Hhm.
Farbensehen ist, denke ich ein individueller Lernprozess bei Menschen, wo der Faktor Gewöhnung in einem Faktor Erziehung fortgesetzt wird. Die Entwicklung der CMOS-Sensoren hat für meine Augen dazu geführt, daß die Bilder perfekter werden, glatter, digitaler eben. Und aufgrund dessen, daß Smartphones und andere diesem Trend ebenfalls gefolgt sind, sehen wir die Farben als gut, als plausibel, als "realitätskonform" an - oder eben nicht. Wir kennen aus dem Alltag nur noch digitale Bilder.
Mein Monitor ist kalibriert, mittlerweile.
Die grünen Farben machen mir, anders als 2010, keine Sorgen mehr.
Es sind die Hauttöne, das scheint noch schwieriger zu sein.
Als Beispiel:
Am Wochenende frühstückt die Familie zusammen, und da nutze ich die Gelegenheit öfters, Portraits meiner 7jährigen Tochter zu machen. Weil sie da stillhält.
Mache ich die mit der D600, bin ich mit Freistellung, Schärfe/Unschärfe und an sich mit der Farbe zufrieden, werden tolle Bilder. Oder brutal gesagt: jeder, der meine Tochter kennt, wird sie wiedererkennen (und die Fotos als okay empfinden).
Selbe Situation mit der Fuji X-E1, auch da entstehen gelungene Fotos, und da ist schon mit dem 60/2.4@f4 ein erkennbar großer Unterschied zum 18-55/2.8-4 bei 55mm@f4, von den Hauttönen, den Kontrasten. Auf den Fotos, egal welches Fujinon verwendet wird, ist sie für alle, die sie kennen, gut wiederzuerkennen und mancher wird die Fotos toll finden.
Dritte Situation mit der Fuji S3Pro, und sieh an, die Fotos werden von den Farben her sichtbar anders. Die Leute, die meine Tochter kennen, sagen spontan: toll getroffen, genau so sieht sie aus...
Wohlgemerkt alles Jpeg ooc mit den Kamerasettings "0", wobei ich bei den Fujis einen Filmmodus wählen muß.
Daher tue ich mich mit Steffens Satz
Daher ist es kompletter Nonsens, von einer "realitätskonformen (Farb-)Abbildung" einer Kamera zu sprechen
etwas schwer - bin ich doch zu Fuji exakt wegen der von mir sunjektiv wahrgenommenen realitätskonformen Farbwiedergabe.
Hier zeige ich mal noch einen Link:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=13170636&postcount=23
Die Fotos sind nicht perfekt, keine wissenschaftlichen Werke, einfach aus dem Leben eben. Dort sieht man aber imho sehr deutlich, was ich mit "digital" vs. "realitätskonform" meine. Vielleicht bin ich einfach altmodus. Oder farbenseherisch unerzogen.