Auf eine maximale Freistellung schaut fast kein Brautpaar/Auftraggeber, das wünschen sich eher einige Fotografen und übertreiben es gelegentlich.
das stimmt, vor allem wenn man öfters merkt wie sehr doch die Ansprüche auseinander gehen,
Bilder die ich als Fotograf langweilig, schlecht fand, finden "Nichtfotografen" dagegen toll, die interessierte nicht die Freistellung oder ob die Laterne aus dem Kopf wächst....
ich denke wir sind manchmal einfach zu belastet oder zu perfektionistisch...
wichtig ist für die meisten, dass der "Moment" drauf ist und ob es scharf ist..
ob das nun freigestellt oder nicht ist... spielt bei den wenigsten eine Rolle......
und in der Kirche hat man dann normal immer etwas Zeit für einige für uns schönere "special shots", die dann das ahhhh und ohhhh zaubern und die man sich dann als Rosinen rauspickt und als Referenz gerne zeigt und im Fotobuch ganz vorne sind und beim anschließenden Brautpaar shooting macht man sowieso nochmal die "Traumbilder" die letztendlich am meisten zählen.
ich hab mal geschaut, die Hochzeiten (Kirche, nach Kirche draußen, Feier), die ich für Freunde fotografiert habe, waren fast alle f4 mit dem 17-50 Tamron an der 70D (1,6crop) und Iso 800 bis 1600, gerade weil ich beide Gesichter scharf haben wollte..
Brautpaat shooting und spezielle Bilder dann mit dem 85mm f1,8
ich denke mal der TO wird also mit der RP und dem 24-105 f4 gut auskommen.
Ich hab sowohl Bilder mit Blitz als auch ohne gemacht. Ging alles gut.
Kleiner Tipp am Rande wegen Blitzen:
meist hilft ein Vorgespräch mit dem Pfarrer mit Hinweis warum Blitzen eventuell notwendig ist (dunkle Kirche) , dass man später auch blitzen darf, ..
man einigt sich drauf, dass man der einzige Fotograf ist , dies wird zu Beginn der Trauung vom Pfarrer verkündet
ist sowieso besser.. finde es immer schlimm wenn Leute mit den kleinen Kompakten von 10Meter Entfernung blitzen... Gäste sollen sich auf die Trauung und Worte konzentrieren..
man verspricht, dass man nicht 1meter vor dem Pfarrer steht und ihn fotografiert (hat mir mal ein Pfarrer seine Erfahrung geklagt als die Tante der Braut mit einer kleinen Kompakten genervt hat, der arme..
) und man macht keine Fotos beim Gebet wenn nicht erwünscht...und dass man sich ruhig und dezent im Hintergrund hält.. also nicht wild in der Kirche mit Abstand <2 Meter vom Brautpaar oder Pfarrer rumturnt und hin und her rennt.. (deshalb hilft da ein 24-105 Zoom sehr gut)
dann hat man 90% der Pfarrer besänftigt und die sind glücklich und dann haben sie auch nichts gegen Blitzen und kommen einem gerne entgegen (meistens)..
zudem ja ein normaler Fotograf in der Kirche bei der Trauung auch kein Dauerfeuer veranstaltet ...
sind es ja meist immer gleiche Motive und Bilder während der Trauung.
Hängt natürlich auch vom persönlichen Stil ab
Objektivwechsel:
Ideal wäre natürlich immer wenn 2 Fotografen bei der anschliessenden Feier bzw draußen anwesend sind, der eine ist für die künstlerischen erste Sahne fotos (Freistellung, Portraits, makro, details etc) , nimmt sich Zeit, macht dafür weniger Bilder. verpasst viel..
und der andere ist der Reportage Fotograf, der weniger auf Kunst bedacht ist und mehr auf, alle Momente zu erwischen und macht viele Bilder.
Somit hat man auch 2 Perspektiven.
Beides alleine unter einen Hut zu bekommen, wird sehr schwer... egal mit welchem Objektiv... aber es geht..
Fazit:
ich würde durchaus ein 24-105mm f4 und die RP (großer Zoom Bereich, IS, gutes Iso Verhalten, schöne Freistellung am Vollformat) für eine funktionierende und praktische Kombination bei Hochzeiten sowohl Kirche, Feier und Standesamt sehen.
Für spezielle Brautpaar Bilder in ruhiger Stunde würde ich aber dann ein EF 85mm f1,8 noch zusätzlich mitnehmen.
P.s. Zum 24-105 und 85mm würde ich noch empfehlen:
Canon EF 50mm f1,8, kostet nicht viel (100€) und kann man auch immer im Rucksack dabei haben und gut gebrauchen