Der große Vorteil und Spaß der Leica Q2m liegt für mich vor Allem im EVF. Im Gegensatz zur M*m (ohne EVF) und der Pentax K3-IIIm sieht man die Welt im Sucher direkt in S/W und kann direkt auch beurteilen, wie das Bild werden wird (oder es sich überhaupt lohnt). Ähnlich dem Vorteil der DSLM gegenüber einer DSLR bei Beurteilung der Blende vor dem Auslösen. Man "spart" sich ein Stück weit das Umdenken. Für fantasielose Faulpelze wie mich ideal.
Aber machen wir uns nichts vor, digitale Monochrome sind (Luxus-)Spielzeuge. Mit einer modernen Farb-DSLM kriegt man ähnlich gute Ergebnisse hin, solange man aus den Bildern keine großformatigen Abzüge erstellt. Den Reiz macht vor Allem die Beschränkung auf reine Helligkeitswerte aus. Bei der Q2m zusätzlich auch noch die (feste) Beschränkung auf ein recht passables Weitwinkel.
Egal ob analog oder digital, IR oder VS, (gute) S/W-Bilder haben ihren gewissen Reiz, aber wie immer ist es nicht die Kamera, die den Großteil des Lobes verdient, sondern derjenige, der den Auslöser betätigt. Der Vorteil des digitalen Bildes ist natürlich die eindeutig leichtere und umfangreichere Nachbearbeitungsmöglichkeit.
Gerade im Letzteren aber spielen monochrom-DSLM und -DSLR ihre Stärken aus, wenn es um Dynamikumfang und Low-Light geht. Allerdings ist auch das wiederum eine Nische in einer Nische.
Ich würde meine monochromen nicht wieder hergeben, sie machen mir viel Spaß, sowohl im Felde, als auch in der Nachbearbeitung. Wenn man jedoch nicht allzu viel in S/W macht, reicht eine gute (Farb-)DSLM durchaus auch aus, um mal ein gutes S/W-Bild zu erstellen. In den meisten Fällen wird man den Unterschied zwischen einem Bild aus einer (digitalen) monochrom und einer (digitalen) Farb-Kamera mit anschließend passender Bearbeitung nicht mehr sehen, besonders, wenn die Bilder über Insta, WA, FB o.ä. geteilt werden. Da ist der Unterschied maximal aus den EXIF-Daten ersichtlich.