ernst.w
Themenersteller
Das Thema wurde zu meiner Überraschung in einem Forum von einigen Usern abgefragt, nachdem auf einem meiner Screenshots einige Schlüsselwortbibliotheken zu sehen waren, die so nicht von Capture One geliefert werden. Ich muss zum besseren Verständnis aber ein wenig ausholen.
Die Verschlagwortung der Bilder in meinen Katalog ist ein wesentlicher Arbeitsschritt, um Bilder Themen-, Personen- oder Shooting-bezogen wieder auffinden zu können. Nachdem es bei mir schon länger nicht mehr um Aufträge (Shootings) im herkömmlichen Sinn geht, sondern meist Bilderserien zu irgendwelchen Themen angefragt werden, nützt mir hier auch die penible Ordnerstruktur nicht wirklich.
Capture One Pro, die Software, die ich heute hauptsächlich zur Bildbearbeitung verwende, hat die Möglichkeit zur Vergabe von Schlüsselwörtern vorgesehen. So wie auch Lightroom und andere katalogbasierte Programme. So gut Capture One aber bei der Bildbearbeitung, bei der Erarbeitung von Farben und Stimmungen ist, so nachlässig wurde das Nebenthema Schlagwörter bedient. Und, eines der größten Probleme, Windows- und macOS-Versionen arbeiten hier datenbankseitig anders, obwohl beide Versionen dieselbe Basis haben.
Deshalb verwenden viele Fotografen zur Verschlagwortung und Suche neben der EBV-Programme eigene Softwareprodukte wie z.B. Excire, iMatch, Photo Supreme o.ä. Abgesehen davon, dass jedes Produkt wiederum eigene Problemfelder mit sich bringt, wollte ich mir diesen Aufwand erst gar nicht antun. Also habe ich mir mal angesehen, was denn Capture One mitbringt und wie ich daraus eine für mich brauchbare Lösung basteln könne.
Ich möchte daher betonen, dass ich meine Vorgehensweise nur darlege, keinesfalls aber jedem Nutzer empfehlen möchte. Ob jemand mit meinem Workflow etwas anfangen kann, muss jede/r für sich selbst entscheiden.
Capture One Pro kann mehrere Schlüsselwortbibliotheken nebeneinander verwalten. Ich habe daher themenbezogen einige davon für mich erstellt.

Dazu erstelle ich zunächst eine Textdatei, die im Beispiel hier geografische Zuordnung hat (Länder, Orte etc.). Ich arbeite mich dabei von außen nach innen, schreibe zunächst Länder, die für mich von Bedeutung sein können, untereinander:

Was du am Beispiel Mexiko sehen kannst: Ich setze manchmal den Landesnamen in Landesprache und darunter, mit einer Einrückung (TAB) in die nächste Ebene die bei uns gebräuchliche Schreibweise. Wie du das handhabst, ist gänzlich dir überlassen – DU musst damit klarkommen. Darüber zu diskutieren, ob die Vorgehensweise aus jedem Betrachtungswinkel korrekt ist oder nicht, ist daher sinnlos.
Was kannst du dem Screenshot noch entnehmen? Das Beispiel Schweiz zeigt bereits die Richtung. Ich arbeite mich (nach meiner Logik) von außen nach innen. Die Schweiz hat geografische Gebiete und, noch wichtiger, Kantone. Innerhalb der Kantone liegen Hauptorte, Städte, Orte, Flüsse, Seen, Berge etc. Die Schweiz kenne ich kaum, ich habe hier mal „mit dem Daumen gegossen“.
Ein schon etwas weiter gediehenes Beispiel siehst du hier:

