. Da die Dicke von CD-Hülle und originaler Mattscheibe nicht ganz identisch ist, ist eine Korrektur erforderlich - in meinem Fall musste ich zu den bereits eingebauten Distanzrähmchen 0.1mm dazugeben. Das geht schnell und einfach mit Abstandshaltern aus Papier (siehe hier). Bei Frontfokus sind Rähmchen zu entfernen, bei Backfokus hinzuzufügen.
8. Lichtstarkes (MF-)Objektiv anschrauben und den Blick durch den Sucher geniessen .
Aufwand: ca. 20 Minuten Zeit und 1€ für das Schleifpapier
Das manuelle Fokussieren mit der selbst gebastelten Scheibe ist schlicht ein Traum. Der Fokus kann auch bei Blende 1.4 zuverlässig und schnell an jede beliebige Stelle auf der Scheibe gesetzt werden; der Verlauf zwischen scharf und unscharf ist auch im Sucher einer Cropkamera mehr als deutlich erkennbar. Teils erkenne ich sogar noch etwas, wenn der Fokusindikator bereits den Dienst versagt.
Prinzipbedingt nachteilig ist der dunkle Sucher. Bei dunklen Lichtverhältnissen ist die Scheibe bis Offenblende 2.8 noch gut, bei Offenblende 4 einigermassen brauchbar. In hellem Licht ist auch Offenblende 5.6 noch passabel.
Mit kleineren Blendenöffnungen einerseits sowie Weitwinkelobjektiven andererseits vignettiert die Scheibe zumindest bei mir als Brillenträger recht stark. Bei direktem Kontakt zwischen Auge und Sucherokular ist es besser - nur sehe ich dann mit meiner Kurzsichtigkeit nur noch Matsch .
Auf der Oberfläche der Scheibe sind mehr oder weniger deutlich die Schleifspuren zu sehen (darum der Hinweis, nur in einer Achse zu schleifen). Dies ist jedoch ein rein ästhetischer Makel und beeinflusst die Funktion in keinster Weise.
Lichtstarke Objektive erfordern eine Belichtungskorrektur von ca. -0.7 bis -1EV , lichtschwache Objektive tendentiell noch etwas mehr.
Fazit: Die Scheibe bleibt in meiner Kamera; das Schnittbild und den Prismenring vermisse ich nicht. Das manuelle Fokussieren geniesse ich dafür umso mehr.