Hallo zusammen,
ich habe nun das Stativ, samt Kopf und Gimbel seit zwei Jahren.
Vorweg, unten habe ich noch eine neue Frage!
Zur Erinnerung:
Rock Solid Beta Mark II samt TS5 Mark II Kugelkopf und den Benro Gimbal GH2
Ich hab das Stativ überwiegend mit den Gimbal GH2 (1440 g), der Sony alpha 7iii bzw. jetzt Sony alpha 7iv (658 g) und dem SEL200600G (2115 g). Einem Gewicht von rund 4,2 kg auf dem Stativ. Das Stativ selbst hat auch noch mal etwas mehr als 2kg (2215 g).
Dann ist man schon mal mit rund 6,5kg unterwegs, da muss man sich erstmal dran gewöhnen.
Zur Nutzung
Ich habe es überwiegend im Feld, Waldrand, Wald und am Flussufer verwendet, meist natürliche (eher weicher unebener) Untergründe, aber auch auf Schotter und Teerstraßen, seltener in der Stadt (hängt allerdings daran, dass ich eher Wildlife als Urban fotografiere).
Die Stabilität ist genial, selbst am Hang, Ich habe nie die Spikes benötigt, dies wäre wahrscheinlich eher hinderlich, da sie sich in den Boden rammen. Wahrscheinlich sehr gut für Eis oder in Bachläufen, mit vielen kleinen Steinen.
Die Höhe ist auch super ich kann eigentlich immer auf Augenhöhe fotografieren, auch etwas höher.
Eine Erfahrung, die ich gemacht habe, ist wenn man auf Augenhöhe aufbaut und möchte dann Aufnahmen in der Luft machen, von Vögeln oder Flugzeugen, dann ist es sinnvoll die Mittelsäule etwas auszufahren, da man ja noch nach oben schwenkt. Sicher wird es dann etwas weniger stabil, dass spielt allerdings keine Rolle, wenn man sowieso mit beiden Händen an Objektiv und Kamera, am Schwenken ist und meist ist die Verschlusszeit so gering, damit man auch scharfe Aufnahmen bekommt, dass dies wirklich keine Rolle mehr spielt.
Aber wer grundsätzlich, Flugshows oder über Kopf fotografieren möchte, kann eventuell noch in höheres nehmen.
Zum Schwenken
Da es sich um ein Dreibeinstativ handelt, sollte man darauf achten, dass ein Bein in die „primäre“ Blick- und Fotorichtung steht. Dann muss man nicht immer um ein Bein rumtanzen.
Sehr viel Spaß hatte ich bei den Aufnahmen von Störchen im Flug oder auch bei einer Flugshow. Alles im 180° Winkel direkt vor einem (horizontal), ist super zu erreichen und auch in die Höhe kann man recht gut schwenken, keine Ahnung in welchem Winkel eventuell 30°/45° (vertikal).
Mit dem richtigen Abstand war ich erstaunt, wie flexibel ich mit dem Aufbau bin.
Ich persönlich bevorzuge den Gimbal für das Supertele, da es für mich ruhiger und stabiler zu schwenken „steuern“ ist. Das Gewicht des Objektivs samt Kamera, sind hier der Grund.
Den Kugelkopf nehme für alle meine anderen Objektive, 24mm oder 90mm (auch das 70-300mm, aber das ist für mich eher so ein, unterwegs-immer-drauf Objektiv, wenn ich ohne Stativ unterwegs bin).
Stabilität (und Ausschwingen)
Noch mal zur Stabilität, dass Stativ ist, da einfach nur sehr gut. Ich habe es mir auch gekauft um „Astro-Fotografie“ machen zu können. Heist aber in meinem Fall, mal den Mond. Ich sehe mich nicht als echten Astro-Fotografen, mit Tracker und Schwenkautomatik.
Bei den Mondaufnahmen konnte ich jedoch sehr gut feststellen, dass das Stativ mit Kamera und Supertele auch an mehr oder minder Windgeschützen Orten, bei einem Objekt und der Entfernung zum Mond, 3-4 Sec brauch, um nicht mehr zu schwingen. Was ich jedoch für sehr gut empfinde.
