Die gute alte Diskussion, ob bei Neugeborenen geblitzt werden darf...
Meine Gedanken dazu:
Je mehr Energie (Licht) je Fläche auf der Netzhaut, desto übler ist es.
Über drei Parameter kann ich das steuern:
1. Die Intensität des Blitzes
2. Die Größe des Blitzes relativ zur Entfernung
3. die Öffnung der Iris.
Wenn ich also das Baby direkt in einen starken Blitz ohne Modifier schauen lasse, der direkt vor seinen Augen gehalten wird und auch noch auf ihn gerichtet wird, und das auch noch in einem dunklen Raum, dann ist das schon ziemlich heftig für das Baby. Ob medizinisch schädlich, kann ich nicht beurteilen (und will ich deshalb auch nicht ausschließen), aber auf alle Fälle extrem unangenehm.
In einem Raum, in dem idealerweise so viel Licht ist, dass es bei 1/250 s gerade eben nicht stört, habe ich zugegebenermaßen keine Hemmungen, mit Softboxen oder indirekt über Wände und Decken zu blitzen.
Habe erst ein Newborn-Homeshoot gemacht, mit zwei Yongnuo 560ern in Softboxen, mit einem einfachen mobilen Hintergrundsystem. An meiner APS-C-Kamera hatte ich dabei durchgehend ein 85mm-Objektiv. Wie ich mich kenne, hatte ich auch ein 50er und ein 135er dabei. Aber grade bei einem so kleinen Kopf brauche ich schon die 85mm, um bei Kopf- und Schulter-Portraits weit genug von dem Kind weg zu kommen, um Verzerrungen zu vermeiden. Das half auch, nichts als das Hintergrundsystem im Hintergrund zu haben, weil ich es etwas weiter nach hinten in den Schatten gestellt hatte.
Die Eltern waren zufrieden. Wären sie auch gewesen, wenn ich das 50er genutzt hätte, aber dann wäre ich selbst weniger zufrieden gewesen, weil ich meine Bildideen nicht so gut hätte umsetzen können. Und da es Freunde sind, war mir ein Ergebnis, mit dem ich selbst auch zufrieden bin, wichtig.