Abgesehen von geografischen Punkten fällt dir vielleicht der Eintrag „Abschlepp-Service“ auf, der nicht so ganz ins Schema zu passen scheint. Es gibt in einem meiner Bücher über den Südwesten der USA ein spezielles Kapitel zu diesem geografisch unbedeutenden Punkt in der Landschaft. Da geht es um einen außergewöhnlichen Kaktus und einen älteren Mann, dessentwegen der kleine Abschleppplatz damals überhaupt noch existierte; wird mittlerweile wohl bereits planiert worden sein. Und dieser Geschichte wegen gibt es das Stichwort „Abschlepp-Service“ an dieser Stelle meiner Schlüsselwortbibliothek.
Achtung: „Codefehler“ wie z.B. falsche Einrückungen nimmt Capture One übel! Sowas findest Du nachträglich auch nicht mehr so leicht. Also „Ufpasse!“
Das war’s eigentlich schon. Die Textdatei wird gespeichert und danach zur Erstellung einer neuen Schlüsselwörterbibliothek verwendet. (siehe Screenshot oben).
Wenn ich jetzt das Schlüsselwort „Abschlepp-Service“ den Schlagwörtern eines Bildes hinzufügen möchte, werden mir einerseits das Schlagwort selbst, ohne weitere Verknüpfung, andererseits auch die komplette Verknüpfung zur Auswahl vorgeschlagen. So kann ich alle darüber liegenden Ebenen in einem Aufwasch mit eintragen.

Die Verschlagwortung der Bilder in meinen Katalog ist ein wesentlicher Arbeitsschritt, um Bilder Themen-, Personen- oder Shooting-bezogen wieder auffinden zu können. Nachdem es bei mir schon länger nicht mehr um Aufträge (Shootings) im herkömmlichen Sinn geht, sondern meist Bilderserien zu irgendwelchen Themen angefragt werden, nützt mir hier auch die penible Ordnerstruktur nicht wirklich.
Capture One Pro, die Software, die ich heute hauptsächlich zur Bildbearbeitung verwende, hat die Möglichkeit zur Vergabe von Schlüsselwörtern vorgesehen. So wie auch Lightroom und andere katalogbasierte Programme. So gut Capture One aber bei der Bildbearbeitung, bei der Erarbeitung von Farben und Stimmungen ist, so nachlässig wurde das Nebenthema Schlagwörter bedient. Und, eines der größten Probleme, Windows- und macOS-Versionen arbeiten hier datenbankseitig anders, obwohl beide Versionen dieselbe Basis haben.
Deshalb verwenden viele Fotografen zur Verschlagwortung und Suche neben der EBV-Programme eigene Softwareprodukte wie z.B. Excire, iMatch, Photo Supreme o.ä. Abgesehen davon, dass jedes Produkt wiederum eigene Problemfelder mit sich bringt, wollte ich mir diesen Aufwand erst gar nicht antun. Also habe ich mir mal angesehen, was denn Capture One mitbringt und wie ich daraus eine für mich brauchbare Lösung basteln könne.
Murks
„Basteln“ oder auch „Murks“ sind hier die einzig treffenden Ausdrücke, denn bei meiner Art der Verwendung handelt es sich schlicht um einen grauslichen Missbrauch des Systems, der lediglich zu von mir gewünschten Zielen führt.Ich möchte daher betonen, dass ich meine Vorgehensweise nur darlege, keinesfalls aber jedem Nutzer empfehlen möchte. Ob jemand mit meinem Workflow etwas anfangen kann, muss jede/r für sich selbst entscheiden.
Capture One Pro kann mehrere Schlüsselwortbibliotheken nebeneinander verwalten. Ich habe daher themenbezogen einige davon für mich erstellt.
Los geht‘s
Eine Schlüsselwortbibliothek, wie sie Capture One verwendet, lässt sich sehr einfach unter anderem aus einem simplen Textfile generieren:
Dazu erstelle ich zunächst eine Textdatei, die im Beispiel hier geografische Zuordnung hat (Länder, Orte etc.). Ich arbeite mich dabei von außen nach innen, schreibe zunächst Länder, die für mich von Bedeutung sein können, untereinander:

Was du am Beispiel Mexiko sehen kannst: Ich setze manchmal den Landesnamen in Landesprache und darunter, mit einer Einrückung (TAB) in die nächste Ebene die bei uns gebräuchliche Schreibweise. Wie du das handhabst, ist gänzlich dir überlassen – DU musst damit klarkommen. Darüber zu diskutieren, ob die Vorgehensweise aus jedem Betrachtungswinkel korrekt ist oder nicht, ist daher sinnlos.
Was kannst du dem Screenshot noch entnehmen? Das Beispiel Schweiz zeigt bereits die Richtung. Ich arbeite mich (nach meiner Logik) von außen nach innen. Die Schweiz hat geografische Gebiete und, noch wichtiger, Kantone. Innerhalb der Kantone liegen Hauptorte, Städte, Orte, Flüsse, Seen, Berge etc. Die Schweiz kenne ich kaum, ich habe hier mal „mit dem Daumen gegossen“.
Ein schon etwas weiter gediehenes Beispiel siehst du hier:

