Genau das, was hier geäußert wurde, ist konstruktive Kritik: wenn Dir jemand sagt, daß Du was falsch machst und warum das falsch ist.
Es sagt hier ja niemand ünbegründet einfach so: "Das ist schlecht!" oder "Ihr seid doof!".
Ob Kritik konstruktiv ist oder nicht, hängt nämlich nicht davon ab, ob der Kritisierte sich drüber freut oder ob Dritte davon ausgehen, daß er sich freut oder nicht.
Auch wenn viele Menschen heute glauben "konstruktive Kritik" sei entweder - gerne auch unbegründetes - Lob (toll!) oder Kritik sei nur dann konstruktiv, wenn man die Fehler des anderen statt sie zu benennen auch gleich behebt und ihm eine neue Semesterarbeit schreibt.
Im übrigen kann man hier, allein schon deswegen, garnicht mehr machen, als auf die Fehler in der Befragung hinzuweisen, weil die dahinter stehenden Froschungsfragen oder gar die Arbeit (die Du "auseinandergepflückt" siehst) hier ja schlicht nicht bekannt sind. Wir wissen nichtmal, in welchem Fachbereich das hier stattfindet. Und aus den eher unstrukturierten Fragen des Fragebogens wird auch nicht wirklich klar, wo die Reise hingehen soll.
Kritik sollte aber auch ehrlich und adäquat sein.
Dieses Survey-Design hier ist so dermaßen mangelhaft und das schon bei ganz grundlegenden Designfehlern für eine Umfrage, daß da keinerlei brauchbare Ergebnisse zu erwarten sind; jedenfalls dann, wenn es nicht darum geht die Reaktionen der Teilnehmer zu testen.
Beispiel:Wer Frage 5 wahrheitsgemäß mit "nein, ich benutze keine entfesselten Blitze" beantwortet, muß, wenn er den Fragebogen weiter ausfüllen will, als nächstes die Frage 6 "Welches Equipment nutzen Sie zum entfesselten Blitzen?" unwahrheitsgemäß beantworten, indem er Equipment angibt, daß er benutzt. Andernfalls geht es nicht weiter. Nur: wer nicht entfesselt blitzt, benutzt dabei natürlich auch kein Equipment um entfesselt zu blitzen. Also zwingt man den Probanden dazu irgendwas anzukreuzen, um nicht stecken zu bleiben und auf der nächsten Seite weitermachen zu können.
Das ist ein so grundlegender Fehler, daß alles was man an Daten aus dieser Umfrage gewinnt vollkommen wertlos wird. Und es ist ja nicht der einzige derartige Fehler.
Und daß das wirklich schlecht ist, sollte man dann auch deutlicher sagen, als ein sozialpädagogisch wertvolles "Ja, Du nä, da ist vielleicht noch ein wenig Optimierungspotential, ne! Aber so menschlich finde ich das voll gut, was ihr da so macht." aus dem Norwegerpulli zu nuscheln.