zuberjo89
Themenersteller
Ich habe mich vor ca. einem halben Jahr zum ersten mal mit dem Thema Timelapse auseinandergesetzt im Rahmen eines Schulprojektes und habe einen großen Gefallen daran gefunden. Nur waren mir stationäre Aufnahmen zu langweilig und da ich keinen Slider hatte versuchte ich, mit mehr oder weniger großem Erfolg, Bewegung per Umsetzen des Statives zwischen den Aufnahmen oder per Software in die Clips einzufügen. Beides suboptimal. Daher habe ich mich um Lösungen umgeschaut und bin auch relativ schnell auf Slider gekommen. Nur sind die Preise für fertige und brauchbare Slider und dazugehörige Steuerungen extrem hoch. Zum Teil fast unverschämt. Als Beispiel mal die MX2 Steuerung, welche im Grunde von der Hardware her nur ein Arduino mit Display und etwas Elektronik drum herum ist. Naja, technisch begabt bin ich ja, also war schnell klar, es wird ein Eigenbau.
Vorüberlegung und Must haves:
-Kosten nicht höher als 300 Euro
-Steuerung per Arduino, da ich noch einen rumfahren hatte
-Schrittmotor als Antrieb, da sehr exakt einstellbar
-Shot move Shot Modus mit Infrarotauslösung der Kamera
-120 cm Schienenlänge und alles (Steuerung/Batterie) an der Schiene, da ich es nicht mag, wenn irgendwelche Kabel oder Sonstiges irgendwo rumfliegt
-Als Werkzeug ist nur eine Stichsäge und einem Akkuschrauber vorhanden
Als erstes kam natürlich eine ausführliche Recherche im Internet. Ich bin auf extrem viel Schrott gestolpert, aber auch auf viele schöne Lösungen. Am meisten hat mich die Lösung inspiriert, welche ich auf dieser Seite gefunden habe: http://www.halecker.de/kameraslider/
Die Jungs stellen dazu noch alle Pläne, Anleitungen und die Software zur verfügung. Tolle Sache, nur wenn man sich mal durch die Materie wälzt, dann findet man vieles zum verbessern und die Software kann sowieso nicht eins zu eins übernommen werden. Aber eine Vorstellung hatte ich nun schon. Also, ab ans bestellen der Materialien:
-Als Schiene kommt ein 120 cm Slider von Neewer zum Einsatz. Der Vorteil: Es ist ein fertiger Slider mit Bohrungen und Standfüßen. Er kostet unter 60 Euro und ist für mein Vorhaben und meine Kamera (D5200 + Tokina 11-16 / Tamron 17-50) ausreichend stabil.
-Der Motor ist ein Nema 17 Schrittmotor, welcher mit einem 1:20 Schneckengetriebe kombiniert wird. Für ein Schneckengetriebe habe ich mich entschieden, da der Motor und der Treiber (DRV8825) dadurch mit weniger Last arbeiten müssen und weniger Abwärme produzieren. Zusätzlich ist ein Schneckengetriebe selbsthemmend und im Falle eines Stromausfalles musss man sich keine Sorgen um herunterkrachendes Equipment machen.
-Der Schlitten wird mit einem üblichen GT2 Riemen gezogen. Zusätzlich sind am Schlitten noch 2 Endschalter befestigt, welche die Fahrt automatisch beenden. Ebenfalls auf dem Schlitten: Die Infrarotdiode zur Auslösung der Kamera. Infrarot daher, da dadurch viele Kamerasysteme abgedeckt sind. Kabel wäre auch kein Problem und sehr einfach, aber mir gefiel die Infrarotlösung einfach.
-Die Steuerung übernimmt ein Arduino mit einem Displayshield. Der Arduino wie auch der Motor bekommen ihren Strom von einem 12 Volt 2,2 Amperstunden Bleiakku. Billig und zuverlässig, nur etwas schwerer als Lithiumionenakkus.
