Hallo!
Die Blende f2.8 an APSC sollte doch den selben Effekt haben, wie die Blende F4.0 an Kleinbild.
Soweit richtig?
Der Umrechnungsfaktor (Crop-Faktor) zwischen APS-C (bei Sony und anderen) zu KB ist ca. 1,5. Daher ist es präziser gerechnet: 2,8 x 1,5 = 4,2. Von "einer Blende" Unterschied zwischen APS-C und KB spricht man nur gerundet.
Wenn er nun von vornherein an der A7R2 den APSC-Modus einschaltet, und so gleich zum 42mm Bildausschnitt käme, dann wäre ja wieder die o.g. Erläuterung und somit beitis Erklärung angebracht.
Richtig. Wie in #11 nochmals beschrieben wurde, liegt das Geheimnis darin, dass man mit dem gecropten Ausschnitt eine andere Motiventfernung einnehmen muss als mit dem ungecropten Bild - sofern man genau den gleichen Bildausschnitt bekommen will.
Aber auch diese Annahme ist nicht richtig:
Cropt er nachher am PC einen Bereich des schon aufgenommenen Fotos, zB dem Crop-Faktor zu APSC heraus oder auch weniger, ist doch die freistellende Wirkung der Blende f2.0 immer noch im verbliebenen Bild enthalten, die ändert sich doch nicht durch den Zuschnitt am PC.
Tatsächlich ändert sich die Schärfentiefe eines Fotos, indem man einen Ausschnitt daraus nimmt. Das klingt unlogisch, weil sich das Foto ja überhaupt nicht ändert. Es ist aber trotzdem richtig, weil die Beobachtung einer Schärfentiefe von der Tatsache abhängt, dass man ein Foto in einer "endlichen" Größe betrachtet. Bei keinem Schärfentiefenrechner der Welt (zumindest kenne ich keinen) kann man den Betrachtungsabstand oder die Betrachtungsgröße eines Fotos eingeben. Denn es wird immer derselbe bzw. dieselbe angenommen. Genauso wird immer dieselbe, endliche Sehschärfe des Betrachters angenommen (und wahrsch. eine unendliche Auflösung des Fotos). Würde man dies nicht tun, so gäbe es überhaupt keine Schärfen
tiefe, sondern immer nur eine Schärfe
ebene. So unendlich dünn, wie die Spitze eines Kegels klein ist. (Und die Spitze eines (Licht-)Kegels ist ja die scharfe Abbildung eines Punkts im Motiv). Die Schärfentiefe beschreibt also "
die Größe des Entfernungsbereichs, innerhalb dessen ein Objekt hinlänglich scharf abgebildet wird." (Wikipedia) Kurzum: Man nimmt an, dass man das gecroppte Bild genauso groß betrachtet, wie das ungecropte. Man bläht es auf - dabei ändert sich also die wahrgenommene Schärfentiefe.
Ein paar "Beweise" dafür:
1. Schau dir ein Foto mit Hintergrundunschärfe als Miniaturansicht an! Du wirst feststellen, dass du die Unschärfe kaum erkennst oder weniger deutlich wahrnimmst.
2. Zoome in ein extrem hoch auflösendes Foto mit Schärfeverlauf hinein! Du wirst sehen, dass du mit steigendem Zoomfaktor mehr Unschärfe erkennst.
3. Schaue dir die Werte eines
DOF-Rechners an. Ändere nur die verwendete Kamera von APS-C-Modell zu KB-Modell. Trotz gleich bleibender Parameter (Focal length / Aperture / Subject distance), ändert sich die Schärfentiefe. Und zwar ist sie bei APS-C
kleiner. Denn du zoomst ja praktisch in ein Foto hinein (vergleiche Punkt 2!). Dies wiederum unterscheidet sich von dem Szenario, bei dem du die Brennweite 1,5-fach erhöhst, um den Bildwinkel beizubehalten.
Die genannten 26,9 MP bezogen sich ja auf das Croppen von 28 mm auf den Bildwinkel von einem 35 mm. Dies ist also nicht der Crop von KB auf APS-C, denn der entspräche 28 mm auf scheinbare 42 mm.