Der Vergleich hinkt ein wenig. Die ersten vier Beispiele sind »inhaltsbezogen«, bzw. gehts den Gruppen vorrangig schon noch um das Ergebnis. »Retroknipsen« dagegen zieht nur auf die äußere Beschaffenheit des Werkzeugs ab und ist dementsprechend auch viel stärker abhängig von aktuellen Trends. Das mag gerade genau den Nerv der Zeit treffen, kann aber auch ebenso schnell wieder obsolet sein. Darauf zu bauen ist aus Herstellersicht dementsprechend vielleicht eine Chance (vgl. Fuji), gleichzeitig aber sicher auch ein gewisses Risiko. Und warum sollten Hersteller wie Canon oder Sony ohne Not ein solches Risiko eingehen? Bei entsprechend weniger (sicheren) Marktanteilen mag die Bereitschaft dafür schon wieder größer sein (Fuji, Nikon).
Was mir bei Nikon in dem Kontext zusätzlich auffällt: die Zf ist eine schöne Kamera mit sehr soliden »inneren Werten«, also sicher nicht nur modisches Accessoire. Wenn mir Optik/Bedienkonzept aber so wichtig sind, braucht es auch die entsprechenden Objektive dazu und nicht nur zwei (?) Sonder-Editionen. Klar kann ich grundsätzlich jedes Z-Objektiv verwenden – aber das verwässert dann auch den Retro-Look wieder so ein Stück weit und hat (für mich) so bisschen den Beigeschmack von »den Trend mitnehmen« wollen, aber gleichzeitig bitte auch nicht zu viel Commitment. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass
Und das erwarte ich bei Canon (und auch Sony) eher weniger.