- Zusätzlich habe ich noch etwas Aluminium kaufen müssen. Ein Vierkantprofil 60x40 mm und ein U-Profil. Daraus wurden dann Motoraufnahme und Getriebegehäuse, Batteriehalterung und sonstige Kleinigkeiten gefertigt. Schrauben, Muttern und sonstige Kleinigkeiten wie Kabel, Lochrasterplatine und Elektrokleinzeugs sollten obligatorisch sein.
Der Zusammenbau gestaltete sich als etwas schwierig, da nur ein Akkubohrer, eine Stichsäge und halt anderes Standartwerkzeug wie Hammer, Feile, Zangen und Schraubenzieher zur verfügung standen. Eine Standbohrmaschine oder gar eine Fräse wären super, aber man muss halt mit dem zufrieden sein was da ist
. Die Programmierung des Arduino wie auch die Elektrik benötigten auch etwas Einarbeitungszeit. Aber da ich als Softwarevorlage das Programm der oben genannten Webseite zur verfügung hatte, ging es. Es wurde trotzdem vieles individuel angepasst. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, denke ich zumindest.
Die Features des fertigen Sliders sind folgende:
-Shot-move-shot Modus mit einer Intervallzeit von 1 bis 255 Sekunden. Die Schrittweite lässt sich in 0,1 mm Schritten exakt einstellen. Die Kamera wird automatisch, eine halbe Sekunde nachdem der Schlitten zum stehen kommt um Verwacklung zu vermeiden, ausgelöst. qDSLRdashboard läuft als slave nebenbei.
-Die Timelapseaufnahme wird automatisch durch die Endschalter am Schlitten beendet
-Der Schlitten kann durch das Getriebe nicht abrutschen, falls der Strom mal ausfällt.
-Ein normaler Fahrmodus ist auch vohanden, wie auch ein Intervallmodus zur Auslösung der Kamera ohne Fahrt.
-Alle gängigen Kameras (Nikon, Sony, Canon, Pentax usw) sind auswählbar zur Infrarotauslösung.
-Die Schiene ist leider nicht teilbar, aber zum Transport habe ich mir eine Snowboardtasche gekauft und bin voll zufrieden mit dieser Lösug.
Alles in allem bin ich vollstens zufrieden mit diesem Slider. Die Kosten waren rund 250 Euro und damit weit unter dem was ein zum Kauf angebotenes System kostet. Der 2,2 Ah Akku reicht für rund 8 Stunden Betrieb, was vollkommen ausreichend für mein Bedürfniss ist. Und falls es doch mal knapp wäre: eine zweite Batterie kostet 10 Euro und ist in einer Minute gewechselt, da an dem Slider nichts geklebt sondern alles geschraubt ist. Als nächstes kommt noch ein drehbarer Kopf, für den die Pläne und das Programm schon fertig sind.
Vorüberlegung und Must haves:
-Kosten nicht höher als 300 Euro
-Steuerung per Arduino, da ich noch einen rumfahren hatte
-Schrittmotor als Antrieb, da sehr exakt einstellbar
-Shot move Shot Modus mit Infrarotauslösung der Kamera
-120 cm Schienenlänge und alles (Steuerung/Batterie) an der Schiene, da ich es nicht mag, wenn irgendwelche Kabel oder Sonstiges irgendwo rumfliegt
-Als Werkzeug ist nur eine Stichsäge und einem Akkuschrauber vorhanden
Als erstes kam natürlich eine ausführliche Recherche im Internet. Ich bin auf extrem viel Schrott gestolpert, aber auch auf viele schöne Lösungen. Am meisten hat mich die Lösung inspiriert, welche ich auf dieser Seite gefunden habe: http://www.halecker.de/kameraslider/
Die Jungs stellen dazu noch alle Pläne, Anleitungen und die Software zur verfügung. Tolle Sache, nur wenn man sich mal durch die Materie wälzt, dann findet man vieles zum verbessern und die Software kann sowieso nicht eins zu eins übernommen werden. Aber eine Vorstellung hatte ich nun schon. Also, ab ans bestellen der Materialien:
-Als Schiene kommt ein 120 cm Slider von Neewer zum Einsatz. Der Vorteil: Es ist ein fertiger Slider mit Bohrungen und Standfüßen. Er kostet unter 60 Euro und ist für mein Vorhaben und meine Kamera (D5200 + Tokina 11-16 / Tamron 17-50) ausreichend stabil.
