Die Überschrift sagt es ja schon. Was mich interessiert ist, ob es dazu ein paar Daten und Erfahrungen gibt.
Erstmal fiel es mir vor 20 Jahren auf, noch bevor ich anfing zu fotografieren, dass meine Mutter so unnatürlich weitwinklig malte.
Irgendwann kam ich drauf das mal mit Objektiv zu testen.
Die gern gemachte Aussage und Sichtfeld entspricht etwa einem 50mm -Onjektiv, gilt womöglich eher für Männer.
Meine Mutter findet dass das 35mm Objektiv natürlich abbildet, für mich eher das 50mm und auch wenn ich mich mit anderen Frauen unterhielt, blieb dieser Eindruck.
Was sagt ihr dazu?
Ich denke, das hat wenig mit dem Sichtfeld des Auges zu tun und auch wenig mit der Anatomie der Augen.
Wenn man bedenkt, dass das Auge eine Kugel ist, dann kommt das ungefähr mit den 50mm Kleinbild hin - Brennweite == Diagonale des Sensors. Frauen müssten dann ein eher plattgedrücktes Auge haben. Dadurch wird die Brennweite kleiner und der Bereich der Netzhaut, den man als ungefähr plan bezeichnen kann größer (Ich weiß - das ist eine ahnungslose Theorie. Tatsächlich sind diese Menschen dann weitsichtig).
Aber hier fängt es schon an, kompliziert zu werden. Das Auge ist eben keine Kamera:
- die Netzhaut ist gewölbt, das Sichtfeld hat fast 180°
- auf einer Seite wird das Sichtfeld durch die Nase begrenzt, nach oben wird es durch die Augenhöhlen begrenzt
- wir haben zwei Augen (schauen aber nur mit einem durch den Sucher)
- die Augen können sich bewegen, was das Sichtfeld nochmal erweitert, und das ohne das es in dem Augenblick bewusst ist.
- zusätzlich können wir den Kopf bewegen
- manche Leute haben eine Brille, die zum einen die Optik verändert, aber auch nicht das komplette Sichtfeld abdeckt
Jetzt könnte man auch annehmen, dass beispielsweise Leute mit einer großen Nase ein Sichtfeld haben, das eher 75mm entspricht.
Ist aber nicht so (oder vielleicht doch?). Letztendlich sorgt unser Gehirn dafür, dass Unterschiede (bis zu einem gewissen Grad) ausgeglichen werden. Wir gehen alle die gleichen Treppen hoch, egal ob wir große Füße haben oder kleine Beine. Aber sobald eine Stufe kommt, die etwas höher ist, besteht die Gefahr zu stolpern. Ich kann mich noch an den ersten 21 Zoll Monitor erinnern - wow war der groß. Heute frage ich mich ob es nicht 32 satt 27 sein können.
Letztendlich sucht sich das Gehirn den passenden Ausschnitt aus dem, was das Auge liefert. Beim Grand Canyon ist das ein großes Panorama und beim Tiger im Zoo wird die Umgebung (und oft auch die Gitterstäbe) ausgeblendet. Vignettierung und Verzeichnung werden vermutlich auch raus gerechnet.
Dann kommt noch die Psyche ins Spiel. Gehen Frauen vielleicht einfach näher ran, weil sie weniger Angst vor Nähe haben - ok weit hergeholt und nur ein Beispiel.
Aber ich denke, dass ist der Punkt, der die Unterschiede erklären könnte.
Noch ein Beispiel: Auch wenn (einige) kleine Mädchen rosa und pink bevorzugen, bedeutet das nicht, dass sie die Farbe blau nicht sehen können. Sie mögen sie nur einfach nicht.