Ah ja!
Und warum werden dann von Nikon nicht einfach eingeschickte fleckige und spritzende D600 auf den Stand von nach "Anfang 2013" gebracht, sondern nach wie vor teuer gegen neue D610 getauscht?
Ganz einfach, weil die schlechte Presse im Internet dazu geführt hat, dass viele Kunden das Vertrauen verloren haben. Sehe ich ja an mir selbst: Ich mache mit der D600 viel mehr Testaufnahmen als früher mit meinen anderen Kameras. Und das, obwohl ich mit der D600, anders als bei früheren Kameras, noch nie Probleme mit Staub in meinem Nicht-Testbildern hatte.
Jetzt stellen wir uns mal vor, einem Kunde wurde der Verschluss getauscht, oder die Kamera ist aus eine späteren Charge, von der Nikon weiß, dass sie in Ordnung ist. Trotzdem kommt der Kunde nach 2 Monaten zum Service und beschwert sich über Staub/Öl/was-weiß-ich auf dem Sensor. Was soll Nikon dann tun?
1. Dem Kunden erklären, dass ein bisschen Verschmutzung ganz normal ist und er einfach nur leicht paranoid ist (die Wahrheit): Dann ist der Kunde stinksauer, weil sein Problem von Nikon nicht ernst genommen wird. Eventuell gibt es einen Bericht im Internet - nicht gut für Nikon.
2. Die Kamera noch einmal reparieren. Dann ist aber die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Kunde nach 1 Monat wieder was findet und zurückkommt. Und unzufrieden ist der Kunde auch. (Das Gleiche gilt auch, wenn - was ja mal passieren kann - tatsächlich ein neuer Defekt vorliegt. Auch dann sinkt mit jeder Reparatur die Kundenzufriedenheit, und die Wahrscheinlichkeit nimmt zu, dass der Kunde an der "Zitrone" wieder etwas findet.)
Also bleibt Option 3:
Die Kamera austauschen. Der Kunde ist glücklich über den tollen Service, Nikon steht gut da, und vor allem: das Vertrauen ist wiederhergestellt, der Kunde gibt der neuen Kamera eine neue Chance.
Option 3 ist zwar teuer für Nikon, aber vermutlich halten sich die Kosten in Grenzen - einfach, weil gar nicht soo viele betroffen sind.