-Der Motor ist ein Nema 17 Schrittmotor, welcher mit einem 1:20 Schneckengetriebe kombiniert wird. Für ein Schneckengetriebe habe ich mich entschieden, da der Motor und der Treiber (DRV8825) dadurch mit weniger Last arbeiten müssen und weniger Abwärme produzieren. Zusätzlich ist ein Schneckengetriebe selbsthemmend und im Falle eines Stromausfalles musss man sich keine Sorgen um herunterkrachendes Equipment machen.
-Der Schlitten wird mit einem üblichen GT2 Riemen gezogen. Zusätzlich sind am Schlitten noch 2 Endschalter befestigt, welche die Fahrt automatisch beenden. Ebenfalls auf dem Schlitten: Die Infrarotdiode zur Auslösung der Kamera. Infrarot daher, da dadurch viele Kamerasysteme abgedeckt sind. Kabel wäre auch kein Problem und sehr einfach, aber mir gefiel die Infrarotlösung einfach.
-Die Steuerung übernimmt ein Arduino mit einem Displayshield. Der Arduino wie auch der Motor bekommen ihren Strom von einem 12 Volt 2,2 Amperstunden Bleiakku. Billig und zuverlässig, nur etwas schwerer als Lithiumionenakkus.
- Zusätzlich habe ich noch etwas Aluminium kaufen müssen. Ein Vierkantprofil 60x40 mm und ein U-Profil. Daraus wurden dann Motoraufnahme und Getriebegehäuse, Batteriehalterung und sonstige Kleinigkeiten gefertigt. Schrauben, Muttern und sonstige Kleinigkeiten wie Kabel, Lochrasterplatine und Elektrokleinzeugs sollten obligatorisch sein.
Der Zusammenbau gestaltete sich als etwas schwierig, da nur ein Akkubohrer, eine Stichsäge und halt anderes Standartwerkzeug wie Hammer, Feile, Zangen und Schraubenzieher zur verfügung standen. Eine Standbohrmaschine oder gar eine Fräse wären super, aber man muss halt mit dem zufrieden sein was da ist

Die Features des fertigen Sliders sind folgende:
-Shot-move-shot Modus mit einer Intervallzeit von 1 bis 255 Sekunden. Die Schrittweite lässt sich in 0,1 mm Schritten exakt einstellen. Die Kamera wird automatisch, eine halbe Sekunde nachdem der Schlitten zum stehen kommt um Verwacklung zu vermeiden, ausgelöst. qDSLRdashboard läuft als slave nebenbei.
-Die Timelapseaufnahme wird automatisch durch die Endschalter am Schlitten beendet
-Der Schlitten kann durch das Getriebe nicht abrutschen, falls der Strom mal ausfällt.
-Ein normaler Fahrmodus ist auch vohanden, wie auch ein Intervallmodus zur Auslösung der Kamera ohne Fahrt.
-Alle gängigen Kameras (Nikon, Sony, Canon, Pentax usw) sind auswählbar zur Infrarotauslösung.
-Die Schiene ist leider nicht teilbar, aber zum Transport habe ich mir eine Snowboardtasche gekauft und bin voll zufrieden mit dieser Lösug.
Alles in allem bin ich vollstens zufrieden mit diesem Slider. Die Kosten waren rund 250 Euro und damit weit unter dem was ein zum Kauf angebotenes System kostet. Der 2,2 Ah Akku reicht für rund 8 Stunden Betrieb, was vollkommen ausreichend für mein Bedürfniss ist. Und falls es doch mal knapp wäre: eine zweite Batterie kostet 10 Euro und ist in einer Minute gewechselt, da an dem Slider nichts geklebt sondern alles geschraubt ist. Als nächstes kommt noch ein drehbarer Kopf, für den die Pläne und das Programm schon fertig sind.
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