Klar kann man dann den Autoauslöser nicht auf 2sec stellen eher 5sec, dann hat sich der Mond jedoch schon wieder so viel weiterbewegt. Bessere Lösung wäre der Fernauslöser oder die App.
Vertrauen zum Stativ
Die erste Tour mit dem Stativ habe ich mit dem 70-300mm gemacht, um es kennenzulernen und auch aus Vorsicht, wollte nicht direkt das große „Objektiv“ riskieren.
Allerdings ist es später Standard geworden, dass ich meinen kompletten Aufbau: Stativ, Gimbal, Kamera und Superteleobjektiv, teilweise mehrere Stunden, über die Schulter quer durch den Wald geschleppt habe.
Wenn man alles festgedreht hat, kann man dem Aufbau vertrauen. Nur die eigene Schusseligkeit oder das Gleichgewicht, kann einem hier gefährden – mir bislang nicht.
Wichtiger Hinwes: Um den Ort zu wechseln, ist es sinnvoll, die Beine um eine Teillänge reinzufahren, einfach um zu vermeiden, dass man bei einer Drehung, keine Fahrradfahrer, Reiter oder Wanderer, aus dem Sattel bzw. den Latschen hauten. Aber auch um sich nicht im Gestrüp zu verhäddern.
Was ich nicht nutze
Bis jetzt habe ich es nicht als praktikabel empfunden, wenn ich möglichst bodennah fotografieren will, die Mittelsäule zu drehen. Man stellt sich vor man ist unterwegs und möchte oder kann die Kamera nicht ablegen, um dann einen etwas längeren Umbau des Stativs vorzunehmen.
Für mich ist es eher unflexibel, wenn ich viele Spots hintereinander fotografieren möchte, da ich dann ständig umbauen müsste. Auch der Transport ist etwas umständlicher nach dem Umbau, als um Urzustand.
Was mir fehlt
Wäre z. B. eine zusätzliche Polsterung, um einen solchen Aufbau auch gut auf der Schulter tragen zu können, wenn einem das obere Ende.
Ein Tragegurt, aber nicht im Sinne einer Handschlaufe, sondern eher ein Schultergurt wären eine feine Sache, allein für den Transport, wenn man mal keinen Rucksack mitnehmen möchte.
Einfaches und pragmatisches bodennahes Fotografieren. Mit dem Objektiv kommt man schon runter, aber direkt über dem Boden ohne Umbau nicht.
Was mir negativ aufgefallen ist
Die einzelnen Beine, bzw. Inbusschrauben lockern sich mit der Häufigkeit des auf und zu klappens - des Aufstellens. Daher muss ich nach zwei, drei Tourn, diese wieder mit dem mitgelieferten Inbus, wieder fest ziehen.
Es ist nur ein kleines Manko, wenn man unterwegs ist und eins der fünf Beine macht was es will, beim Anheben oder Umpositionieren.
Pros
+ Maximale Höhe
+ Stabilität
+ Vertrauen
Cons
- Gewicht
- Minimale Höhe
Soviel zu meinen Erfarhungen.
Eine klare Weiterempfehlung.
Suche Alternaitve
Auf Grund der beiden Nachteile, melde ich mich auch nach zwei Jahren wieder zu dem Thema. Denn als ich kürzlich mal in der Stadt unterwegs war und Architektur-Aufnahmen bodennah: Straße, Haus ganz drauf machen wollte, war ich etwas enttäuscht, dass ich nicht "ganz" runter kam.
Daher bin ich wieder auf der Suche nach einem anderen, zusätzlichen leichten Stativ.
Was leicht sein sollte und mir die Flexibilität bietet, möglichst einfach bodennahe Fotos zu machen. Gerne möchte ich die Kamera auch drehen, bzw. im Hochformat (Portrait) fotografieren.
Persönlich dachte ich an die Kombination:
SIRUI AM-254 + A-10R, sehr leicht und ich komme recht weit runter, zudem bietet mir der Kopf noch eine Drehachse mehr.
Empfohlen wurde mir eins mit umlegbarer Mittelsäule, wie z. B.
Manfrotto Befree GT XPRO Kit Aluminium, allerdings ist das nicht so leicht.
Welche Erfahrungen und Empfehlungen habt ihr für mich?
Grüße