Gibt es nix fertig zugeschnittenes was mein einfach wie die Farbfilter von Nikon davor machen kann ?
Fertig gibt es da nichts. Aber vielleicht lässt es sich relativ leicht selber basteln:
Ich würde einen fertigen
Bouncer kaufen und mit einem Dremel o. Ä. den überstehenden Teil wegflexen. (Nur so viel stehen lassen, dass der Bouncer gerade noch fest sitzt.) Dann mit Alleskleber ein Stück Polfilterfolie am Rand festkleben. Wenn der Kleber trocken ist, evtl. die überstehenden Ränder abschneiden. Sollte noch zu viel von dem opaken Plastik über die Kante des Blitzreflektors ragen (Streulichtgefahr), einfach mit schwarzem Permanent-Edding anmalen.
So stelle ich mir das vor. Praktisch probiert habe ich es noch nicht. Wobei mir die Idee durchaus gefällt...
Das Ausblenden von Licht funktioniert immer nur dann, wenn das zu blockende Licht linear polarisiert ist und dann einen linearen Polfilter durchschreitet, der 90° verdreht ist.
Man kann dazu theoretisch auch zirkulare Filter benutzen, und zwar genau umgekehrt wie normal: Vor dem Blitz ein zirkularer Filter mit der linearen Seite zum Blitz hin und mit der λ/4-Seite zum Motiv hin. Vor der Kamera ein zirkularer Filter mit der linearen Seite zur Kamera hin und der λ/4-Seite zum Motiv hin.
Dabei gibt es allerdings drei Schwierigkeiten:
- Man muss sich einen Kamera-Polfilter passend umbauen (Filterscheibe aus der Fassung rausschrauben und andersrum einsetzen), weil erst dann die zirkulare Seite außen liegt.
- Da durch den umgedrehten Filter in der Kamera dann ein linear polarisiertes Bild ankommt, muss man die Belichtung ggfs. korrigieren oder gleich manuell belichten (lineare Polarisation stört etwas den Belichtungsmesser - kennt man auch von rein linearen Polfiltern).
- Man muss die zirkulare Filterfolie für den Blitz so wählen, dass die Polarisation die Drehrichtung hat, die der Kamera-Filter sperrt. (Mir fällt spontan kein Verfahren ein, um die Drehrichtung zu testen. Am besten kauft man sich je ein Stück linksdrehend und rechtsdrehen polarisierte Folie. Dann hat man die Richtige auf jeden Fall zur Hand.

)
Vorteil dieser - zugegeben etwas umständlichen - Variante der Polarisierung ist, dass man weitgehend unabhängig von der Drehrichtung wird. Mit linearer Polarisation führt ja jedes Verkanten der Kamera zu einer Minderung des Effekts; bei zirkularer Polarisation bleibt der Effekt hingegen erhalten. In bestimmten Aufnahmesituationen, wo man die Kamera nicht immer perfekt auf den Blitz abstimmen kann, kann das nützlich sein.
Praktisch eingesetzt wird das Verfahren heute z. B. in den meisten 3D-Kinos. Da wird nicht horizontal und vertikal polarisiert, sondern linksdrehend und rechtsdrehend. Grund ist hier, dass die Zuschauer nicht immer den Kopf exakt waagerecht halten müssen und trotzdem den vollen Effekt sehen.