@FelixT: inwiefern unterscheidet sich die entladungskurve? ich kenn mich ja nun überhaupt nicht damit aus, habe aber vor ein paar wochen einen belichtungsmesser (der normalerweise zinkluftdextrosemaggiwüfel braucht) mit batterieadapter gekauft und lr44 batterien verwendet. das ding zeigt mir (im vergleich zu 2 anderen belis) immer ne gute blende zu wenig an (im grunde ja kein problem, wenn man es weiß). kann das an den lr44 liegen?
Siehe Entladungsdiagramm am Ende
dieser Seite. Wenn man die originalen Quecksilberzellen (Mercury) der OM-2 mit Alkaline Batterien vergleicht, sieht man, dass die Entladungskurve erheblich innerhalb des Lebenszyklus einer Batterie schwankt. Erst ist die Spannung stark oberhalb der Nennleistung von 1.35V, für einen sehr kurzen Zeitraum (nur rund ein Fünftel ihrer Laufzeit) ist die Alkalinebatterie nah am Original. Danach ist der Unterschied im anderen Extrem: die tatsächliche Spannung liegt unter der Nennspannung.
In deinem Falle kann die Abweichung an den LR44 Alkaline Batterien liegen. Die eigentlich verwendeten Zink-Oxid Batterien haben ein sehr ähnliches Entladeverhalten wie Quecksilberzellen. Wie schon beschrieben ist daher das Resultat mit Alkaline Batterien ein völlig anderes.
Will man eine Kamera/einen Belichtungsmesser weiterverwenden, die/der eigentlich Quecksilberzellen verwendete, gibt es zwei Varianten:
1. Man behält die
ursprüngliche Kalibrierung auf 1.35V bei und adaptiert eine Batterie nur physikalisch. Das akkurateste Ergebnis liefern hier
Zink-Luft Batterien (z.B. Varta HA10, HA13, PR41).
Vorteil dieser Methode ist, dass die Kamera nicht modifiziert werden muss. Einfache Modifikationen des Batteriefaches können selbst durchgeführt werden, die Kamera verbleibt im ursprünglichen, authentischen Zustand. Davon abgesehen spart man Geld für einen Kameramechaniker. Zink-Luft Batterien sind im Gegensatz zu Silber-Oxid Batterien (siehe 2) wieder aufladbar (Recyclebarkeit, umweltschonender).
Nachteil der Zink-Luft Batterie ist die (im Vergleich zur Original Quecksilberzelle) kürzere Lebensdauer. Zink-Luft-Zellen sind allerdings äußerst günstig (6er Pakete sind ab 2€ erhältlich), man kann sich also ohne Bankrott einen Vorrat an Batterien in die Fototasche stopfen.
2. Die Kamera/Der Belichtungsmesser wird
auf 1.5V kalibriert. Danach muss die Batterie wieder so adaptiert werden, dass sie physikalisch passt. In diesem Fall liegen
Silber-Oxid Batterien (z.B. SR44) am nähesten am Ideal.
Vorteil dieser Methode ist die (auf die einzelne Batterie gesehene) gesteigerte Laufzeit im Vergleich zu Zink-Luft Batterien.
Nachteile dieser Methode sind, dass die Kamera meist geöffnet werden muss, um kalibriert zu werden. Hierfür benötigt der normale Benutzer einen Kamerafachmann, welcher bezahlt werden möchte. Die Kamera ist nicht mehr in ihrem historischen Zustand, dies ist aber in erster Linie ein ideologischer "Schaden".
Eine Alkaline Batterie (z.B. LR44) führt in keinem Fall zu akkuraten Messwerten während der gesamten Lebensspanne einer Batterie!