100%ige Zustimmung!
Wenn jemand Freude hat an Outdoor-Bildern in hochwertiger Qualität, dann darf das Gewicht der Ausrüstung kein Thema sein.
Und wenn man schon mal eine Fernreise in ein Gebiet mit Potenzial für reiche fotografische Ausbeute macht, dann wäre es schade, ohne Not auf Material zu setzen, welches die Resultate zum Vornherein technisch limitiert.
Wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, kann man nichts machen.
Aber das Rumtragen von ein paar wenigen Kilos während ein paar wenigen Sunden kann halt schon den Unterschied ausmachen zwischen einem „Whow!“-Bild und einem „Aha“-Bild.
Hier ist eine nette Übersicht der Blenden je nach brennweite drinnen:
https://www.cameralabs.com/canon-rf-100-400mm-f5-6-8-usm-review/
Das EF 100-400 bietet ab 156mm eine Blende mehr, zwischen 259 und 312mm 1.3 Blenden und dann wieder 1 Blende bis 400mm.
Bei Tieren relevant werden am ehesten die 400mm sein. Statische Motive sind mit dem 100-400 RF auch kein Problem, der Stabi ist gut. Knapp wird das Licht bei bewegten Motiven.
1 Blende heisst ISO 6400 statt 3200. Das sieht man. Aber ist kein Riesenunterschied. Auch das 100-500 RF kann sich da nicht relevant absetzen.
Also tagsüber bei Sonnenlicht wie auch wenn es bewölkt ist, da gibt es kein Problem mit dem 100-400 RF. Da ist genug Licht da.
Und dann kommt die Dämmerung. Da kommt irgendwann der Moment, wo man mit 400/ f/8 trotz der höchsten ISO, die man sich antun mag, grade nicht mehr auf die nötige Verschlusszeit kommt. Jetzt kann man mit f/5.6 noch fotografieren, mit f/8 geht es grade nicht mehr. Frage: Wie lange dauert es, bis man nun auch mit 5.6 in derselben Situation ist? Bei langer Dämmerung hoch im Norden in der kalten Jahreszeit ist die Zeit recht lang, am Äquator geht die Dämmerung was schneller.
Eines ist aber auch klar: Einen wirklichen unterschied bei wenig Licht machen dann erst ein Sigma 120-300/2.8 + TK, das EF 200-400/4 oder gar ein 400/2.8. Das gibt es sogar für RF
Ach ja: bei APSc braucht man für die gleiche Leistung bei wenig Licht ein 70-300/4-5.6, bei mFT das 50-200/2.8-4. Grade bei letzterem käme keiner auf die Idee zu sagen: Nee, das ist zu dunkel für Tierfotos.
Das RF 100-400 bietet halt nicht die extra Reserven an, die man mit einem KB Sensor und einem grösseren Objektiv haben kann. Es bietet trotz KB Sensor nur das, was man aus den Systemen mit kleinerem Sensor mit den dort üblichen Linsen gewohnt ist. Und bleibt dafür auch ähnlich leicht.
Ich würde mich aber nie wagen zu behaupten mit APSc oder mFT kann man keine Tiere fotografieren.