Hi Pius,
bei dem Bild und der Entstehung muss ich mich ja doch mal wieder zu Wort melden. Ich bin einfach nur begeistert.
Hey Kristin, schön wieder mal von dir hier im Forum zu lesen und danke für das Kompliment! Ich will mal auf deine Fragen hier eingehen:
A) Alleine die Schlepperei deiner normalen Ausrüstung und jetzt noch zusätzlich deine analoge Kamera.
Die Kamera alleine dürfte etwa 2.5 kg wiegen. Dazu kommen noch die Filmhalter, Einstelltuch, Objektiv(e) und Kleinkram. Sind dann insgesamt etwa 4kg zusätzlich. Das Gewicht finde ich nicht mal das grösste Problem (Aber ich merks schon, brutal

), sondern der Platz dafür. Ich muss mich bei anderen Dingen völlig einschränken (z.B. beim Proviant, kein Kocher usw.).[/QUOTE]
B) Finde ich es total spannend, dass du dich mit dem Thema beschäftigst. Es ist doch was anderes als einfach den Auslöser zu drücken mit dem Wissen, dass man das Bild ja wieder löschen kann. Oder man hat halt nur einen Versuch, wie bei dir. Ich musste auch erstmal googlen wie deine Kamera nun aussieht. Sehr spannend.
Machst du dann immer nur eine Aufnahme pro Motiv? Und wie stellt man gescheit die Schärfe ein? Und wie ermittelst du die beste Belichtungszeit... Soooo viele Fragen. Da merkt man doch wieder, wie verwöhnt ich von der digitalen Version bin
Uups, ich habe glaub sogar den falschen Kameratyp angegeben. Es ist eine
Chamonix C45H-1, mit der ich fotografiere. Schönes Ding!
Also im Moment bin ich natürlich noch voll in der Übungsphase. Das bedeutet auch, dass ich immer noch die Digicam dabeihabe und eigentlich zuerst damit die „wichtigen“ Aufnahmen mache (z.B. wenn der Berg beginnt zu glühen usw.) Wenn ich die Analogkamera auspacke ist meist das beste Licht schon weg. Aber ich schaue, was vielleicht in SW passen könnte oder mache halt eine Farbaufnahme nicht mehr bei bestem Licht. Von einer Ansicht mache ich dann eine Aufnahme. Wenns noch was Weiteres zum Fotografieren gibt, halt noch weitere Aufnahmen von den anderen Sujets. Das ist nicht unbedingt was mir vorschwebt. Ich möchte wirklich auch Aufnahmen bei bestem Licht machen. Im Moment aber bin ich schon froh, die Blichtung richtig zu erwischen und die Schärfe zu meistern. Das geht auch bei weniger gutem Licht. Der Rest kommt dann noch.
Grob stellt man die Schärfe mal mit dem Balgen und Blick auf die Mattscheibe ein. Für die ganz genaue Einstellung lege ich das Einstelltuch über die Mattscheibe, gehe mit einer Lupe unter das Tuch und stelle mit Hilfe der Lupe auf der Mattscheibe scharf. Autofokus wäre natürlich einfacher, geht aber auch so.
Die Belichtungsmessung mache ich im Moment noch mit meiner Digikamera. Das ist nicht so ganz trivial, wie es zunächst erscheinen mag. Die verwendeten Blenden bei Grossformatkameras sind kleiner (höherer Blendenwert) als die meisten Digikameras anzeigen können. Also mit einer grösseren Blende auf der Digikamera messen und dann umrechnen auf die Blende für die Grossformatkamera. Ausserdem müssen verschiedene Filmtypen (Negativfilm, Dia) anders belichtet werden. Etwas schwieriger wird die Messung auch, wenn noch Verlaufsfilter eingesetzt werden müssen/sollen. Geht aber. Ausführlich sind verschiedene Messmethoden
hier beschrieben.
C) Und dann noch selber entwickeln. Echt super.
Ich hatte ursprünglich gar nicht vor, die Filme selber zu entwickeln. Einerseits spricht jedoch der Kostenfaktor dafür, andererseits –und das ist der Hauptgrund- der Faktor Zeit. Wenn ich die Filme zum Labor bringe, warte ich ein bis zwei Wochen, bis die entwickelt sind. Wenn ich die selber entwickle komme ich nach dem Fotografieren heim, hole schnell die Chemikalien nach vorne und eine halbe Stunde später hängen die entwickelten Filme zum Trocken und eine erste grobe Beurteilung ist möglich. Das ist von der Verfügbarkeit der Aufnahmen her schon fast wie Digitalfotografie

Zum Lernen ein unschätzbarer Vorteil. Und mir macht das noch Spass, da noch "handwerklich" etwas zu machen und am Schluss das Negativ in den Händen zu halten.
D) Nicht zu vergessen gefällt mir das Motiv auch noch wahnsinnig gut. Der Grat führt so schön zu dem Gipfelsegel hin und das Schatten-Licht-Spiel macht das Bild schön dreidimensional.
Der Ort ist wirklich klasse dort. Der Berg sieht von allen Seiten und Blickwinkeln toll aus.