Abgesehen von geografischen Punkten fällt dir vielleicht der Eintrag „Abschlepp-Service“ auf, der nicht so ganz ins Schema zu passen scheint. Es gibt in einem meiner Bücher über den Südwesten der USA ein spezielles Kapitel zu diesem geografisch unbedeutenden Punkt in der Landschaft. Da geht es um einen außergewöhnlichen Kaktus und einen älteren Mann, dessentwegen der kleine Abschleppplatz damals überhaupt noch existierte; wird mittlerweile wohl bereits planiert worden sein. Und dieser Geschichte wegen gibt es das Stichwort „Abschlepp-Service“ an dieser Stelle meiner Schlüsselwortbibliothek.
Achtung: „Codefehler“ wie z.B. falsche Einrückungen nimmt Capture One übel! Sowas findest Du nachträglich auch nicht mehr so leicht. Also „Ufpasse!“
Das war’s eigentlich schon. Die Textdatei wird gespeichert und danach zur Erstellung einer neuen Schlüsselwörterbibliothek verwendet. (siehe Screenshot oben).
Wenn ich jetzt das Schlüsselwort „Abschlepp-Service“ den Schlagwörtern eines Bildes hinzufügen möchte, werden mir einerseits das Schlagwort selbst, ohne weitere Verknüpfung, andererseits auch die komplette Verknüpfung zur Auswahl vorgeschlagen. So kann ich alle darüber liegenden Ebenen in einem Aufwasch mit eintragen.

Klingt doch simpel
Klingt bisher recht einfach, oder? Leider sind mit dieser Vorgehensweise einige Probleme verbunden. Manche davon hängen mit der Verwaltung von Stickwörtern in Capture One zusammen, andere mit der Vernachlässigung der Stichworteingabe bei Capture One generell.- Eine Schlüsselwörterbibliothek zu erstellen, ist einfach, aber eine solche in Capture One zu verwalten bzw. zu pflegen, ist nahezu unmöglich.
- Alle Schlüsselwörter sammeln sich bei Capture One primär in der Bibliothek mit der Bezeichnung „Katalogschlüsselwörter. Es ist schließlich die einzige Bibliothek, die von Beginn an besteht. Dort auszumisten ist praktisch unmöglich. Ja, man könnte in SQL… Aber selbst das ist sehr aufwändig. Und nicht jeder Fotograf will jetzt auch noch Datenbanken von innen kennenlernen.
- Sobald du versuchst, eine der von dir erstellten Schlüsselwörterbibliotheken durch eine aktuellere Version zu ersetzen, wirst du feststellen:
- Nein, die Schlüsselwörter gehen beim Löschen einer Bibliothek bei den Bildern nicht komplett verloren, sie werden aber sozusagen in die Sammelbibliothek „Katalogschlüsselwörter“ geschoben, wo sie dann ziemlich herumhängen. Suchen kannst du nach diesen Stichwörtern trotzdem noch.
Es bleibt deine Entscheidung
Du musst also entscheiden, was du willst. Ich wollte nicht immer alle Schlüsselwörter zu jedem Bild einzeln eingeben (Zeitfrage). Hierarchie interessiert mich persönlich dabei nicht so sehr, wie die Eingabe einer Schlüsselwörter-Satzes in einem Aufwasch.Missbrauch ist das Alleinstellungsmerkmal des Menschen
Auch wenn diese Aussage nicht ganz korrekt ist, trifft sie doch den Punkt. Ich missbrauche hier rücksichtslos einige Methoden, nur um ein von mir gewünschtes Resultat zu erhalten. Und ich bin mir der Folgen, soweit ich sie erkennen kann, bewusst. Also kein Wehklagen, wenn es doch nicht ganz so läuft, wie erwartet. Es bleibt letztlich ein Abenteuer.Anregung
Sollte jemand ähnliche Wege gehen wollen, so könnten auch mehrere Textdateien zu einer kompletteren, besseren zusammengesetzt werden…
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